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Bei den "Blues Summits" kommen Fans in Neuwied auf ihre Kosten

Die Blues Summit Termine der Bluesfreunde Neuwied: Blueside aus Koblenz und Ben Poole aus Großbritannien am 26. Oktober 2024 und im nächsten Jahr Blueslegende Miller Anderson und viele mehr.

21.06.24
Bei den "Blues Summits" kommen Fans in Neuwied auf ihre Kosten

Blues vom Feinsten: die Travellin 'Blue Kings und die Sean Webster Band. Foto: Rainer Claaẞen

Besser ließe sich die Gründungsgeschichte der Bluesfreunde Neuwied wohl kaum erfinden: In Ella’s Bieberbau, der beliebten Kneipe im Stadtteil Oberbieber und noch heute Stammlokal des Vereins, unterhielt sich Jürgen Teutloff vor gut acht Jahren mit einem Bluesmusiker aus Rhauderfehn in Ostfriesland. Der berichtete von einer Veranstaltungsreihe mit Blueskonzerten, die dort regelmäßig in einem Hotel durchgeführt wurden. Bluesfan Teutloff war überrascht – und inspiriert: Wenn so etwas erfolgreich mitten im Nirgendwo der norddeutschen Tiefebene umgesetzt werden kann, müsste das doch im vergleichsweise urbanen Neuwied ebenfalls möglich sein. Der Gedanke ließ den Unternehmer nicht los, und so machte er sich mit ein paar Gleichgesinnten an die Arbeit.

Die Bluesfreunde, von links: Bernd Sorger, Karlheinz Kroke, Armin Rieger, Jürgen Teutloff und Frank Blum. Foto: Rainer Claaẞen
Die Bluesfreunde, von links: Bernd Sorger, Karlheinz Kroke, Armin Rieger, Jürgen Teutloff und Frank Blum. Foto: Rainer Claaẞen

Das erste Konzert lieferte relativ bald eine Band aus der Deichstadt: Die BluesNasen traten im Bootshaus an der Rheinbrücke auf – und der Abend war ein voller Erfolg. Der Saal war gut gefüllt, was Jürgen Teutloff und seine beiden Mitstreiter Karlheinz Kroke und Bernd Sorger darin bestärkte, ihre Ambitionen zu erweitern. Sie gründeten einen eingetragenen Verein, suchten Sponsoren und recherchierten nach überregionalen Bluesbands, um sie für einen Auftritt in Neuwied zu begeistern.

„Wir hatten zu Beginn wenig Ahnung von dem Geschäft“, erinnert sich Teutloff. „Wir wussten weder, welche Gagen in diesem Bereich gängig sind, noch, was beim Buchen eines Acts alles zu beachten ist. Doch wir haben schnell dazugelernt. Und dank unserer guten Kontakte in der Stadt ist es uns auch schnell gelungen, treue Sponsoren zu finden, die unser Vorhaben unterstützen. Zum Teil haben diese mit Bluesmusik nichts zu tun, finden das Projekt jedoch unterstützenswert und helfen uns so dabei, es fortzuführen“, sagt Teutloff, der den Verein von Beginn an als Vorsitzender leitet und dessen zentrale Aufgabe das Booking der Bands ist. Inzwischen hat sich ein gut abgestimmtes Führungsteam entwickelt: Bernd Sorger kümmert sich um die vertraglichen Angelegenheiten und die Finanzen, Karlheinz Kroke ist für die Technikabstimmung und die Veranstaltungsorte zuständig. Mit dem pensionierten Arzt Armin Rieger hat sich jemand gefunden, der sich um die Betreuung der Bands kümmert, und der die Veranstaltungen kenntnisreich moderiert, Journalist Frank Blum sorgt für die Öffentlichkeitsarbeit. 

Das Team hat im Lauf der Jahre einiges bewegt: Nach mehreren Einzelauftritten gibt es seit 2018 regelmäßig die „Blues Summits“: Dabei treten an einem Abend jeweils zwei Top-Bands auf. Sechsmal gingen diese Summits bislang über die Bühne. Bislang traten dabei unter anderem Hochkaräter aus den USA (Tommy Castro), England (Catfish), Holland (Harlem Lake) und Deutschland (Kai Strauss) auf.

„Die Doppelpacks machen einiges einfacher: Zum einen wird dem Publikum mehr geboten. Zum anderen reduzieren sich die Kosten für die Technik. Und ein Highlight sind stets die Jamsessions, bei denen Mitglieder beider Bands gemeinsam einige Songs spielen. Da sind stets Gänsehautmomente garantiert“, sagt Jürgen Teutloff.

Inzwischen wurde mit dem Foodhotel ein Veranstaltungsort gefunden, der optimale Voraussetzungen für die Summits bietet: Die Musiker können im Haus untergebracht werden, das Catering stimmt, und es gibt einen Saal in der passenden Größe.

Die nächsten Blues Summit-Termine sind bereits vorbereitet: Am 26. Oktober werden Blueside aus Koblenz und Ben Poole aus Großbritannien nach Neuwied kommen. Und fürs kommende Jahr sind Blueslegende Miller Anderson, Jesse Lee&the Alchemist und Justina Lee Brown fest verpflichtet. 2026 steht dann das zehnjährige Bestehen an, das die Bluesfreunde Neuwied mit einer entsprechend hochkarätigen Veranstaltung feiern werden – welche Überraschung sie da genau planen, wird aber noch nicht verraten. Rainer Claaßen