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Die Lage ist schwierig, aber nicht ohne Chancen für die Zukunft

09.07.22
Die Lage ist schwierig, aber nicht ohne Chancen für die Zukunft

Bauen im Bestand, so wie hier von drei Mehrfamilienhäusern in Bad Kreuznach, ist für Bauunternehmen und Planer immer eine besondere Herausforderung. Fotos: Schneider Bau GmbH

Erst Corona, nun der Krieg in der Ukraine – die Bauwirtschaft sieht sich seit gut zwei Jahren besonderen Herausforderungen gegenüber. Über die aktuelle Lage sprachen wir mit der Geschäftsleitung der Schneider Bau GmbH in Merxheim.

Wie bewertet Schneider Bau die derzeitige Situation im Baugewerbe rund um KH?

Die Materialpreise und die Beschaffung sind eher kritisch zu bewerten. Sowohl im Raum Bad Kreuznach, als auch in ganz Deutschland wird die aktuelle Situation zu anhaltend hohen Baupreisen führen. Eine Entspannung ist da auf längere Sicht nicht zu erwarten.

Sind geplante neue Projekte durch die Preis- und zu erwartenden Zins-Steigerungen belastet?

Natürlich, jeder merkt es doch aktuell an seinem eigenen Geldbeutel. Jede Anschaffung wird genaustens überdacht. Einige Projekte werden auf Eis gelegt oder sogar ganz gestoppt. Das gilt gerade im Einfamilienhausbereich. Gewöhnlich baut man nur einmal im Leben und diese Entscheidung jetzt zu fällen, bedarf viel Vertrauen. Genau deshalb ist es wichtiger denn je, einen starken und verlässlichen Bau-Partner an seiner Seite zu haben.

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Die Geschäftsleitung der Schneider Bau GmbH: (v.l.) Johannes Schneider, Lena Eiler, Bruno und Michael Schneider.

Können Bauherren durch Eigenleistungen Kosten senken?

Viele Bauherren senken in der aktuellen Phase ihre Kosten durch Eigenleistungen. Das hängt immer von den individuellen handwerklichen Fähigkeiten ab, die bei den Bauherren oder in der Familie vorhanden sind. Die einfachsten Positionen hierbei sind: Malerarbeiten, Bodenbeläge oder auch Innentüren. Aber auch das Auslegen des Spitzboden durch Spanplatten ist eine Arbeit, die ohne handwerkliche Vorkenntnisse ausgeführt werden und Geld einsparen kann.

Gibt es noch Möglichkeiten im Bestand zu bauen, etwa in Nischen innerhalb der Innenstadt?

Da es aktuell immer schwerer wird Bauplätze vor allem in Innenstädten zu bekommen, wird eine Bestandsbebauung dennoch immer attraktiver. Aber die Gebäude müssen sich individuell dem Platzangebot anpassen, das muss man in der Planung berücksichtigen. Positiv zu sehen ist hierbei die weitere Förderung der KFW Bank für die Modernisierung von Bestandsobjekten.

Wie sehen die Baustoffe der Zukunft aus, wenn Holz und Beton aus Gründen der Verfügbarkeit und der Preise nicht mehr angesagt sind?

Wir werden auch in Zukunft für gemauerte Qualität „Stein auf Stein“ stehen. Auch wenn es immer wieder mal zu Engpässen kommen sollte. Neue Herausforderungen lassen unseren Alltag nicht langweilig werden. Beton und Holz wird auch in den nächsten Jahren der Baustoff der Zukunft bleiben. Arno Boes