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Ein lebenswertes Umfeld hält Menschen in der Region

Die Wirtschaftsförderung ist ein wichtiger Antrieb für die Entwicklung im Landkreis

09.07.22
Ein lebenswertes Umfeld hält Menschen in der Region

Andreas Steeg ist im Landkreis Bad Kreuznach für die Wirtschaftsförderung aktiv. Foto: LK Bad Kreuznach

„Wir sind thematisch sehr breit aufgestellt“, berichtet Andreas Steeg, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises Bad Kreuznach, selbstbewusst. Der Antrieb der Wirtschaftsförderung sei es, auf die Belange einzugehen, die den Landkreis für Bevölkerung und Wirtschaft voranbringen. Die Ansätze, die die Wirtschaftsförderung des Landkreises dabei verfolgt, sind vielseitig.

„Wir bewegen uns auf verschiedenen Themenfeldern. Dabei spielt natürlich die Wirtschaftsförderung im ursprünglichen Sinne, also mit der Betreuung von Unternehmen von der Gründung, über die Bestandsbetreuung bis hin zur Unterstützung beim Finden von Nachfolgeregelungen, eine große Rolle. Aber auch besondere Themen – wie etwa die Themenbereiche Fachkräftegewinnung, Tourismus (aus Investorensicht) oder Mobilität gehören unter anderem zu unseren Aufgabenfeldern“, erklärt Steeg.

Beratung und Unterstützung sind ein Schlüssel zum Erfolg

Eine immer größer werdende Rolle spielt in der Wirtschaftsförderung die kommunale Entwicklungsberatung. „Die Strukturen der Gemeinden vor Ort werden in aller Regel durch ehrenamtliche Ortsbürgermeisterinnen und Ortsbürgermeister gesteuert, sehr viele stehen sogar noch im regulären Beruf.

Dies bedeutet, dass die Zeit fehlt, große Projekte in den Gemeinden – wie etwa die Erschließung von Neubau- oder Gewerbegebieten, aber auch die Umsetzung von Projektideen möglicher Investoren – schnell über die Bühne zu bringen“.

Für die Wirtschaftsförderung sei es aber von großer Bedeutung, im Auftrag der Gesellschafter (unter anderem die Stadt Bad Kreuznach und die Verbandsgemeinden), bei der Umsetzung solcher Projekte zu unterstützen. „Jedes umgesetzte Baugebiet, jede vernünftig umsetzbare Projektidee von Investoren ist Wirtschaftsförderung. Immerhin erhalten auch hier angesiedelte Betriebe sehr häufig Aufträge zur Umsetzung“, so der Wirtschaftsförderer.

Die Unterstützung der vor Ort agierenden Personen sei ein wichtiger Bestandteil der täglichen Arbeit. „Unser Ansatz ist es, sofern der Wunsch in den Gemeinden auf Unterstützung besteht, Projekte idealerweise von Beginn an auf dem Weg zur Umsetzung zu begleiten. An unseren „runden Tischen“ mit Vertretern der jeweiligen Gemeinde, den Investoren und der Kreisverwaltung kann schon, bevor die konkrete Ausarbeitung von Ideen beginnt, bestimmt werden, ob das Projekt überhaupt realisierbar sein kann – sei es aus Umweltgründen oder aus dem Blickwinkel der Kommunalaufsicht“. Gebe es hier grünes Licht, folgten die weiteren Schritte zur tatsächlichen Umsetzung. „Uns ist es wichtig auf diesem Wege auszuschließen, dass Projekte, die sich etwa aus rechtlichen Gründen nie realisieren lassen können, nicht erst nach langer und (kosten)aufwändiger Vorarbeit beerdigt werden, obwohl das Ergebnis bei näherer Betrachtung von Beginn an klar gewesen wäre“.

Nachhaltigkeit rück stärker in den Fokus

Als neuer großer Themenkomplex kam für die Wirtschaftsförderung des Landkreises erst kürzlich das Nachhaltigkeitskonzept des Landkreises hinzu. „Nachhaltigkeit und Wirtschaftsförderung könnten auf den ersten Blick als gegensätzlich bewertet werden. Stehen doch die Erschließung von Gewerbegebieten und Nachhaltigkeit doch als gewisse Gegensätze da. Das Gegenteil ist aber der Fall“, macht Steeg deutlich. Denn auch Gewerbegebiete – „und dies wollen wir an einem neu entstehenden Gewerbegebiet in Warmsroth unter dem Motto „Grün statt Grau“ unter Beweis stellen“ – können nachhaltig aufgebaut werden.

Dies sei aber nur ein kleiner Baustein der Nachhaltigkeitsstrategie des Landkreises: „Das Ziel muss es insgesamt sein, nachhaltig zu denken und zu handeln. Dies beginnt bei den eigenen Maßnahmen der Kreisverwaltung und endet in jedem Eigenheim“, so der Wirtschaftsförderer. Es zähle auch zur Wirtschaftsförderung, einen attraktiven und lebenswerten Landkreis zu erhalten. „Bleibt die Region lebenswert, bleiben junge Menschen in der Region oder siedeln sich neu hier an – sie schlagen Wurzeln“. Genau unter diesem Ansatz steht das Nachhaltigkeitskonzept des Landkreises, welches Landrätin Bettina Dickes kürzlich vorstellte. Auch aus wirtschaftlicher Sicht sei die Qualität der Nachhaltigkeit im Landkreis – sozial, ökologisch und ökonomisch – nicht zu unterschätzen.

„Immerhin sind Menschen, die hier leben, auch Fachkräfte, die schon heute in Wirtschaftsunternehmen an allen Ecken und Enden fehlen“. Arno Boes