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Knick-Senkfuß – Was nun?

Knick-Senkfuß – Was nun?

Dauerschmerzen müssen nicht sein

26.06.21
Knick-Senkfuß – Was nun?

Foto: elvira gerecht - stock.adobe.com

Sind unsere Füße gesund, kümmern wir uns meist nicht um sie. Wir ziehen ihnen ungesundes, aber hübsches Schuhwerk an und kümmern uns bestenfalls um das Schneiden unserer Zehennägel. Das Fußgewölbe, sozusagen das Grundgerüst unserer Füße, erfährt nur selten unsere Aufmerksamkeit.

Wenn es allerdings die Tibialisposterior-Sehne, die vom Unterschenkel bis in den Fuß reicht, geschwächt ist, sinkt das Fußgewölbe ab und der Mittel- und Vorfuß gleiten nach außen. Das führt bei den Betroffenen häufig zu Schmerzen am Innenrand des Fußes, die bis in den Knöchel ausstrahlen. Insbesondere bei Belastung treten die Beschwerden auf und mit der Zeit kann man an den Sohlen der Schuhe erkennen, dass es eine Fehlbelastung gibt.

Vorwiegend Frauen im Alter von 40 bis 50 Jahren sind vom Knick-Senkfuß betroffen, als Ursachen stehen Diabetes mellitus, Bluthochdruck und längere Einnahme von Kortison im Verdacht.

Treten die Beschwerden auf, ist der Gang zum Spezialisten sinnvoll. Hier wird unter anderem mittels Röntgenuntersuchung festgestellt, ob und wie weit die Erkrankung fortgeschritten ist. Erst dann wird entschieden, wie die Therapie aufgebaut wird. Konservativ kann man den Knick-Senkfuß mit physikalischen Maßnahmen wie Ultraschallbehandlung oder Kälteanwendungen behandeln, vor allem aber mit dem Tragen von speziell angefertigten Einlagen.

Aber auch eine operative Versorgung ist möglich und in bestimmten Fällen sinnvoll. Hierbei wird die Tibialis-posterior-Sehne wenn notwendig durch ein körpereigenes Transplantat ersetzt. Diese Operation wird in der Regel von einer operativen Verlängerung des Fußaußenrandes begleitet. Mit dieser Maßnahme gelingt es häufig, das Fußlängsgewölbe wieder aufzurichten. In einigen Fällen sind weiterreichende Eingriffe notwendig.

Muskeltraining kann helfen, das abgesunkene Fußgewölbe wieder aufzubauen. Diese sollten aber nicht in einem akuten Entzündungs-Intervall und nicht ohne ärztliche Empfehlung durchgeführt werden. Wer die Übungen regelmäßig durchführt, kann erreichen, dass durch gestärkte Muskulatur mehr Stabilität im Fußgewölbe entsteht. J.S.