Eine Woche lang stand das Schulleben der BBS Boppard ganz im Zeichen des europa- und demokratiepädagogischen Profils der Schule. In Zusammenarbeit mit kompetenten externen Partnern erstellte die Schule ein breites Angebot an Projekten und Workshops für die eigenen Schülerinnen und Schüler sowie für interessierte Besucherinnen und Besucher. Ihnen allen bot sich in den Gebäuden der Schule ein vielfältiges und inhaltlich anregendes Spektrum an Unterrichtsprojekten, Informationsständen, interaktiven Workshops und Präsentationen. ,,Glücks-Fabrik", ,,Planspiel Ecoland", ,,Planspiel Narubien", der Themenraum ,,La démence en France", ,,Europa-Rap", Create your Future", regional innovation", ,,Designing ,,Europa+Du", „Meine Assoziationen zu Europa - künstlerisch umgesetzt" SO lauteten einige Titel der zahlreichen Workshops und Aktivpunkte während der ersten Europa- und Demokratie-Woche" an der BBS Boppard. Hinzu kamen Ausstellungen zu Pflegeberufen und Gesundheitssystemen in Europa, zu Geld und Essen in Europa, zu Partizipationsmöglichkeiten in der Kita sowie eine schulweite Umfrage zu den Demokratie-Kompetenzen - all das und noch viel mehr prägte eine Woche lang das Leben und Arbeiten in der Europaschule BBS Boppard, die seit diesem Schuljahr auch ,,Modellschule für Partizipation und Demokratie" ist.
Veranstaltungen und Workshops zeichnen ein Bild von Europa
Mit zahlreichen sehenswerten Veranstaltungen und Workshops widmeten sich Klassen und Lerngruppen der Frage nach Bedingungen und Voraussetzungen für ein erfülltes Leben in einer freien und fairen Gesellschaft.
Neben etlichen schulinternen Projekten hatte die BBS Boppard auch insgesamt acht Referentinnen und Referenten externer Bildungsanbieter zu Gast: So führten die Gäste der Berliner Gesellschaft ,,EUROSOC#DIGITAL", der Johannes-Gutenberg-Universität und des Mainzer ,,Hauses des Erinnerns" mit mehreren Klassen ganztägige Workshops zu gesellschaftspolitischen Fragen, wie zum Beispiel zu der Zukunftsgestaltung oder zu rassistischen Ausgrenzungsmechanismen durch. Zudem nutzte die Schule während der gesamten Woche die multimediale Ausstellung ,,Demokratie stärken - Rechtsextremismus bekämpfen" der Friedrich-Ebert-Stiftung, um demokratiepädagogisch zu wirken.
Hier kam es zu ebenso lebendigen wie kontroversen Diskussionen bis zum späten Freitagnachmittag: Unglaublich, was die Arbeit mit diesem Ausstellungsworkshop an Überlegungen, Sorgen und Gefühlen freisetzt. Es ist umwerfend, wie leidenschaftlich die Jugendlichen diskutieren", zeigten sich die betreuenden Lehrkräfte Sarah Kremer und Nadim Kabbani hoch zufrieden. Und sie konnten sich zudem über politische Prominenz freuen, denn der Landtagsabgeordnete Tobias Vogt stand am Freitagvormittag unter dem Motto ,,Politik hautnah - Politiker steht Rede und Antwort" für Diskussionen und Aussprache zur Verfügung. Im Zentrum der Diskussion stand die Entwicklung populistischer Strömungen und Gedanken in Europa. Auch der Bürgermeister der Stadt Boppard, Jörg Haseneier, beehrte die Schule mit seinem Besuch und ging mit den Jugendlichen des Workshops ,,Europa und Du" von EUROSOC#DIGITAL ins Gespräch.
Auseinandersetzung mit Europa auf vielen Ebenen
Nicht nur diskursiv ging es in der Europa- und Demokratiewoche zur Sache: Auch gestalterisch und sinnlich eröffnete die Schule mit ausgewählten Aktivpunkten Räume zum Mitmachen. ,,Kreativ sein und den Europagedanken zeichnerisch ausdrücken", lautete die Devise der Kunstlehrerinnen Dorothee Becker und Jana Thelen. „Eigene kreative Potenziale erkennen und nutzen zu können, kann auch das gesellschaftliche Denken positiv beeinflussen", ist Jana Thelen überzeugt. Sich mit den Dimensionen des Glücks und menschlicher Glückserfahrung gedanklich und gestalterisch auseinanderzusetzen, stand im Zentrum der sehr gut besuchten ,,Glücks-Fabrik" von Helen Saal und Lynn Valler, die seit diesem Schuljahr auch das Schulfach ,,Glück" im Berufsvorbereitungsjahr der BBS Boppard unterrichten. Bei uns geht es darum, sich auf die Frage einzulassen, was mich wirklich glücklich machen und was nur eine flüchtige Ablenkung darstellt", erläutert Saal das Ansinnen ihrer Glücks-Fabrik. Dazu helfen Reflexions-Impulse ebenso wie das „Glückskreuz" und das Erstellen eigener Glücksbringer, worin sich sehr viele Besucher und Besucherinnen eifrig übten. Und schließlich nahm der Aktivpunkt ,,Entdecke die Geschmäcker Europas" das Publikum mit auf die Reise zu ausgewählten geschmacklichen und kulinarischen Traditionen verschiedener Länder in Europa. Natürlich durfte hier ein schmackhaftes Speiseangebot, dass der Kochlehrer Daniel Katzlmayr zusammen mit der Berufsfachschulklasse Ernährung zusammenstellte, nicht fehlen.
Und was jetzt? ,,Uns war es wichtig, mit der Projektwoche ein Zeitfenster zu schaffen, in dem sich die Klassen abseits des regulären Unterrichts mit größeren gesellschaftlichen Zusammenhängen auseinandersetzen können", formulierte Schulleiterin Gabriele Wingender das Ziel dieser äußerst ambitionierten und ehrgeizigen Großunternehmung, die der Schule organisatorisch und konzeptionell viel Einsatz abverlangte: „Es war zwar ungemein viel Arbeit, aber es hat sich gelohnt", zeigt sich Wingender zufrieden. Wir werden intern beraten, wie wir dieses Angebot in der Zukunft weiterentwickeln und verstetigen können."