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Kreuzbandriss

Kreuzbandriss

Und plötzlich ,,geht" nichts mehr

17.12.22
Kreuzbandriss

Foto: psdesignt stock.adobe.com

Im Fußball ist es gang und gäbe. Der Spieler verzerrt schmerzgeplagt das Gesicht, lässt sich auf den Boden fallen oder humpelt zur Seitenlinie. Diagnose: Kreuzbandriss. Aber nicht nur beim Sport, auch bei ganz normalen Alltagsbewegungen oder bei Unfällen reißt plötzlich das Kreuzband. Im Inneren des Kniegelenks verbinden zwei kreuzförmig verlaufende Bänder den Oberschenkelknochen und das Schienbein und gewährleisten so die Stabilität, den Zusammenhalt und die richtige Bewegung des Kniegelenks. Reißt eines dieser Bänder, bedroht dies mehr oder weniger die Stabilität des Knies.

Ursache für Risse

Ein Riss des vorderen Kreuzbands wird meist durch eine abrupte Drehung des Beins, einen plötzlichen Richtungswechsel beim Laufen oder Springen oder einen Sturz auf das Knie verursacht und kommt am häufigsten vor. Oft werden dabei auch benachbarte Strukturen im Kniegelenk in Mitleidenschaft gezogen. Eine Verletzung des hinteren Kreuzbandes ist verhältnismäßig selten und wird deshalb auch schon mal übersehen. Das hintere Kreuzband ist das dickste Band und reißt bei sehr hoher Krafteinwirkung, wenn zum Beispiel bei Auto-, Motorrad- oder Fahrradunfällen, aber auch bei einer Überstreckung des Kniegelenks.

Hintere Kreuzband

Während der hintere Kreuzbandriss häufig konservativ gut behandelbar ist, muss der vordere Kreuzbandriss meist operiert werden. Konservativ bedeutet, dass das Knie für etwa sechs Wochen ruhiggestellt wird. Dies geschieht durch spezielle Schienen. Gleichzeitig wird Physiotherapie angeordnet und es werden Anspannungsübungen des Oberschenkels empfohlen.

Kreuzbandplastik

Bei einem kompletten Riss des vorderen Kreuzbandes wird meist operiert. Die so genannten Kreuzbandplastiken haben definitiv nichts mit Plastik zu tun. Den Begriff kann man eher mit „Ersatz“ übersetzen. Dazu wird eine Sehne aus dem eigenen Oberschenkel genommen, die dann als neues Kreuzband eingesetzt wird. Dieser Eingriff wird arthroskopisch gemacht, so dass nur kleinste Schnitte am Knie nötig sind. Auch nach einem operativen Eingriff ist Schonung angesagt. Das Knie muss ruhiggestellt werden, wobei die Kniescheibe unbedingt mobilisiert werden muss, damit Verklebungen vermieden werden.

Sind Profis schneller wieder auf den Beinen?

Profis werden nicht anders operiert und auch bei ihnen braucht der Heilungsprozess Zeit. Beim Profisportler erfolgt die Diagnose sehr schnell und auch die Entscheidung, ob eine Operation stattfindet, ist schnell getroffen. Beim Nicht-Profi gehen Wochen, manchmal Monate ins Land. Auch nach der OP findet die Physiotherapie nicht mit der gleichen Frequenz statt, wie das bei einem Sportprofi der Fall ist, aber zu frühzeitige Belastungen können einen erneuten Knieschaden zur Folge. red