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Gesundheit in Bad Neuenahr-Ahrweiler: Ist das ein Herzinfarkt?

Alarmsignale richtig deuten mit Dr. Theodoros Ballidis, Chefarzt Kardiologie am Krankenhaus Maria Hilf

25.03.23
Gesundheit in Bad Neuenahr-Ahrweiler: Ist das ein Herzinfarkt?

Foto: Getty Images

Lebensgefahr aus heiterem Himmel: Bei einem Herzinfarkt gerät unser Herz schlagartig in Not. Schuld ist in der Regel eine Gefäßverstopfung. Wird diese schnell wieder gelöst, lassen sich schwerwiegende Folgen vermeiden. Viele Betroffene zögern jedoch, den Notruf zu wählen, und verlieren damit wertvolle Zeit. Dr. Theodoros Ballidis, Chefarzt der Kardiologie am Krankenhaus Maria Hilf in Bad Neuenahr, nennt die auffälligsten Alarmsignale und appelliert, beim leisesten Verdacht umgehend zu handeln.

Starke Schmerzen im Brustkorb: Zu den deutlichsten Anzeichen eines Herzinfarkts gehören starke Schmerzen im Brustkorb oder hinter dem Brustbein. Mitunter strahlen sie in andere Körperteile wie Arme, Oberbauch, Rücken, Hals, Kiefer oder Schulterblätter aus. Grundsätzlich gilt: Halten die Schmerzen länger als fünf Minuten an, sollten Betroffene schnell reagieren.

Engegefühl oder Brennen: Viele verspüren bei einem Herzinfarkt ein heftiges Druckbeziehungsweise Engegefühl, als würde sich ihr Brustkorb zusammenschnüren. Aber auch ein starkes Brennen im Brustkorb kann ein Warnsignal sein.

Angstschweiß: Herzinfarkt-Symptome lösen häufig Panik aus, die sich wiederum durch blasse Gesichtshaut und kalten Schweiß äußert.

Unspezifische Symptome: Auch Übelkeit, Erbrechen, Atemnot oder Schmerzen im Oberbauch können auf einen Herzinfarkt hindeuten. Speziell bei Frauen kommt es mitunter zu unspezifischen Anzeichen. Um auf Nummer sicher zu gehen, empfiehlt Dr. Ballidis, immer dann einen Rettungswagen zu rufen, wenn die Beschwerden in einem noch nie zuvor erlebten Ausmaß auftreten.

Ursachen und Behandlung

Ein Herzinfarkt ist in aller Regel auf die Einengung eines Herzkranzgefäßes durch Ablagerungen aus Kalk und Fett zurückzuführen. Diese entstehen in einem schleichenden Prozess, der über Jahrzehnte hinweg unbemerkt bleiben kann. Irgendwann ist die Verengung so erheblich, dass Teile des Herzens nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden. Bisweilen kommt es zu einem kompletten Verschluss. Die Folge: ein Herzinfarkt.

Dr. Theodoros Ballidis Chefarzt Kardiologie am Krankenhaus Maria Hilf in Bad Neuenahr-Ahrweiler
Dr. Theodoros Ballidis Chefarzt Kardiologie am Krankenhaus Maria Hilf in Bad Neuenahr-Ahrweiler

Auch wenn er meist plötzlich und ohne große Vorwarnung auftritt, entsteht ein Herzinfarkt in der Regel nicht einfach so. Rückblickend weisen viele Betroffene die immer gleichen Risikofaktoren auf. Einige sind unvermeidbar: eine familiäre Vorbelastung, steigendes Lebensalter, das Geschlecht - in diesem Fall das männliche. „Andere haben wir selbst in der Hand", sagt Chef-Kardiologe Dr. Theodoros Ballidis und betont: „Wer es schafft, beeinflussbare Faktoren auszuschalten, kann sein Herzinfarkt-Risiko deutlich minimieren."

• Bluthochdruck schädigt unsere Blutgefäße, was wiederum Verkalkungen begünstigt. Außerdem beansprucht er unseren Herzmuskel so sehr, dass dieser an Dicke und Größe zunimmt.
• Diabetes mellitus beschleunigt die Verkalkung unserer Gefäße und führt zu einer verschlechterten Pumpleistung des Herzens.
• Bewegungsmangel wird als Risikofaktor oftmals unterschätzt. Dabei tut jede bewegte Minute nicht nur dem Herzen gut. • Übergewicht belastet unser Herz auf mehrfache Weise. Unter anderem erhöht sich das Risiko, an Bluthochdruck und Diabetes zu erkranken.
• Rauchen ist ein weiterer Faktor, der die Verkalkung unserer Blutgefäße vorantreibt. Außerdem erhöht sich die Wahrscheinlichkeit von Blutgerinnseln.
• Stress hat viele negative Auswirkungen: Das Herz schlägt schneller, der Blutdruck steigt, Insulin wird ausgeschüttet.

Um das eigene Risiko besser einschätzen zu können, empfiehlt Dr. Ballidis ab dem 40. Geburtstag regelmäßige Check-up-Untersuchungen beim Kardiologen.

Um im Fall der Fälle keine Zeit zu verlieren, betreibt das Krankenhauses Maria Hilf eine sogenannte Chest Pain Unit (CPU). Sie ist auf die rasche Abklärung von Brustschmerzen spezialisiert und wurde jüngst durch die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie rezertifiziert. Wenn in der Tat ein Herzinfarkt vorliegt, können die Experten im hauseigenen Herzkatheterlabor weitere Behandlungsschritte durchführen und - falls nötig - gleich einen Stent setzen. ,,Wird der Verschluss schnell gelöst, kann sich das Herz in der Regel vollständigerholen", macht Dr. Ballidis Betroffenen Mut.

Die Chest Pain Unit ist Anlaufstelle für alle Menschen mit akuten Brustbeschwerden. Wer Anzeichen eines Herzinfarkts verspürt, kann sich hier rund um die Uhr, an 365 Tagen im Jahr durchchecken lassen. Einfach in der Notaufnahme des Krankenhauses Maria Hilf in Bad Neuenahr melden und den Verdacht auf einen Herzinfarkt äußern. Im Akutfall gilt jedoch: umgehend die 112 wählen und den Rettungsdienst verständigen!

Chest Pain Unit am Krankenhaus Maria Hilf

Sekretariat Kardiologie
Telefon: 02641 83-5455
E-Mail: kardiologie.maw@marienhaus.de

Marienhaus Klinikum im Kreis Ahrweiler
Krankenhaus Maria Hilf
Dahlienweg 3, 53474 Bad Neuenahr