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Harnwegsinfekte: Ein verbreitetes, aber oft unterschätztes Leiden

Präventive Maßnahmen und ein offener Dialog mit dem Arzt können helfen, das Risiko einer Infektion zu reduzieren

18.12.23
Harnwegsinfekte: Ein verbreitetes, aber oft unterschätztes Leiden

Foto: dream@do - stock.adobe.com

Harnwegsinfektionen gehören zu den häufigsten bakteriellen Infektionen, von denen vor allem Frauen betroffen sind. Sie entstehen, wenn Bakterien, meist aus der Familie der E. coli, in die Harnwege eindringen und sich dort vermehren. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von anatomischen Besonderheiten bis hin zu Verhaltensfaktoren. 

Zusammenspiel verschiedener Faktoren

Die Hauptursache für Harnwegsinfektionen ist das Aufsteigen von Bakterien aus der Harnröhre in die Blase. Frauen sind aufgrund ihrer kürzeren Harnröhre anfälliger für HWI. Weitere Risikofaktoren sind sexuelle Aktivität, bestimmte Verhütungsmethoden wie Diaphragmen oder spermizide Cremes sowie hormonelle Veränderungen in den Wechseljahren. Auch unzureichende Flüssigkeitsaufnahme und mangelnde Hygiene können das Risiko erhöhen. 

Deutlich sichtbar und oft schmerzhaft

Mikrobiologische Kultur des Hefepilzes Candida auris, der für Harnwegsinfektionen (UTI) verantwortlich ist. Foto: TopMicrobialStock - stock.adobe.com
Mikrobiologische Kultur des Hefepilzes Candida auris, der für Harnwegsinfektionen (UTI) verantwortlich ist. Foto: TopMicrobialStock - stock.adobe.com

Die Symptome einer Harnwegsinfektion sind in der Regel eindeutig und umfassen häufiges, schmerzhaftes Wasserlassen, Brennen beim Wasserlassen, trüber oder stark riechender Urin sowie Schmerzen im Unterbauch. In schwereren Fällen können Fieber, Übelkeit und Rückenschmerzen hinzukommen, was auf eine Ausbreitung der Infektion auf die Nieren hindeuten kann.

Schnell und wirksam

Ein unkomplizierter Harnwegsinfekt wird in der Regel mit einer kurzen Antibiotikatherapie behandelt. Es ist wichtig, dass die Patienten die verschriebenen Medikamente vollständig einnehmen, auch wenn sich die Symptome frühzeitig bessern. Bei wiederkehrenden Infektionen kann eine längerfristige Antibiotikabehandlung oder eine postkoitale Prophylaxe erforderlich sein. Schmerzstillende Medikamente können ebenfalls zur Symptomkontrolle eingesetzt werden. 

Vorbeugen ist besser als heilen

Zur Vorbeugung von Harnwegsinfektionen gehören eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, die Vermeidung irritierender Seifen im Genitalbereich, Urinieren nach dem Geschlechtsverkehr und die Vermeidung spermizider Produkte. Bei Frauen nach der Menopause kann eine topische Östrogentherapie hilfreich sein. 

Harnwegsinfektionen sind häufig und oft unangenehm, aber in der Regel gut behandelbar. Wichtig ist, die Symptome frühzeitig zu erkennen und angemessen zu reagieren. Vorbeugende Maßnahmen und ein offenes Gespräch mit dem Arzt können helfen, das Infektionsrisiko zu senken und die Gesundheit des Harntrakts zu fördern. red