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Friedhelm Bender - Mein Museum in Koblenz: Moderne Kunst im kleinen Rahmen

Street Art und Pop Art Kunst haben hier neben zeitgenössischer Kunst ein zu Hause gefunden

31.10.23
Friedhelm Bender - Mein Museum in Koblenz: Moderne Kunst im kleinen Rahmen

Sehr seltener Original-Gutschein der Stadt Coblenz über 25 Pfennig, herausgegeben am 1. Mai 1921. Von Beuys handschriftlich signiert, da er 1921 geboren wurde. Fotos: Petra Dettmer

Koblenz hat ein neues privates Kunstmuseum. Es ist klein, aber fein. Nicht weit entfernt vom Theater, mitten in der Altstadt. Ein wenig versteckt gelegen in der zweiten Etage eines Wohn- und Geschäftsgebäudes. Der Haken: es hat keine Öffnungszeiten, kann aber nach Terminabsprache gerne von Kunstinteressierten besucht werden. 

Friedhelm Bender ist leidenschaftlicher Kunstsammler. Seit 30 Jahren sammelt der Koblenzer Immobilienmakler Bilder, Figuren und Objekte von Künstlern aus aller Welt. Doch schon bald war sein Haus zu klein, um den Kunstobjekten den entsprechenden Raum und Rahmen zu bieten. Auch in seinem Maklerbüro hatte Friedhelm Bender keinen Platz mehr. Hier erfreut er sich täglich an den Bildern und Objekten von Künstlern aus Koblenz und Umgebung. 

Während der Coronazeit, als es überall ruhiger lief und er viel zu Hause war, widmete sich Bender vermehrt seiner Leidenschaft – der Kunst. Dabei entdeckte er mehr und mehr seine Liebe zur Street Art und Pop Art. Auf weltweiten Internetauktionen ersteigerte er rund 250 Kunstwerke dieser urbanen und populären Kunstform. 

„Ich bekam nur ein Problem“, gesteht Bender. „Ich wusste nicht mehr, wohin mit den neuen Werken. Und dann kam mir die Idee, dass ich mir doch ein eigenes Museum gönnen könnte, dass fußläufig zu meinem Haus und meinem Büro liegen sollte.“ 

Im März letzten Jahres fand er ein geeignetes 125 Quadratmeter großes Objekt. Nach kleineren Umbaumaßnahmen entstand ein kleiner Rundweg durch die Räume, die er thematisch mit etwa 150 Originalen, seltenen Lithografien und Objekten – darunter auch Künstlerexemplare - bestückt hat. „Ich habe mir mit meinem kleinen Museum einen Traum erfüllt, einen Rückzugsort, an dem ich mich an der Kunst erfreuen kann. 


Und auch Familie, Freunde und Bekannte daran teilnehmen lassen kann“, sagt Bender zufrieden. Die Resonanz war so positiv, dass Bender immer häufiger Anfragen bekam, ob man sich seine Werke nicht einmal anschauen dürfe. Und so öffnete er sein kleines Museum nach Absprache auch für ihn nicht bekannte Kunstinteressierte. „Geplant war das nie, aber es ist dennoch schön. Ich lerne tolle Leute kennen, bin so auch schon zu anderen Sammlern eingeladen worden, um deren Privatsammlung anzusehen.“ 

Doch was gibt es denn nun zu sehen in dem kleinen Museum? Eine bunte Mischung Zeitgenössisches und Modernes von Joseph Beuys über A. R. Penck, Mr. Brainwash, Utopia, Gerhard Richter, Gottfried Helnwein, Karl Otto Götz, Helge Leiberg bis hin zu Ai Weiwei, Salvador Dalí, Peter Lindbergh oder Banksy und noch vielen weiteren. In einer ein- bis eineinhalbstündigen Führung erklärt Bender das Besondere an den Werken, erklärt, weshalb sie es in seine Sammlung geschafft haben. Besonders angetan haben Friedhelm Bender die Werke des Objektkünstlers Herbert Zangs. „Von denen würde ich mich nur ungern trennen“, sagt er wohlwissend, dass er auch Bilder seiner Sammlung wiederverkaufen wird, wenn er denn wieder neue erwerben möchte. Denn ebenso wie ein Künstler sich im Laufe seines Lebens entwickelt, entwickelt sich auch ein Sammler. „Einen Fokus habe ich momentan auf Street Art gelegt“, so Bender und zeigt auf eines seiner Werke von XOOOOX, Deutschlands erstem Street Art Künstler mit internationalem Renommee. „Sehr spannend.“ Lassen wir uns überraschen, wohin die Reise des kleinen Museums künstlerisch hingehen wird. 

Wer sich gerne die Ausstellung von Friedhelm Bender ansehen möchte, kann mit ihm unter einen Termin ausmachen. Pro Person wird um eine Spende von 10 Euro für ein soziales Projekt gebeten. Petra Dettmer