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Mit viel Engagement und Herzblut

Landesmusikakademie in Engers: Eine Bereicherung für das Land und die Region

21.06.24
Mit viel Engagement und Herzblut

Das Interesse der Musikfreunde an den Konzerten der Musikakademie ist groß. Foto: Rainer Claaẞen

Die Selbstbeschreibung auf der Webseite klingt nüchtern: „Die Landesmusikakademie Rheinland-Pfalz ist Fort- und Weiterbildungszentrum für Musikausübende des Laien- und Profibereichs sowie Musikpädagogen und Kulturschaffende in Rheinland-Pfalz und darüber hinaus“, heißt es da. Doch die Art und Weise, wie diese Aufgaben in Engers mit Leben gefüllt werden, ist alles andere als trocken. Mit viel Engagement und Herzblut sorgt das Team um Akademieleiter Rolf Ehlers dafür, dass die Akademie nicht nur für die Teilnehmenden an den Weiterbildungen und Seminaren eine Bereicherung ist. Auch die Region profitiert auf verschiedenen Wegen von der Präsenz der Einrichtung im Schloss und dem benachbarten Meisterhaus. Das Angebot basiert auf drei Säulen: Einerseits stellt die Akademie ihre Infrastruktur Musiktreibenden aus Rheinland-Pfalz und angrenzenden Gebieten zur Verfügung: Chöre, Bigbands, Rockbands oder anderweitig musikalisch Aktive können die Unterkünfte, Proberäume und die technische Ausstattung sowie vorhandene Instrumente nutzen, um sich gemeinsam musikalisch weiterzuentwickeln. Die Bandbreite reicht dabei von Hobbymusikern bis zu Profis.

Rolf Ehlers (2. von links) leitet mit viel Herzblut die Landesmusikakademie in Engers. Foto: Rainer Claaẞen
Rolf Ehlers (2. von links) leitet mit viel Herzblut die Landesmusikakademie in Engers. Foto: Rainer Claaẞen

„Die Gruppen können sich bei uns für einen gewissen Zeitraum einmieten, und bekommen dann alles, was für ihre erfolgreiche Zusammenarbeit nötig ist: Betten, Verpflegung, Räume und eine Ausstattung, die komplett auf den Musikbetrieb ausgerichtet ist“, erklärt Rolf Ehlers. Unterstützung gibt’s bei Bedarf auch durch die Vermittlung von geeigneten Dozenten.

Das zweite Standbein sind die Workshops, die von der Akademie geplant und angeboten werden. Und das sind mittlerweile mehr als 100 pro Jahr. Auch hier ist das Angebot wieder breit gefächert: „Wir wenden uns hier ebenso an Kinder, die sich etwa im Zusammenhang mit „Jugend Musiziert“ weiterentwickeln wollen, wie an Senioren, für die wir viele Angebote haben. Begabte und ambitionierte junge Talente finden hier ebenso interessante Angebote wie Erwachsene, die gerade erst beginnen, sich mit Musik zu beschäftigen“, sagt Rolf Ehlers. Wer ein Instrument schon sehr gut beherrscht, findet in den sogenannten Intensivkursen noch Möglichkeiten zur Weiterentwicklung. Außerdem werden auch Workshops zur Fortbildung von Musiklehrern angeboten – hier ist der Bedarf gewaltig. Oft muss der Musikunterricht in den Schulen von Fachfremden durchgeführt werden.

An Schulen wendet sich auch der dritte Angebotsbereich der Akademie: Gruppen aus musikalisch ausgerichteten Schulen können in Engers gemeinsame Tage verbringen, um hier zusammen intensiv zu lernen und zu proben. Hinzu kommt das von der stellvertretenden Akademieleiterin Angelika Hollmann entwickelte Format „Musikalische Klassenfahrt“: Schüler können gemeinsam einen oder mehrere Tage am Rhein verbringen, das Freizeitangebot der Umgebung nutzen, aber auch zusammen in der Akademie musizieren. „Der Ausflugstag beginnt dann mit gemeinsamem Singen, und klingt mit Trash-Drumming aus – oder umgekehrt“, sagt Rolf Ehlers. Die Teilnehmenden sind begeistert.

Nicht zuletzt, da die Betreuung so hervorragend funktioniert. Immer wieder bestätigen Besucher, dass sie sich beim Aufenthalt in Engers einfach gut aufgehoben gefühlt haben.

Bei den Menschen in Neuwied ist die Akademie vor allem durch die Konzerte bekannt. Regelmäßig präsentieren Künstler ihre Arbeit nach dem Abschluss ihrer Kurse auf dem Hof der Akademie, im Gartensaal des Schlosses oder in der Aula des benachbarten Heinrichhauses – die Konzerte sind fast immer bis auf den letzten Platz besucht. Zudem bringen Inklusionsprojekte Menschen mit und ohne Behinderung zusammen und verbessern die Lebensumstände von Senioren. Rainer Claaßen