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Rowena Redwanz aus Mülheim-Kärlich: Konditorin aus Leidenschaft

In nur sechs Jahren von der Schulbank zur Ausbilderin von Meisterklassen: Während der Ausbildung ging es ins Ausland, danach vom Sternerestaurant zur HWK Koblenz und heute ist sie die Meisterin der Konditoren

29.04.23
Rowena Redwanz aus Mülheim-Kärlich: Konditorin aus Leidenschaft

Mit 18 hat Rowena Redwanz aus Mülheim-Kärlich ihre Ausbildung zur Konditorin begonnen. Heute, acht Jahre später, bildet sie selbst Azubis aus und gibt Fachkurse sowohl für Gesellen als auch für Meister im Zentrum für Emährung und Gesundheit der Handwerkskammer Koblenz, in dem sich seit Anfang des Jahres zudem das Bundesleistungszentrum der Konditoren befindet.

Das Backen war schon als Schülerin Rowenas Leidenschaft. Nach dem Abitur machte sie zwei Praktika. Anschließend war definitiv klar, dass sie eine Ausbildung zur Konditorin beginnen wollte. ,,Während der Ausbildung habe ich erst einmal gemerkt, wie vielseitig und abwechslungsreich dieser Beruf sein kann", sagt die ambitionierte Konditormeisterin, die am liebsten detailverliebt filigrane Schaustücke aus Schokolade oder Zucker anfertigt.

Während der Ausbildung ins Ausland

Schon während ihrer Ausbildungszeit, die sie auf zwei Jahre verkürzen konnte, hatte sie Spaß an möglichst aufwendigen Backkreationen wie den kleinen französischen Petit Four zum Beispiel. Als sie die Möglichkeit bekam, mit dem Erasmusprogramm für drei Wochen in einer französischen Patisserie in Tours ihr Wissen zu erweitem, sagte sie sofort zu ,,Ich würde jedem empfehlen, mal ganz woanders hinzugehen. Man lernt so viel Neues, bekommt so viele neue Anregungen und Ideen."

2017 schloss Rowena Redwanz die Ausbildung als Prüfungsbeste ab und ging für eineinhalb Jahre nach Österreich in ein Hotel mit angeschlossenem Café, lemte dort viel über die österreichischen Klassiker und bereitete Desserts für das Hotelrestaurant zu. Anschließend arbeitete sie ein Jahr lang in einem Restaurant in der Nähe von Marburg, wieder ein halbes Jahr in Österreich, um anschließend an der Handwerkskammer in Koblenz in einen halbjährigen Vollzeitkurs ihren Meister zu machen.

Vom Sternerestaurant zur HWK Koblenz

Als Konditormeisterin ging Rowena dann in ein 3-Steme-Restaurant. ,,Das war eine tolle Erfahrung, aber nicht meine Welt", sagt sie ehrlich. ,,Ich wollte endlich auch mal wieder Torten machen und nicht nur Patisserie", sagt sie und lacht. Die kann Rowena jetzt zur Genüge machen und anderen zeigen, wie es professionell geht. Fachbereichskoordinator Joachim Schäfer ist sehr glücklich, dass sich Rowena für die Handwerkskammer entschieden hat. „Sie ist enorm talentiert und engagiert, perfektionistisch und dennoch geduldig."

Schokolade aus dem 3-D-Drucker

Gemeinsam mit Joachim Schäfer arbeitet sie an einem 3-D-Drucker-Projekt. „Wir testen zusammen mit der Technischen Uni Aachen 3-D-Drucker, die Objekte in Marzipan, Fettglasur oder Schokolade drucken", erklärt Fachbereichsleiter Schäfer. ,,So stellen wir fest, wie nützlich diese neue Technik für die Betriebe ist und was man verbessern könnte. Die Digitalisierung geht also auch an unserem Handwerk nicht vorbei."

Deutsche Meisterin der Konditoren

Aber auch künstlerisches Talent sollte ein Konditor mitbringen. Denn gerade bei Schaustücken, wie sie Rowena Redwanz liebt, braucht man Ideen, muss Formen aus Kautschuk gießen, Schokoladenobjekte drehen, modellieren und sie kolorieren zum Beispiel mit Airbrush. Mit einer ihrer Kreationen konnte sie letztes Jahr sogar die Deutsche Meisterschaft der Konditoren gewinnen. Petra Dettmer

Championnat du Chocolat

Wer beeindruckende Kunstwerke aus Schokolade sehen möchte, kann dies am 1. und 2. April im Kurfürstlichen Schloss zu Koblenz. Dort finden eine Schau und Wettbewerbe von Chocolatiers der Spitzenklasse an. Anmeldungen in der Kategorie „Freestyle" für Auszubildende und für die Kategorie Artistik" für Gesellen und Meister sind möglich. Näheres unter www.championnat-du-chocolat.info