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Wie ernähren wir uns in Zukunft?

Die Food Trends: Glocal, vegan, regenerativ

25.03.23
Wie ernähren wir uns in Zukunft?

Foto: Svetlana Kolpakova - stock.adobe.com

Die vergangenen Jahre haben uns in vielerlei Hinsicht ziemlich zugesetzt. Wir lernten, dass etwas, das mit dem bloßen Auge nicht zu sehen ist, der gesamten Weltbevölkerung Hausarrest verpassen kann und wir mussten einsehen, dass Lieferketten nicht unzerbrechlich sind.

Foto: Magdalena Bujak stock.adobe.com
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Auch wenn sich die Weltwirtschaft von der Pandemie langsam erholen würde, der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine reißt diese Erholung wieder ins Minus.

Aber, und dieser Optimismus ist nicht nur der Tatsache geschuldet, dass man Rheinländer im allgemeinen nachsagt, eher ,,halbvolle" Gläser anstatt ,,halbleere" zu haben, all diese Ereignisse haben in uns Erkenntnisse hervorgebracht, für die wir unter anderen Umständen vermutlich deutlich länger gebraucht hätten.

Unsere Einstellung zum Essen ist eine davon. Der aktuelle Food-Trend des Zukunftsinstituts zeigt es deutlich: Wir wählen unsere Nahrungsmittel bedachter aus als je zuvor.

Trend 1 - Glocal Food

Hinter dem Kunstbegriff Glocal verbirgt sich eine Kombination aus Local und Global. Hierin steckt auch schon ein Hinweis auf die Entstehung dieses Trends. Gestörte Lieferketten und fehlende Verfügbarkeit von Spargel im Hochsommer hat so manche Einkaufenden zum Nachdenken gebracht. Mehr und mehr werden die ökologischen Folgen einer rücksichtslos globalisierten Nahrungsmittelindustrie deutlich. Mehr und mehr greifen Verbraucherinnen und Verbraucher zu lokalen Angeboten und hinterfragen die Produktions- und Anbaumethoden. Dieser Trend, so das Zukunftsinstitut, wird sich ungeachtet der Lieferkettenproblematik fortsetzen und auch wenn aktuell noch viele Supermärkte ein globales Angebot vorhalten, werden sich die Bedingungen, unter denen das Angebot eingekauft wird, nachhaltig ändern und das Angebot in Supermärkten verändern. Direktvermarkterplattformen wie Crowd-Farming werden wachsen und die Verbrauchenden mit in Europa angebautem Obst und Lebensmitteln versorgen.

Trend 2 - Veganisierung

Foto-exclusive-design stock.adobe.com
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Die Hinwendung zu komplett tierproduktfreier Ernährung ist einer der stärksten Trends der letzten Jahre. Aktionen wie "Veganuary", bei dem der erste Monat des Jahres vegan gelebt wird, überzeugen viele, insbesondere jüngere Menschen davon, sich komplett ohne tierische Produkte zu ernähren. Der Hintergrund ist klar: Die Fleischindustrie - und so muss man sie angesichts der produzierten Mengen und Methoden nennen - gehört zu den großen Sündern der Nahrungsmittelindustrie. Katastrophale Haltungsbedingungen, inakzeptable Transportbedingungen von lebenden Tieren, Käfighaltung und der bei Produzenten scheinbar komplette Verlust der Erkenntnis, dass es sich um ein Lebewesen handelt, haben zur ,,Fleischmüdigkeit" beigetragen.

Veganismus ist ein Lebensentwurf, nur selten geht es darum, dass jemandem Fleisch oder tierische Produkte nicht schmecken. Gesünder, das weiß man inzwischen längst, ist vegane Ernährung allemal, wer auf tierische Fette verzichtet, reduziert das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen und Diabetes Typ 2 signifikant.

Damit ehemalige Fleischkonsumenten nicht auf ihre gewohnten Geschmackserlebnisse verzichten müssen, experimentiert man allenthalben, um insbesondere beliebte und traditionelle Speisen zu ,,veganisieren".

Trend 3 - Regenerative Lebensmittel

Foto: yuliiaholovchenko stock.adobe.com
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Dieser dritte Trend hängt eng mit dem ersten Trend des Glocal Food zusammen. Die kritische Auseinandersetzung mit der Herkunft der verwendeten Nahrungsmittel kommt nicht von ungefähr. Der nicht mehr zu leugnende Klimawandel führt uns vor Augen, dass sich auch auf unseren Tellern etwas ändern muss. Die Landwirtschaft wird sich auf veränderte Bedingungen einstellen und die Auswahl der angebauten Pflanzen den klimatischen Voraussetzungen an. passen müssen. Konkret bedeutet das ei-nen kritischeren Blick auf das gesamte Produkt, nicht nur die Ausgangsstoffe.

Auch vegane und vegetarische Produkte können schlechte Energie- oder Nachhaltigkeitsbilanzen haben. Hier wird es eine Hinwendung zu mehr Diversität auf dem Teller, aber auch die Abkehr von scheinbar ,traditionsreichen" Sorten geben, die aber aufgrund ihrer Bedürfnisse in den veränderten Bedingungen nicht mehr so gut gedeihen.

Alles in allem sind die Food-Trends des Jahres 2023 etwas, was optimistisch stimmen muss. In einer veränderten Welt mit all ihren Problemen sind wir in der Lage, in unseren Kühlschränken mit der Veränderung zu beginnen. red