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Vorsicht statt Nachsicht

Vorsicht statt Nachsicht

Warum Menschen ab 50 zur Darmkrebsvorsorge sollten

17.12.22
Vorsicht statt Nachsicht

Foto: Getty Images

Darmkrebs gehört zu den drei häufigsten Krebsdiagnosen in Deutschland. Jährlich erkranken rund 60000 Menschen daran - Frauen wie Männer. Das sind etwa 10000 Neuerkrankungen weniger als noch vor 20 Jahren und auch die Todesrate ist merklich gesunken. Der Rückgang ist kein Zufall, sondern maßgeblich auf die Einführung einer strukturierten Darmkrebsvorsorge zurückzuführen. „Immerhin liegt in der Früherkennung die beste Chance auf Heilung", betonen Prof. Klaus Prenzel und Prof. Jörg Heller. Die Chefärzte der Chirurgie und Gastroenterologie am Krankenhaus Maria Hilf in Bad Neuenahr haben sich mit einem zertifizierten Darmkrebszentrum auf die Behandlung von Tumoren im Darm spezialisiert.

Häufig diagnostizieren sie Darmkrebs bei Patientinnen und Patienten um die 70. Meist ist der Tumor zu diesem Zeitpunkt bereits jahrelang unbemerkt gewachsen und hat schließlich Symptome verursacht. Damit es bei anderen Betroffenen nicht so weit kommt, erhalten Versicherte ab ihrem 50. Geburtstag regelmäßig Post von der Krankenkasse - mit einer konkreten Einladung zur Vorsorge. Hierzu gehört zum Beispiel eine Darmspiegelung, die Männern ab 50 Jahren und Frauen ab 55 Jahren empfohlen wird. ,,Aktuelle Studien zeigen, dass sich das Risiko an Darmkrebs zu sterben, durch eine sogenannte Vorsorge-Koloskopie um ganze 70 Prozent reduziert", so Prof. Heller.

Prof. Dr. Joerg Heller Chefarzt Innere Medizin/ Gastroenterologie
Prof. Dr. Joerg Heller Chefarzt Innere Medizin/ Gastroenterologie

Durch die bundesweite Einführung einer strukturierten Vorsorgekampagne leiden und sterben immer weniger Menschen an Darmkrebs. Trotzdem sind die Zahlen noch zu hoch!" sagen Prof. Klaus Prenzel und Prof. Jörg Heller vom Darmkrebszentrum am Krankenhaus Maria Hilf in Bad Neuenahr.

Im Rahmen der Krebsfrüherkennung haben Versicherte im Alter zwischen 50 und 54 Jahren Anspruch auf einen jährlichen Stuhltest. Ab 55 Jahren verlängert sich der Rhythmus auf alle zwei Jahre. 

Männern ab 50 und Frauen ab 55 Jahren wird zusätzlich eine Darmspiegelung empfohlen. Noch zuverlässiger als bei einem Stuhltest lassen sich so auch Krebsvorstufen erkennen. Bei der Darmspiegelung wird der gesamte Dickdarm untersucht. 

Prof. Dr. Klaus Prenzel Chefarzt Allgemeinund Viszeralchirurgie
Prof. Dr. Klaus Prenzel Chefarzt Allgemeinund Viszeralchirurgie

Entdecken die Spezialisten dabei auffällige Wucherungen (Polypen), können diese umgehend entfernt werden. Im Idealfall noch bevor sich mögliche Krebsvorstufen zu bösartigen Tumoren entwickeln. Kompetente Ansprechpartner für Darmspiegelungen sowie potenzielle operative Eingriffe sind die Gastroenterologie sowie Chirurgie am Krankenhause Maria Hilf. 

Menschen mit familiärer Vorbelastung oder einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung haben ein erhöhtes Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. In Absprache mit einem Arzt/einer Ärztin sollten Früherkennungsuntersuchungen in diesen Fällen mitunter schon vor dem 50. Geburtstag erfolgen.

Mehr als das: Früherkennung kann sogar dazu führen, dass Darmkrebs erst gar nicht entsteht. ,,Tumore entwickeln sich in der Regel über viele Jahre hinweg aus Vorstufen", erklärt Prof. Prenzel. ,,Meistens sind es eigentlich harmlose Auswüchse in der Darmschleimhaut, die mit der Zeit entarten. Fällt dies bei einer Darmspiegelung auf, können wir diese Darmpolypen entfernen, bevor sie bösartig werden." Auch hier gilt: Je früher die Diagnose erfolgt, desto besser.

Bei all den Möglichkeiten und trotz der eindeutigen Studienlage ist eine Zahl erschreckend niedrig: die der durchgeführten Vorsorgeuntersuchungen. Nach wie vor nimmt nur ein Bruchteil der Berechtigten die kostenlosen Angebote wahr", bedauern Prof. Heller und Prof. Prenzel. Sie raten jedem, Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen und zitieren dabei gerne das Motto der Stiftung Lebens-Blicke: Vorsorge bringt nicht um. Darmkrebs schon!

Darmkrebszentrum am Krankenhaus Maria Hilf

Sekretariat Innere Medizin 

Telefon: 02641 83-5450
E-Mail: innere.bna@marienhaus.de

Marienhaus Klinikum im Kreis Ahrweiler
Krankenhaus Maria Hilf
Dahlienweg 3, 53474 Bad Neuenahr