.... 1949 ....
Explosion in Prüm: am 15. Juli 1949 brach die Hölle über der Eifelgemeinde herein. 500 Tonnen Sprengstoff der französischen Besatzung, eingelagert in einem ehemaligen Wehrmachtsbunker, explodierten und verwüsteten einen ganzen Stadtteil. Zwölf Menschen starben und viele wurden verletzt. Fast 1000 Bewohner von Prüm verloren ihre Wohnung. Noch heute erinnern der Explosionskrater und ein Gedenkkreuz an diese Katastrophe auf dem Kalvarienberg.
.... 1951 ....
Erdbeben in der Region: Kleinere Erdbeben erleben wir in unserer Region öfter. 1951 allerdings, am 14. Mai, rumpelte es gegen Mittag etwas heftiger. Ein Beben, das sich über das Saarland bis hin zu den Niederlanden erstreckte, sorgte für ein ungutes Gefühl. Die Stärke lag bei bis zu 5,8. Als Epizentrum lokalisierten Fachleute damals die Region rund um Euskirchen.
.... 1953 ....
Mahnmal am Deutschen Eck: Wo bis Anfang 1945 Kasier Wilhelm I., überlebensgroß in Kupferblech getrieben, am Zusammenfluss zwischen Rhein und Mosel ritt, übergab am 18. Mai 1953 Bundespräsident Theodor Heuss der Öffentlichkeit das „Mahnmal der Deutschen Einheit“. Durch einen Artillerieangriff zerstört, konnte der „olle Willem“ 1993 wieder auf das Eck gehoben werden – ermöglicht durch die Finanzierung der Koblenzer Familie Theisen.
.... 1965 ....
Die Queen am Eck: Da war Koblenz komplett aus dem Häuschen. Am 20. Mai 1965 hieß es in Koblenz: „God save the Queen!“ Ihre königliche Hoheit machte im Rahmen ihres Staatsbesuchs Halt in Kaub und Koblenz. Ihre Majestät bedauerte es im Anschluss aber sehr, dass sie nicht mehr die zahlreichen Sehenswürdigkeiten der Stadt Koblenz besichtigen konnte. Sie war dafür leider zu kurz da – genau eine Viertelstunde.
.... 1962 ....
Der Raubmörder von Winningen: Er hatte nichts zu verlieren, er war ein Verbrecher. Dieter Freese war gefährlich – er war der Inbegriff des Bösen und zu allem fähig. Im Februar 1962 stürmte er die Sparkasse in Winningen. Freese erschoss Bankchef Friedrich Bauersfeld – für eine Beute von 1640 Mark. Nach einer Großfahndung konnten er und seine Komplizen gefasst werden. Freese wurde zweimal lebenslänglich verurteilt plus 15 Jahre Zuchthaus.
.... 1966 ....
Ein weißer Wal im Rhein: Ein Wal im Rhein? Unmöglich, mag man vielleicht meinen. Aber so geschehen Mitte der 1960er. Eigentlich sollte das Tier in einen englischen Zoo gebracht werden. Das ihn transportierende Schiff geriet allerdings in einen Sturm, und der Wal wurde in die Nordsee gespült. Und so suchte er sich den Weg in den Rhein und schwamm gar bis nach Rheinland-Pfalz.
.... 1971 ....
Südbrücke stürzt ein: Ein schweres Unglück überschattet den Bau der Koblenzer Südbrücke. Am 10. November 1971 brach das Bauwerk in sich zusammen, als es um ein Teilstück erweitert werden sollte. 13 Menschen starben, ebenso viele wurden verletzt. Ein Jahr später starben bei Betonierungsarbeiten sechs Bauarbeiter an der Hangbrücke im Laubachtal, als ein Gerüst einstürzte.
.... 1972 ....
Die A 61 als Lebensader: 1968 war es noch das Teilstück zwischen Bingen und Stromberg, als A 14 damals fertiggestellt. Mit den Jahren entstanden immer mehr Teilstücke, unter anderem auch die Moselbrücke bei Winningen. Nun ist die A 61 mit ihren 320 Kilometern von Venlo bis Hockenheim eine wichtige Verkehrsader – und inzwischen auch stark sanierungsbedürftig.
.... 1976 ....
Laudas Unfall am Ring: Der inzwischen verstorbene österreichische Ex-Rennfahrer und Unternehmer Niki Lauda war nach seinem Unfall in der Eifel für immer mit Brandwunden gezeichnet. Für ihn hatte damals die mangelnde Streckensicherheit Folgen. Sein tragischer Unfall leitete eine Kehrtwende ein, und es fanden für viele Jahre keine Formel-1-Rennen mehr in der Eifel statt. Lauda zum Dank erfolgte der Bau der neuen Strecke, die 1984 eröffnet wurde.
.... 1982 ....
Geiselnahme am Schenkendorfplatz: Zwei Bankräuber wollten am 6. Oktober die Koblenzer Sparkassenfiliale am Schenkendorfplatz überfallen. Aus dem Bankraub wurde dann ein Geiseldrama. Dem fiel der junge Detlef Becker aus Ediger/Mosel zum Opfer. Der 19-Jährige ließ sich statt einer anderen Geisel ins Bein schießen und starb zehn Tage später.
.... 1987 ....
Flammenhölle in Herborn: Die Gefällestrecke kurz vor der hessischen Kleinstadt Herborn wurde dem Fahrer eines Tanklastzugs zum Verhängnis. Der abends in Koblenz gestartete Lkw hatte 34000 Liter Kraftstoff an Bord und rauschte ungebremst in die belebte Stadtmitte von Herborn. Das Feuerinferno kostete sechs Menschen das Leben, 38 wurden teils schwer verletzt. Das „Inferno von Herborn“ gilt als eines der schwersten Unglücksfälle eines Tanklastzugs in Deutschland.
.... 1988 ....
Flug in den Tod: Es sollte ein ausgelassener Tag werden. Eine spektakuläre Flugschau der italienischen Kunstflugtruppe „Frecce Tricolori“ sollte der Höhepunkt auf dem Militärstützpunkt Ramstein werden. Es endete schlussendlich in einer Katastrophe, als zwei Maschinen aufeinander zuflogen und kollidierten. 70 Menschen starben, mehr als 1000 wurden teils schwer verletzt. Heute erinnert ein Gedenkstein am Flugplatz an das Unglück.
.... 2002 ....
Der ICE rollt durch den Westerwald: Am 25. Juli 2002 rauschte der erste ICE mit rund 300 km/h erstmals durch den Westerwald. Die Schnellbahnstrecke von Köln nach Frankfurt wurde eröffnet. Auch in Montabaur hält der Schnellzug der Deutschen Bahn. Die Region nutzt die Gunst der Stunde, um auf sich aufmerksam zu machen. Die Fahrt Köln – Frankfurt dauert etwa 76 Minuten.
.... 2003 ....
Unesco und der Mittelrhein: Auf der Unesco-Urkunde ist es verewigt: Der romantische Mittelrhein ist ein „Welterbe der Menschheit“. Mit dem Festakt am 21. September 2003 in der Oberweseler Liebfrauenkirche und auf dem Marktplatz der Mittelrheinstadt wird der Ritterschlag gefeiert. Die Unesco mahnt: Die Kulturlandschaft steht jetzt unter besonderem Schutz, um sie als Schatz von universellem Wert zu bewahren.
.... 2011 ....
Kentern an der Loreley: Eigentlich sollte es nach Antwerpen gehen, ihr Ziel in den Niederlanden hat sie aber nie erreicht. Am 13. Januar 2011 verunglückte die „Waldhof“ an der Loreley. Der Tanker blockierte tagelang die wichtigste Wasserstraße Europas. Bei Nebel und Dunkelheit kentert das Schiff um 4.42 Uhr – beladen mit 2400 Tonnen Chemie. Weil die Tanks nur teilweise befüllt waren, war der Frachter destabilisiert und geriet in der Strömung ins Wanken.
.... 2011 ....
Die Buga verzaubert: Nicht jedem hat dieses Projekt gefallen: „Geldverschwendung“, „Braucht kein Mensch“ und „Bringt doch eh nichts“, hieß es von den Kritikern. Als es so weit war, kannte die Begeisterung für die Bundesgartenschau in Koblenz aber keine Grenzen. Die Bilanz schlussendlich: 3,5 Millionen Besucher strömten nach Koblenz. Die Seilbahn, die das Rheinufer mit der Festung Ehrenbreitstein verbindet, ist noch immer ein Publikumsmagnet.
.... 2015 ....
Germanwings, eine Katastrophe: Diese Nachricht schockierte ganz Deutschland: In den südfranzösischen Alpen zerschellt eine Maschine der Germanwings. Alle 150 Menschen an Bord kommen ums Leben. Nur wenige Tage nach dem Unglück ist klar: Der Pilot, ein gebürtiger Montabaurer, steuerte die Maschine absichtlich in den Absturz – so sagte es die ermittelnde Staatsanwaltschaft.
.... 2021 ....
Die Flut an der Ahr: 134 Menschen sterben im Juli 2021 bei der katastrophalen Flut an der Ahr. Der Fluss stieg innerhalb kürzer Zeit massiv an und riss alles mit sich. Der Schaden ist nur schwer zu beziffern. Der Wiederaufbau der Ahr wird Jahrzehnte andauern. Ein Großteil der Betroffenen der Flut lässt sich aber nicht entmutigen und baut seine Heimat wieder mit besonders viel Herzblut auf.....