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Thrombose - Da läuft nichts mehr

Eine Venenthrombose muss dringend behandelt werden

25.03.23
Thrombose - Da läuft nichts mehr

Eine Thrombophlebitis und verlangt sofortige Foto: hriana - stock.adobe.com ist von außen sehr gut sichtbar Behandlung.

Jeder, der schon einmal eine Operation im Krankenhaus erfahren hat, kennt die Prozedur, die vor der OP stattfindet. Eng sitzende Strümpfe werden über die Beine gezogen, wer Glück hat, darf seine Zehen sehen, weil ganz vorne ein Loch in diesem elastischen Strumpf freigeblieben ist. Der Grund für diese Maßnahme ist der Schutz vor Thrombose, einer gefürchteten Erkrankung, die vor allem dann auftritt, wenn die Zirkulation des Blutes behindert wird.

Unser Körper organisiert die Blutgerinnung unter normalen Umständen selbstständig und genial. So lange das Blut im Inneren unseres Körpers unterwegs ist und dort selbst in die kleinsten und am weitesten vom Herzen entfernten Blutgefäße vordringen muss, wird es flüssig gehalten. Sobald wir eine Verletzung erfahren und das Blut seinen vorgesehenen Platz verlässt, setzt die Blutgerinnung ein und Blutplättchen sorgen dafür, dass die Blutung, die uns ansonsten dauerhaft schädigen könnte, aufhört.

Dieses gut funktionierende System kann durch verschiedene Dinge gestört werden. Dazu gehört lange Inaktivität durch Bettlägerigkeit (deshalb auch die Prophylaxe im Krankenhaus!), ein Gipsverband, langes und beengtes Sitzen, zum Beispiel bei langen Autofahrten oder im Flugzeug, Herzschwäche, Vorhofflimmer oder Krampfader. Auch ein ständiger Druck auf ein Gefäß oder eine Veränderung von Gefäßwänden können zu einer Thrombose führen. Bei einer Thrombose gerinnt das Blut innerhalb eines Blutgefäßes und behindert dort den Blutfluss. Das führt zur Unterversorgung der betroffenen Region.

Wenn sich die Blutzusammensetzung krankhaft verändert, kann auch das Risiko, eine Thrombose zu entwickeln, steigen. Neben angeborenen Blutgerinnungsstörungen oder Blutkrankheiten sind auch Flüssigkeitsmangel, Rauchen und Übergewicht Risikofaktoren, um an einer Thrombose zu erkranken. Bei Hormontherapien steigt die Gefahr, eine Thrombose zu entwickeln, ebenfalls.

Wie stellt man eine Thrombose fest?

In den allermeisten Fällen sind die Beinvenen von Thrombosen betroffen und die Anzeichen, dass sich eine solche Erkrankung entwickelt, sind deutlich zu sehen und zu spüren. Das betroffene Bein schwillt an, fühlt sich schwer und wärmer an und verfärbt sich zuweilen rötlich oder bläulich. Sind Venen nahe der Oberfläche betroffen, erkennt man das meistens daran, dass sie deutlich hervortreten, obschon das normalerweise nicht der Fall ist.

Auch an vielen anderen Stellen im Körper können sich Thrombosen entwickeln, sie sind mehr oder weniger schmerzhaft und erkennbar. Neigt man zu Thrombosen oder hat aufgrund anderer Ursachen ein erhöhtes Risiko, sind regelmäßige Untersuchungen unerlässlich.

Verdacht auf Thrombose, was tun?

Zunächst einmal gilt, wie in vielen anderen Situationen auch, dass man Ruhe bewahren sollte. Warten ist hingegen nicht angezeigt, der Kontakt zur Hausarztpraxis ist sehr wichtig. Dort wird entschieden, ob zur weiteren Abklärung eine Untersuchung im Krankenhaus erforderlich ist.

Bleibt eine Thrombose unbehandelt, gibt es ein hohes Risiko, dass sich das Blutgerinnsel unkontrolliert löst und mit dem Blutstrom durch den Körper schwimmt. Dabei kann es an verschiedenen Stellen Gefäße verstopfen und zum Herzinfarkt, zur Lungenembolie oder zum Schlaganfall führen.

Ist eine Thrombose diagnostiziert, ist ein schneller Behandlungsbeginn entscheidend. So kann das Embolierisiko gesenkt werden. Die Möglichkeit, das Gerinnsel mittels Medikamenten aufzulösen, kann nur unter bestimmten Voraussetzungen und unter ärztlicher Beobachtung erfolgen, denn die Medikamente hierfür können auch an anderen Stellen des Körpers verhinder, dass Blutungen gestoppt werden, wenn sie entstehen.

Medikamente zur Gerinnungshemmung werden hingegen häufig eingesetzt. Sie sollen verhindern, dass der Thrombus weiter wächst und verhindern Embolien. Häufig wird über einen längeren Zeitraum ein solches Medikament eingesetzt, dies unter ständiger Kontrolle.

Insbesondere bei Thrombosen an den Extremitäten ist die Kompressionstherapie von großer Bedeutung. Hiermit wird abgestimmter Druck auf die Venen ausgeübt und der Blutfluss verbessert, Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe gehen zurück und die Durchblutung wird insgesamt verbessert.

Tritt eine Thrombose im arteriellen Bereich auf, ist sie meist Ursache für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall oder Folge von Vorhofflimmern. Auch hier wird darauf abgezielt, eine weitere Verschlechterung der Durchblutung zu verhindern.

Vorbeugen statt heilen!

Wer sich entsprechend verhält, kann das Risiko einer Thrombose erheblich verringem. So ist regelmäßige Bewegung wie Schwimmen, Laufen, Wandern oder Radfahren eine gute Prophylaxe. Im Büro bei sitzenden Tätigkeiten können Fußübungen und regelmäßiges Aufstehen und ein paar Schritte gehen helfen, Blutgerinnsel zu verhindern.

Ausreichend Flüssigkeitszufuhr ist lebensnotwendig, nicht nur, aber auch zur Vorbeugung gegen Thrombose. Mindestens 1,5 Liter täglich sollten es sein, diese mit wenig bis keinem Zuckeranteil.

Wer übergewichtig ist, sollte sein Übergewicht abbauen. Hierfür eignet sich eine Ernährungsumstellung und die Aufnahme von Sport besser als jede Diät.

Rauchen erhöht das Risiko erheblich, man sollte darauf verzichten. Aufhören ist einfacher als man denkt.

Wer zu Thrombose neigt, sollte spezielle Thrombosestrümpfe tragen. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass Thrombosestrümpfe individuell angepasst sind und Stützstrümpfe kein Ersatz für einen Therapiestrumpf ist. red