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Dörth: Handwerk, Industrie, Dienstleistungen - in der Gemeinde ein guter Mix

Dörth: Handwerk, Industrie, Dienstleistungen - in der Gemeinde ein guter Mix

In gut 50 Jahren wurde aus der kleinen Hunsrückgemeinde ein attraktiver Gewerbestandort

23.07.23
Dörth: Handwerk, Industrie, Dienstleistungen - in der Gemeinde ein guter Mix

Foto: Kzenon - stock.adobe.com

„Ganz vorne im Hunsrück!“ - Das ist der Slogan, mit dem die Region rund um Emmelshausen gerne für sich wirbt. 2010 wurde aus der Gemeinde die Stadt Emmelshausen und damit inzwischen auch der anerkannte Mittelpunkt der Verbandsgemeinde Hunsrück-Mittelrhein. „Ganz vorne“, das bezieht sich aber nicht nur auf die geografische Lage, wenn man von Koblenz im Rheinland bergauf südlich den Hunsrück erreicht. „Ganz vorne“ hat sich auch die gesamte Region inzwischen etabliert, wenn es in den letzten gut 50 Jahren um die Wandlung von einer landwirtschaftlich geprägten Landschaft hin zu einer modernen Umgebung mit hohem Lebensstandard und wirtschaftlichen Entwicklungen für Gewerbe und Industrie geht.

Bau der A61 war Startschuss

Ein Beispiel dafür ist Dörth, eine eher kleine Gemeinde mit knapp 550 Einwohnern. Hier wurden Anfang der 1970er Jahre die Weichen gestellt für einen wirtschaftlichen Aufschwung, der bis in die heutige Zeit anhält. Der damalige Bau der Bundesautobahn A61 mit einer Anschlussstelle nahe Dörth war die Initialzündung für den damaligen Gemeinderat, über die Schaffung eines Gewerbegebietes zu beraten und schließlich einen ersten Anfang zu wagen. Jürgen Hickmann, in Dörth geboren, bereits in früheren Jahren im Gemeinderat und seit Februar 2021 als Ortsbürgermeister im Amt, erinnert sich: „Das war keine leichte Entscheidung für den damaligen Gemeinderat. Denn neben den positiven finanziellen Effekten durch Grundstücksverkauf und Gewerbesteuer gab es für eine Gemeinde natürlich auch Risiken Im Vorfeld war nicht absehbar, ob das Gewerbegebiet überhaupt zu einer Erfolgsgeschichte werden würde.

Wagnis wurde zum Erfolgsmodel

Das klärte sich aber in Dörth recht schnell. Das Mitte der 1970er Jahre nördlich der Gemeinde entlang der L213 eröffnete Gewerbegebiet an der Trinkbornstraße konnte in den folgenden rund 20 Jahren durch weitere Flächen unter anderem an der Gallscheider Straße dreimal erweitert werden. Und damit war der Bedarf immer noch nicht gedeckt. 2010 wurde auf der gegenüberliegenden Seite der L213 eine neue Gewerbefläche „Auf der Budenbach“ erschlossen und schnell waren auch hier die Grundstücke verkauft.

Quasi als Sahnehäubchen gelang es, mit der Firma Schottel den globalen Spezialisten für Schiffsantriebe für eine Neuansiedlung in Dörth zu gewinnen. 1921 in Spay am Rhein gegründet rüstet der Ruderpropeller-Hersteller heute weltweit die Werften mit seinen Produkten aus, mit denen Schiffe zugleich angetrieben und ohne weitere Ruderblätter auch gesteuert werden können. In zwei Jahren Bauzeit errichtete Schottel in Dörth eine moderne Fabrik, in der es dem Unternehmen erstmals in der Firmengeschichte möglich war, die notwendigen Produktionsabläufe innerhalb zusammenhängender Räumlichkeiten zu organisieren.

45 Millionen Euro investierte Schottel, 2015 wurde der Komplex, für den die Gemeinde Dörth insgesamt 110 000 Kubikmeter Erde bewegte, um den Bauplatz nach den Erfordernissen der Fabrik zu gestalten, eingeweiht. Das ist natürlich ein Glücksfall für Dörth, dass sich dieses global tätige Unternehmen hier angesiedelt hat“, kann Jürgen Hickmann heute Bilanz ziehen.

„Es waren seinerzeit auch andere Standorte in der Auswahl, aber der nahe Autobahnanschluss war ein wichtiger Vorteil. Denn die im Werk gefertigten Antriebe haben zum Teil gigantische Ausmaße und können nur mit Spezialtransporten bewegt werden. Gleichzeitig waren aber auch die Risiken abzuwägen, denn ein Unternehmen dieser Größe würde eine Riesenlücke in die Gewerbeaktivitäten einer so kleinen Gemeinde reißen, falls es zu wirtschaftlichen Problemen käme. Doch trotz der aktuellen weltweiten Krisen kann davon derzeit keine Rede sein und das Zusammenwirken zwischen Schottel und uns als Gemeinde funktioniert einwandfrei.“ Aktuell plant man im Werk sogar Erweiterungen der vorhandenen Räumlichkeiten, für die bereits im Besitz des Unternehmens befindliche Flächen genutzt werden sollen.

Ausgereizte Gewerbeflächen

Gerade der letzte Punkt ist für Dörth ein wichtiger Faktor, denn die für Gewerbeansiedlungen vorhandenen Areale rund um die Hunsrück-Gemeinde sind erschöpft. Hickmann dazu: „Wir haben im vorigen Jahr die letzten 5000 m² Fläche zum Kauf angeboten, mehr steht uns nicht zur Verfügung. Dabei war abzuwägen, ob wir dieses Gebiet auf mehrere Interessenten aufteilen, oder als Ganzes an einen Bieter veräußern. Am Ende haben wir uns für die letztere Variante entschieden, nachdem ein großes Fensterbauunternehmen hier einen neuen Stützpunkt errichten möchte.“

Leben und arbeiten in Dörth

Eines war den jeweils in Dörth agierenden Gemeinderäten in den zurückliegenden rund 50 Jahren immer wichtig: Der gesunde“ Mix zwischen Handwerk, Handel, Produktion und Dienstleistung. Heute sind es mehr als 80 Unternehmen und Betriebe, die für insgesamt gut 1000 Arbeitsplätze auf dem Gemeindegebiet sorgen. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf das soziale Umfeld in Dörth. Wie viele Einwohner der Gemeinde unmittelbar im Gewerbegebiet tätig sind, ist bisher nicht genau ermittelt worden. Aber Jürgen Hickmann kann zwei Faktoren nennen, die die Akzeptanz der beruflichen Möglichkeiten widerspiegeln: Wir planen derzeit Flächen für neue Wohngebiete, in denen bereits einige Bauaktivitäten begonnen wurden. Das zeigt, dass Dörth für die hier Berufstätigen und ihre oft jungen Familien offenbar als lebenswerter Standort attraktiv ist. Und wir haben vor Kurzem die Genehmigung erhalten, unsere gemeindeeigene Kindertagesstätte auf insgesamt 50 Plätze erweitern zu können. Von diesen Plätzen werden künftig einige durch Auswärtige genutzt, die ihre Kinder während der Arbeitszeiten im Gewerbegebiet gut betreut wissen.“

Unterstützend zeigt sich Dörth auch bei der Vermittlung von frei werdenden Firmengeländen. „Es gibt einige Betriebe, die nun nach 50 Jahren in Dörth unter anderem aus Altersgründen nicht weitergeführt werden. Hier unterstützen wir die ausscheidenden Inhaber beim Verkauf oder der Vermietung von Gebäuden oder Flächen, die wir dann gemeinsam mit ihnen öffentlich anbieten. Denn auch nach 50 Jahren genügt unser Gewerbegebiet mit seiner Infrastruktur einschließlich der Versorgung mit Energie und Breitbandkommunikation nahezu allen Anforderungen zukunftsorientierter Interessenten.“

Mehr Gewerbe heißt nicht gleich mehr Geld in die Gemeindekasse

Gewerbe in Dörth scheint also eine Art Erfolgsgeschichte zu sein im früher eher wirtschaftlich schwachen Hunsrück. Macht das nicht trotz begrenzter Flächen Lust auf Mehr? Jürgen Hickmann sieht die Situation realistisch: „Den heutigen Stand unserer Gewerbeaktivitäten können wir gut managen, das Verhältnis zwischen den Unternehmen und der Gemeinde ist konstruktiv und gut gewachsen. Dabei muss man auch die finanziellen Aspekte im Auge haben. Aufgrund der vorgegebenen Regelungen bezüglich Abgaben und Umlagen der eingenommenen Gewerbesteuer verbleiben uns noch rund acht Prozent der aktuellen Einnahmen, Tendenz sinkend.

Eine Ausweitung und Nutzung weiterer Gewerbeflächen und den damit verbundenen erheblichen Aufwendungen für Erschließungen und Unterhalt würde für die Gemeindekasse keine Vorteile bringen. Außerdem drohen weitere Geländeverluste für Erholung Suchende. Da muss man gut abwägen und deshalb sind wir mit dem heutigen Zustand unserer Gewerbegebiete mehr als zufrieden.“

Ganz vorne im Hunsrück!“ ist somit in Dörth nicht nur ein Slogan geblieben, sondern man lebt ihn mit Erfolg für die Gemeinde und die Menschen, die in ihr wohnen und arbeiten. (abo)

Standort Zukunft

Die Gewerbegebiete Dörth und Halsenbach sind attraktive, stetig wachsende Standorte für Handel und Gewerbe im Rhein-Hunsrück-Kreis. Die direkte Lage beider Gebiete an der A61 Autobahnanschlussstelle Emmelshausen ermöglicht angesiedelten Firmen kurze Wege“, egal ob es Transport- oder Anfahrtswege betrifft. Ein echter Wettbewerbsvorteil in Zeiten hoher Kraftfahrstoffkosten, vor allem auch im Wettbewerb um gefragte Fachkräfte.

Die Universitätsstadt Koblenz ist in 20 Minuten zu erreichen, der nächste Flughafen „Hahn“ ist nur 30 Minuten entfernt. Vom Autobahnknotenpunkt „Autobahnkreuz Koblenz“ ist man in weniger als einer Stunde im dynamischen Wirtschaftsraum Köln-Bonn“. Gründe genug für viele Unternehmen an einem der beiden Standorte sesshaft zu werden. Der vielfältige Firmenmix reicht in Dörth vom Schiffsanlagenbau über Steuerberatung/ Wirtschaftsprüfung bis hin zu Immobilienvermietung und einer Kfz-Prüfstelle. In Halsenbach vom Steinbau über Kfz-Reparaturbetrieben, hin zu Metallbau und Stahlbetonverarbeitung.

Neben der erstklassigen Lage und Verkehrsanbindung ist es die schöne Landschaft des Vorderhunsrücks, mit der die Gemeinden Dörth und Halsenbach punkten. Sie zieht Familien an, die vor Ort und im umliegenden Grundzentrum Emmelshausen auf eine hervorragende Infrastruktur zurückgreifen können. Neubaugebiete, Kindergärten, Schulen, Vereine, Sportstätten, Einkaufsmöglichkeiten und ein überregional bekanntes Kulturzentrum sind im direkten Umfeld der Gewerbegebiete zu finden.

Die Gewerbegebiete Dörth und Halsenbach sind somit bestens gerüstet für eine Zukunft im Wandel. red