Anzeige

Seit fast 40 Jahren existiert das Wäschelädchen in Montabaur

Seit fast 40 Jahren existiert das Wäschelädchen in Montabaur

07.06.22
Seit fast 40 Jahren existiert das Wäschelädchen in Montabaur

Foto: privat

Gertrud Krummeich bietet in ihrem Wäschelädchen eine große Auswahl an Dessous, Damen- und Herrenwäsche, Bademode für sie & ihn, Strümpfe und Kurzwaren von führenden Herstellern an.

1973 absolvierte Gerti eine dreijährige Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau beim Modegeschäft „Wilke-Rinn“ und wurde 1976 in dieser „Institution“ in Montabaur übernommen.

Wilke-Rinn waren zwei Schwestern, die an der Bahnhofstraße in Montabaur einen Laden für hochwertige Oberbekleidung betrieben, mit einer kleinen Abteilung mit Wäsche für Damen.

1975 eröffneten sie einen weiteren Laden am Großen Markt in der Kreisstadt. Dieser führte Damen- und Herrenwäsche im Sortiment.

1983 übernahm die ehemalige Auszubildende Gerti aus Ötzingen den Laden am Großen Markt. Relativ kurzentschlossen aber mit aller Unterstützung ihrer Familie. Mit gerade mal 23 Jahren. Sie firmierte das Geschäft in „Gerti’s Wäschelädchen“ um.

Wohlüberlegt und nicht impulsiv zugegriffen. Das gehört zu ihren Stärken, dass sie ruhig und besonnen handelt. „Ich habe es als meine Lebensaufgabe angesehen. Es war nicht aus einer spontanen Laune heraus.“

Sie stehe nicht gerne im Mittelpunkt. In ihrem Laden stellt sie ihre (vorwiegend) Kundinnen in den Fokus und berät sie mit sehr viel Fingerspitzengefühl im wahrsten Sinne des Wortes. „Viele Frauen kaufen die falsche Größe.“

Büstenhalter beziehungsweise die Auswahl des richtigen sei eine Wissenschaft für sich. Auch die Frankfurter Allgemeine Zeitung fragte im Januar: „Wie ermitteln Frauen dann künftig ihre BH-Größe, wenn die Wäschegeschäfte allmählich verschwinden?“

„Wir fragen jede Kundin, ob wir zu ihr in die Umkleidekabine kommen dürfen. Sie wird nicht von uns vermessen. Das ist nicht notwendig, da wir über all die Jahre ein geschultes Auge entwickelt haben.“

Wir – das sind neben der Chefin, drei Beschäftigte, alle weiblich und drei Viertel der Belegschaft sozusagen aus dem „guten Stall“ Wilke-Rinn.

2006 kehrte Gerti Krummeich vom Großen Markt zu ihren Wurzeln zurück und bezog die Räumlichkeiten an der Bahnhofstraße.

Laufkundschaft fehle ein wenig. Gerti Krummeich setze aber alles daran, für ihre Kunden da zu sein. Dazu gehört dann auch der Lieferservice. Viele Stammkunden kennen ihre Maße - oder besser gesagt Gerti Krummeich kennt sie - und haben Lieblingsmodelle.

„Wir haben viele Maße der Frauen im Kopf. Auch das gehört zur Dienstleistung und zu einer persönlichen Beratung.“

Zwei Schaufenster bietet das Lädchen, eines für die Damen und eines für die Herren. Vorab im Internet informiert, kommen Menschen oft in das Wäschelädchen, um regional zu kaufen und den Mehrwert einer individuellen Beratung zu genießen.

Was eine starke Frau ausmache?

Sagen wir mal so, ein Mann in solch einem Laden ist eher unvorstellbar. „Hier hinein gehört eine Frau“, erklärt die 63-Jährige und fügt ihr Lebensmotto hinterher: „Geht nicht, gibt es nicht.“

Im nächsten Jahr kann Gerti Krummeich gleich zwei Jubiläen feiern:

50 Jahre im Beruf und 40 Jahre Selbstständigkeit. Doris Kohlhas