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Die Lebensqualität des Kreises zeigt sich in schwierigen Zeiten

Der Empfang der Wirtschaft kehrt nach dreijähriger Pause zurück

10.05.22
Die Lebensqualität des Kreises zeigt sich in schwierigen Zeiten

Foto: oselote - stock.adobe.com

Gemeinsam in den Dialog treten und sich austauschen – das war letztmalig vor rund drei Jahren beim Empfang der Wirtschaft im Landkreis Altenkirchen möglich. Seit dem hat die Corona-Pandemie viel verändert in Wirtschaft und Gesellschaft – weltweit, aber auch hier vor Ort.

Unser Alltag wurde grundlegend auf den Kopf gestellt, das eigene Zuhause für viele zum Arbeitsplatz, Lebensmittelpunkt, zeitweise sogar zur Schule oder Kindergarten. Menschen zog es in ihrer Freizeit wieder mehr in die heimische Natur. Viele entdeckten den Reiz von Wanderungen und Radtouren an der frischen Luft neu. So manchem wurden die Stärken des ländlichen Raums bewusster.

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Doch nicht nur im Privat-, sondern auch im Berufsleben waren tiefgreifende Veränderungen zu beobachten, die auch heimische Unternehmen vor große Herausforderungen stellten und dies weiter tun. So nahm beispielsweise das Arbeiten in den eigenen vier Wänden durch die Kontaktbeschränkungen eine immer wichtigere Rolle ein. Vergleichsweise neue Arbeitsformen wie Home Office oder Coworking Spaces erlebten einen echten Schub. So sehr wir uns alle über den nun wieder möglichen persönlichen Austausch freuen: Onlinekonferenzen und ihre Vorteile, seien sie zeitlicher Natur oder zum Schutz des Klimas, werden uns weiter begleiten.

In jüngster Vergangenheit haben wir – nach Vorschlag unserer Wirtschaftsförderung und Beschluss des Kreisentwicklungsausschusses – die Möglichkeiten für Coworking Spaces im Kreis ausgelotet. Eine Bedarfsanalyse der cowork AG kam zu einem positivem Ergebnis: Fast 80 Prozent derer, die noch nie in einem Coworking Space gearbeitet haben, stehen dem mindestens neutral bis sehr positiv gegenüber und würden einen Coworking Space mehrmals im Monat nutzen. Begünstigt wird diese Entwicklung durch eine Vielzahl von Menschen, die täglich aus dem Kreis in die umliegenden Ballungszentren zur Arbeit pendeln.

Damit bin ich beim Thema unseres diesjährigen Empfangs: dem Klimawandel. Zu Beginn der Klimakrise hatten wir schmelzende Gletscher, einen steigenden Meeresspiegel und überflutete Küstengebiete vor Augen. Doch der Klimawandel ist konkret und hat uns mit voller Wucht erwischt, wenn man heute vor lauter Kahlflächen keinen Wald mehr sieht. Wir als Kreisverwaltung haben in den vergangenen Jahren viel in die Versorgung unserer Liegenschaften mit erneuerbaren Energien investiert. Über 700 kW/Peak Photovoltaikanlagen – das entspricht der Größe der Eindeckung von 100 Einfamilienhäusern mit Photovoltaikmodulen – wurden auf Dächern von Kreisgebäuden installiert. Darüber hinaus versorgen 14 Holzheizungsanlagen unsere Gebäude zu 40 Prozent regenerativ. Das entbindet uns aber nicht von der Pflicht, „weiterzumachen“. Unser Kreis verfügt über eine Vielzahl potenziell guter Standorte für Wind- und Sonnenkraft. Die von höchster Ebene ausgerufene Zeitenwende sollte auch der Energiewende in unserem Kreis Rückenwind verleihen. Ich bin gespannt, ob uns die Politik die notwendigen Werkzeuge an die Hand gibt, um solche Projekte ohne große bürokratische Hindernisse zu bewilligen.

Danken möchte ich besonders dem diesjährigen Gastgeberunternehmen: Die Gebrüder Schmidt Bauunternehmen AG aus Kirchen-Freusburg schreibt seit seiner Gründung 1963 Erfolgsgeschichte. Wir sind sehr froh, ein solch renommiertes Familienunternehmen unter uns zu wissen. Freuen wir uns, dort zu Gast sein zu können beim Empfang der Wirtschaft – mit Blickkontakt, persönlichen Gesprächen, ohne Videokamera und ohne Headset, Ihr
  

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Dr. Peter Enders
Landrat des Kreises Altenkirchen