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„Momente, die emotional sehr berührend waren“

Katholisches Klinikum Koblenz · Montabaur: Interview zu zwei Jahren Corona-Pandemie am KKM

26.05.22
„Momente, die emotional sehr berührend waren“

Jérôme Korn-Fourcade (links), Dr. Martin Haunschild

Es waren zwei Jahre voller Veränderungen, Unsicherheiten, berührenden Momenten und bemerkenswerten Entwicklungen: Die Corona-Pandemie hat seit dem Frühjahr 2020 den Alltag in Deutschland und damit auch den Alltag am Katholischen Klinikum Koblenz · Montabaur geprägt. In einem Doppelinterview blicken Dr. Martin Haunschild (Ärztlicher Direktor) und Jérôme Korn-Fourcade (bis 1. März 2022 Kaufmännischer Direktor und aktuell Regionalleiter) auf zwei sehr bewegende Jahre zurück. Sie beantworten sehr persönlich und doch mit dem Blick auf das Gesamt-Klinikum Fragen rund um die Pandemie und die Entwicklung am KKM.

Wie haben Sie vor zwei Jahren den Beginn der Pandemie erlebt?

Haunschild: Wir waren in Deutschland mit den ersten Corona-Fällen zeitlich etwas versetzt zu anderen Ländern in Europa betroffen. Somit war die erste Phase der Pandemie vor allem durch die Eindrücke der medialen Berichterstattung geprägt. Aus heutiger Sicht war da viel Unsicherheit. Covid-19 war eine neue Erkrankung, auf die wir uns erst einmal einstellen mussten. Solch einen Verlauf wie wir ihn jetzt in den vergangenen zwei Jahren erlebt haben, hatte keiner erwartet bzw. prognostiziert.

Korn-Fourcade: Der Beginn der Pandemie in Deutschland hat sehr kurzfristig viel außerplanmäßige Aktivität verursacht. Von der Abstimmung mit den Behörden und den anderen Kliniken über den Aufbau von Fieberambulanzen und die Beschaffung von persönlicher Schutzausrüstung bis hin zur Anpassung des Alarm- und Einsatzplans. Eine vorher nie dagewesene Situation mit vielen Dingen, die wir zeitgleich organisieren mussten. An heute alltägliche Dinge wie Schnelltests oder die Möglichkeit sich impfen zu lassen hat damals noch niemand gedacht.

Was hat die Pandemie mit den Mitarbeitenden am KKM gemacht?

Haunschild: Das ständige Auf und Ab zwischen Anspannung, Anstrengung, vor allem in den Isolationsbereichen, den Notaufnahmen und auf den Intensivstationen, und Lockdowns mit verschobenen Elektiv-Eingriffen geht natürlich nicht spurlos an den Mitarbeitenden vorbei. Auch im privaten Umfeld dreht sich für Klinikmitarbeiter häufig vieles um Corona. Die Kolleginnen und Kollegen sind, bei aller Professionalität und Liebe zu Ihrem Beruf, die Omnipräsenz dieses Themas ein Stück weit leid. Trotzdem erleben wir hier am KKM nach wie vor eine sehr motivierte Dienstgemeinschaft und einen großen Zusammenhalt, der uns hilft, diese Situation gut zu meistern.

Korn-Fourcade: Wir haben im September des vergangenen Jahres unsere turnusmäßige Mitarbeiterbefragung durchgeführt und in diesem Zusammenhang auch viel positives Feedback zur Corona-Pandemie bekommen. Insgesamt erleben wir unsere Mannschaft als extrem professionell, zuverlässig, zuversichtlich und als nach wie vor sehr engagiert. Das war von Beginn der Pandemie an so und ist es bis heute geblieben. Das ist im Übrigen auch eine häufige Rückmeldung von Patientinnen und Patienten und macht uns als Klinikleitung an dieser Stelle auch ein Stück weit stolz.

Was hat Sie mit Blick auf Corona am KKM am meisten bewegt?

Korn-Fourcade: Es gibt eine Vielzahl von Erinnerungen, bei denen ich heute noch genau weiß, dass mich das emotional sehr berührt hat. Die Nachricht über den ersten in unserem Klinikum verstorbenen Corona-Patienten war für uns in der Krankenhauseinsatzleitung eine sehr bedrückende Information. Ein ganz wichtiger Punkt aber, der mich mit Blick auf Corona bewegt, ist die Tatsache, dass trotz des erhöhten Expositionsrisikos unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bis heute kein Mitglied unserer Dienstgemeinschaft an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung verstorben ist. Das empfinde ich als großes Glück und das macht mich sehr dankbar.

Haunschild: Es gab viele schöne, aber auch traurige Momente während der vergangenen zwei Jahre am KKM. Besonders bewegt hat mich die Einsatzbereitschaft der Mitarbeitenden aller Berufsgruppen. Das Arbeitsklima am Klinikum war schon immer von gegenseitiger Unterstützung und Hilfe geprägt. Unter Corona gab es aber noch einmal einen richtigen Ruck in der Dienstgemeinschaft. Die Einsatzbereitschaft der Mitarbeitenden aller Berufsgruppen während der Pandemie unterstützend zu helfen, auch in berufsfremden Bereichen, war überwältigend. Es erfüllt mich mit Stolz Teil einer solchen Dienstgemeinschaft zu sein.

Das gesamte Interview lesen Sie auf www.kk-km.de