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Marienhaus Klinikum St. Elisabeth: „Für uns ist es ein großes Wunder, dass wir gesunde Zwillinge haben“

Farina Anspach bringt Ende März in der 24. Schwangerschaftswoche ihre Zwillinge zur Welt - vier Monate später werden sie gesund nach Hause entlassen

27.09.23
Marienhaus Klinikum St. Elisabeth: „Für uns ist es ein großes Wunder, dass wir gesunde Zwillinge haben“

Freuen sich, dass Fritz und Edda Anspach nach rund vier Monaten auf der neonatologischen Intensivstation gesund nach Hause entlassen werden: Jochen Anspach mit Edda, Prof. Dr. Richard Berger, der Chefarzt der der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Oberärztin Dr. Hannah Hummel, die Koordinatorin des Perinatalzentrums, Dr. Katharine Louise Kastor, die Chefärztin der Klinik für Kinderund Jugendmedizin, mit Anton und Farina Anspach mit Fritz (von links). Foto: Antonia Erbar

Edda und Fritz heißen die beiden Wonneproppen, die Farina und Jochen Anspach vor wenigen Wochen aus neonatologischen Intensivstation des Marienhaus Klinikums St. Elisabeth Neuwied endlich mit nach Hause nehmen durften. Die beiden Zwillinge kamen am 21. März in der 24. Schwangerschaftswoche zur Welt. Fritz wog 580 Gramm und Edda 620 Gramm. „Beide waren etwas schwerer als zwei Päckchen Butter“, erinnert sich ihre Mutter.

Anfang März ließ sich Farina Anspach im Marienhaus Klinikum untersuchen, weil sie sich nicht gut fühlte. Wie dramatisch die Situation damals schon war, ahnte sie nicht. Denn erst fünf Tage zuvor war sie zur Vorsorgeuntersuchung. Sämtliche Ergebnisse waren zu diesem Zeitpunkt noch völlig normal. „Dann aber musste ich direkt im Krankenhaus bleiben. Mir wurde strengste Bettruhe verordnet“, sagt sie. Das stellte das Leben der Koblenzer Familie, zu der auch der zweijährige Anton gehört, vorübergehend auf den Kopf. Anton wurde von Farinas Mama versorgt, so konnte ihr Mann Jochen bei ihr bleiben. „Das hat mir in dieser Situation sehr geholfen“, betont sie.

„In unserem Perinatalzentrum der höchsten Versorgungstufe am Marienhaus Klinikum St. Elisabeth sind wir auf Schwangere wie Farina Anspach mit drohender Frühgeburt und auf frühgeborene Kinder spezialisiert“, sagt Prof. Dr. Richard Berger, der Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Etwa 50 bis 60 Kinder mit einem Geburtsgewicht von unter 1.500 Gramm kommen hier jedes Jahr zur Welt. In den vergangenen Jahrzehnten hat die Medizin rasante Fortschritte gemacht. Davon profitieren vor allem auch Babys von unter 1.000 Gramm wie Fritz und Edda. Wir sehen heute sogar sehr kleine Frühchen, die gesund aufwachsen, obwohl sie ein sehr hohes Risiko für Komplikationen haben“, sagt Dr. Katharine Louise Kastor, die Chefärztin der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin.

Anfangs rechneten die Ärzte bei Farina Anspach noch mit einer Fehlgeburt. Denn wären die Zwillinge in der 21. oder 22. Woche geboren worden, dann hätten die beiden das wahrscheinlich nicht überlebt. In diesen Wochen haben mein Mann und ich uns jeden Abend gefreut, dass wir einen weiteren Tag dazu gewonnen haben, an dem die Babys in meinem Bauch geblieben sind“, sagt Farina Anspach. Als sie in der 23. Schwangerschaftswoche die erste Spritze zur Förderung der Lungenreife ihrer Babys erhielt, waren beide sehr erleichtert. „Die Ärztinnen und Ärzte und Hebammen haben mitgefiebert und uns sehr liebevoll unterstützt“, so Farina Anspach. Jeden Tag habe der Notfallseelsorger bei ihnen vorbeigeschaut, auch das habe ihnen gut getan.

Nach 24 Schwangerschaftswochen und zwei Tagen war die Geburt nicht mehr aufzuhalten. Wegen der erhöhten Infektionsgefahr wurden die Kinder per Kaiserschnitt geholt. Anschließend kamen Edda und Fritz auf die neonatologische Intensivstation.

„Was das Personal hier leistet ist großartig“, betont Farina Anspach. „Nur durch ihr Können und ihren Einsatz leben unsere Kinder noch und haben sich so gut entwickelt.“ Auch bei besonders kleinen Frühchen wie Edda und Fritz orientiert sich das gesamte neonatologische Team allein an den Bedürfnissen der Kinder. „Wir beobachten sie sehr genau und schauen, was sie allein schaffen und wann sie intensivmedizinische Unterstützung benötigen“, sagt Dr. Kastor.

In den darauffolgenden vier Monaten waren Farina und Jochen täglich meist abwechselnd - auf der Kinder intensivstation.

Schon sehr früh seien ihnen die Babys zum Känguruhen nur mit einer Windel bekleidet und anfangs noch voll verkabelt auf den nackten Oberkörper gelegt worden. Die Körpertemperatur der Eltern wärmt die Kinder und die Nähe tut ihnen gut. „Studien belegen, dass dieser Hautkontakt die Überlebenschance der Frühgeborenen verbessert“, erläutert Dr. Katharine Louise Kastor.

Ganz besonders hilfreich fanden es die jungen Eltern, dass sie die Möglichkeit hatten, ihre Kinder von zu Hause aus über eine Webcam, die an ihren Bettchen angebracht war, zu beobachten. So konnte auch ihr ältester Sohn Anton seine Geschwister jeden Tag sehen und eine Bindung aufbauen. „Für Anton war das Gold wert“, sagt Farina Anspach. „Er hat mit ihnen gefrühstückt und ihnen abends Gute Nacht gesagt.“ Zusätzlich durfte er seine Geschwister auch drei Mal auf der Intensivstation besuchen.

„Wir haben immer gespürt, dass die beiden leben wollen“, so ihre Mutter. Dennoch sei das neonatologische Team aus Ärztinnen und Ärzte sowie den Mitarbeitenden der Pflege immer ehrlich gewesen. Denn es sei nicht sicher gewesen, dass sie es überhaupt bis zur Geburt schaffen und sich ohne Komplikationen weiterentwickeln. „Für uns ist es ein großes Wunder, dass wir gesunde Zwillinge haben“, freut sich Farina Anspach.

www.marienhaus-klinikum.de