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„Die Kundschaft, die ist irre lieb!“

„Die Kundschaft, die ist irre lieb!“

In „Annett’s Lockenstudio“ leben die 1950er Jahre auf

09.02.21
„Die Kundschaft, die ist irre lieb!“

Wie eine Puppenstube aus längst vergangenen Zeiten mutet die Einrichtung von „Annett’s Lockenstudio“ in Hundsbach, Im Winkel 2, an. Foto: Roswitha Kexel

Hundsbach. Ein halbes Jahr Vollzeit-Meisterschule in Mannheim und monatelange Renovierungsarbeiten gingen „Annett’s Lockenstudio“ voraus. Dann war es endlich soweit: Die frisch gekürte Friseurmeisterin Annett Stoffel konnte „Annett’s Lockenstudio“ Im Winkel 2, in Hundsbach eröffnen. Doch die Freude währte nicht lange. Nach gerade einmal drei Wochen kam der zweite Corona-Lockdown des Jahres 2020, der bis dato anhält.

„Aber die Kundschaft, die ist irre lieb“, freut sich Annett Stoffel über zahlreiche Anrufe und WhatsApp-Nachrichten, die ihr Mut zum Durchhalten zusprechen. „Ich werde weitermachen. Denn ich habe das Glück, dass das Lockenstudio unser Eigentum ist und ich keine Miete zahlen muss“, erklärt Annett Stoffel. Wer sie kennt, konnte sich schon im Vorfeld ausmalen, dass ihr Lockenstudio kein „normaler“ Frisiersalon sein wird. Annett Stoffel ist nicht nur eine echt Ostberliner Göre, die im Kaufhaus des Westens „KaDeWe“ gelernt hat, wo die Reichen und Schönen verkehrten, sie ist auch ein absoluter Fan der 1950er Jahre, was an ihrem Outfit und der Ausstattung ihres Lockenstudios unschwer zu erkennen ist. „Ich habe hier alles selbst gemacht: die Böden, Decken und Malerarbeiten, die Möbel sind teilweise ersteigert oder Scheunenfunde und wurden von mir aufbereitet und bemalt, Bilder habe ich aufgehängt, Waschbecken aufgestellt und vieles mehr. Bei einigen Arbeiten bekam ich Hilfe von den Nachbarn, weil mein Mann erkrankt war. Ich habe hier eine sehr gute Nachbarschaft. Das ganze Dorf Hundsbach ist einfach irre. Mich kennt hier jeder, und viele fragen, wann ich wieder öffnen darf“, schwärmt Annett Stoffel. Die drei Wochen, in denen ihr Lockenstudio geöffnet war, hätten gezeigt, dass Kunden nicht nur teils weite Anfahrwege in Kauf nehmen, weil sie auf Annetts verrückte Ideen abfahren, sondern die Einheimischen ebenfalls zum ganz normalen Haarschnitt kommen. „Auch die Hundsbacher lassen sich von mir frisieren“, freut sich Annett Stoffel.

Befragt zu ihrem Leistungsspektrum, zählt sie auf: „Ich mache alles: waschen, schneiden, fönen, färben, Dauerwellen und mehr. Dauerwellen sind wieder total in – und ich mache sie auch gern. Am liebsten verwirkliche ich verrückte Ideen, Hochsteck- und andere Frisuren aus den 1950er Jahren. Deshalb hatte ich auch schon Anfragen, ob ich bei Veranstaltungen frisieren könnte. Das hätte ich gern gemacht, aber es können derzeit ja keine Veranstaltungen stattfinden.“ Wie alle ihre Kollegen hofft Annett Stoffel, möglichst bald wieder mit Kamm, Schere, Fön und Lockenwickler für die Kundschaft hantieren zu können.  

Kontakt:

Annett´s Lockenstudio ist unter Mobilnummer 0152/23234178 und E-Mail as@lockenstudio.de zu erreichen