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Aus Alt mach Neu!

Aus Alt mach Neu!

Recycling im Garten

31.03.22
Aus Alt mach Neu!

Dieses Gewächshaus besteht aus alten Plastikflaschen. Sie schirmen zum Beispiel regenempfindliche Tomaten oder wärmeliebende Paprika von den Unbilden des Wetters ab. Foto: Visharo - stock.adobe.com

Wenn nicht im Garten, wo sonst ist der Kreislauf aus Werden und Vergehen und wieder auferstehen deutlich zu sehen? Pflanzen und Tiere leben und sterben hier, ernähren einander und zeigen auf, dass auf natürliche Weise alles irgendwie mit allem verbunden ist. Und wenn es an die Gestaltung des Gartens geht, muss damit nicht Schluss sein, auch hier kann der Gedanke des „Sterbens“ und „wieder Auferstehens“ gelebt werden. Er nennt sich nur anders, nämlich: Recycling.

Garten-, Bau- und Möbelmärkte fließen über von Materialien, Gegenständen und Inspirationen, die man im eigenen Außenbereich Realität werden lassen kann – aber das muss nicht immer mit dem Kauf neuer Dinge verbunden sein. Recycling ist nachhaltig und gibt vielem, was teuer entsorgt werden müsste, ein zweites Leben.

(Un-)Vergängliche Frühlingsgrüße

Bevor wir tatsächlich zu so etwas wie Materialien für Bauprojekte im Garten kommen, noch ein kurzer Blick auf unsere frühlingshaften Tische und Fensterbänke. Da tummeln sich insbesondere zu Jahresbeginn unzählige Töpfchen mit Narzissen, Tulpen, Crokus und Hyazinthen.

Was geschieht mit ihnen, wenn der vergängliche Blick auf den nahenden Frühling vorbei ist? Meist landen die Töpfe samt Inhalt in der braunen Tonne. Im Herbst hingegen kaufen wir dann Blumenzwiebeln, die wir in Erwartung des Frühlings im Garten vergraben. Merken Sie was? Die Sortenvielfalt vorgezogener Frühlingsblüher ist sehr umfangreich und wer die Töpfchen nach dem Verblühen von Narzisse und Co trocken und kühl lagert, der erlebt, wie die Kraft aus dem Grün langsam wieder zurück in die Zwiebeln wandert. Wenn das Laub verdorrt ist, kann man es abschneiden und die Zwiebeln dunkel lagern, bis sie im Herbst eingepflanzt werden können. Mit den zumeist kleinwüchsigen Sorten können Wildblumenwiesen oder ganze Beete aufgewertet werden.

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Wo früher jemand gesessen hat, wohnen jetzt Sukkulenten. Sie sind hart im Nehmen und benötigen nicht viel Erde, um zu gedeihen. Foto: Tatiana Parfenteva - stock.adobe.com

Ton, Steine, Scherben… Tisch, Stuhl, Schrank…

Wer sich erst einmal von dem Gedanken gelöst hat, alle Bauprojekte mit neuen Materialien durchzuführen wird feststellen, dass der Kreativität nur wenige Grenzen gesetzt sind. Wer eine Mauer setzen will, kann dies mit vorgefertigten, handverlesenen und zuweilen sehr, sehr teuren Steinen tun, oder aber den Versuch unternehmen, die Steine Stück für Stück zusammenzutragen. Gebrauchte Baumaterialien wie Steine, Holz, Fenster und mehr eröffnen ganz neue Möglichkeiten, individuelle Gartenansichten zu schaffen, die man nirgendwo sonst findet. Die wohl bekannteste Idee für Recycling sind Gartenmöbel, die aus Paletten gebaut sind. Robust, wettertauglich und bunt lackiert ein Hingucker im Garten sprühen diese einfach gebauten Möbel nur so von Lebensfreude. Aber noch viele andere Dinge des täglichen Lebens, die wir zuweilen achtlos entsorgen, können uns im Garten noch viel Freude machen. Deshalb lohnt es sich, inne zu halten und zu überlegen, wofür man etwas noch gebrauchen könnte, bevor sich der Deckel der Mülltonne hebt. Die Natur wird es uns danken, denn wem ein zweites Leben geschenkt wird, verrottet nicht auf einer Halde oder muss verbrannt werden…

TIPP OUTDOOR: KERZENRESTE SINNVOLL NUTZEN

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Die dunkle Jahreszeit geht dem Ende zu und damit benötigen wir auch nicht mehr so viele Kerzen. Angefangen von den Resten der Kerzen auf dem Adventskranz haben sich jede Menge Kerzenreste angesammelt, die bestenfalls sogar aus Bienenwachs sind. Wegschmeissen ist Unsinn, mit den Resten kann man noch einiges anstellen!

Bienenwachs: Mit diesem edlen Material lassen sich unter anderem Wachstücher herstellen, mit denen sich Brot, trockene Käse und viele anderen Dinge einpacken oder Schüsseln abdecken lassen. Die antibakterielle Wirkung von Bienenwachs verhindert dabei ein frühzeitiges Verderben und die Tücher können mit lauwarmem Wasser gut gereinigt werden. Wachsreste kleinschneiden (die Küchenreibe kann helfen!) und auf ein Baumwolltuch verteilen. Auf Backpapier im Backofen zum Schmelzen bringen, abkühlen lassen und nutzen.

Wachsreste allgemein: Jetzt wo die Grillsaison vor der Türe steht, können die Wachsreste hilfreiche Grillanzünder sein. Dazu Sägespäne in die Vertiefung von leeren Eierkartons drücken. Wahlweise Holzwolle oder Nussschalen verwenden. Kerzenreste schmelzen und in die Mulden gießen. Abkühlen lassen. Die einzelnen Mulden können abgetrennt und als chemiefreie Grillanzünder genutzt werden.