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Energiewende im Eigenheim

Energiewende im Eigenheim

Fördermöglichkeiten für nachhaltige Heiztechnologien

08.04.24
Energiewende im Eigenheim

Wärmepumpen nutzen die Wärme aus Wasser, Luft oder Erde, konzentrieren sie und geben sie an das Heizwasser ab. Foto: Gerd - stock.adobe.com

Energieeffizienz und erneuerbare Energien sind zentrale Elemente der Energiewende im Eigenheim. Während die Umstellung auf energieeffiziente Systeme erhebliche Vorteile bietet, sind auch Herausforderungen und Überlegungen zu berücksichtigen. Da in Deutschland rund zwei Drittel des Energieverbrauchs privater Haushalte auf Raumwärme entfallen, kommt der Heizung eine Schlüsselrolle in diesem Transformationsprozess zu. Eigenheimbesitzer können durch den Einsatz moderner und energieeffizienter Heiztechnik erhebliche Einsparungen an Energie und Kohlendioxid-Emissionen erzielen. Aber auch die Optimierung einer bestehenden Heizungsanlage kann sich lohnen.

Allerdings sollten Eigenheimbesitzer die anfänglichen Investitionskosten, die Lebensdauer der Technologien und mögliche Wartungsanforderungen in Betracht ziehen. Die individuelle Ermittlung des Einsparpotenzials ist entscheidend, wobei auch die spezifischen Bedingungen des Eigenheims und die lokale Klimazone zu berücksichtigen sind.

Heiztechnik modernisieren: Einsparpotenzial nutzen

Entscheidend ist die individuelle Ermittlung des Einsparpotenzials im eigenen Haus. Steht eine Erneuerung der Heizungsanlage an, empfiehlt es sich, das gesamte Haus von einem professionellen Energieberater untersuchen zu lassen. Die Wahl der geeigneten Technik und Leistung hängt von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem auch von der Dämmung des Hauses. Hier hilft eine Energieberatung, die verschiedene Möglichkeiten durchrechnet und individuelle Empfehlungen ausspricht.

Förderprogramme: Unterstützung durch das BMWi

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) setzt sich aktiv für die Förderung energieeffizienter Maßnahmen ein. Sowohl die individuelle Energieberatung als auch der Einbau neuer, energieeffizienter Heizungsanlagen werden mit bis zu 60 Prozent der Kosten gefördert. Ob Solarthermie, Wärmepumpe, Biomasseanlage oder Brennstoffzellenheizung – innovative Heizsysteme auf Basis erneuerbarer Energien senken nicht nur die Energiekosten, sondern bieten auch attraktive Zuschüsse und zinsgünstige Kredite mit Tilgungszuschuss aus den Förderprogrammen des BMWi.

Besonders interessant sind diese Förderungen für Hauseigentümer, die eine ineffiziente Heizungsanlage austauschen. Das Bundesprogramm Energieeffizienz in Gebäuden – Einzelmaßnahmen (BEG EM) des BMWi stellt Mittel zur Verfügung, um Wärme aus erneuerbaren Energien für Hausbesitzer zu einer echten Alternative zu machen. Diese Förderung kann bis zu einer bestimmten Höhe mit anderen öffentlichen Fördermitteln kombiniert werden.

Das BMWi fördert Wärme aus Erneuerbaren Energien nicht nur durch das Bundesprogramm Energieeffizienz in Gebäuden, sondern auch durch Zuschüsse über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) sowie durch zinsgünstige Kredite mit Tilgungszuschüssen über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW).

- Informationen zu den Fördermöglichkeiten erhalten Eigenheimbesitzer unter www.machts-effizient.de/beg oder direkt beim BAFA unter der Telefonnummer 06196 908 1625.

- Weitere Informationen bietet auch die KfW unter www.kfw.de/beg.

Beispiele für nachhaltige Heizsysteme

Solarthermie: Ein Beispiel für nachhaltige Energiegewinnung im Eigenheim ist die Solarthermie. Solarthermieanlagen sind abhängig von der Sonneneinstrahlung und können in Regionen mit weniger Sonnenstunden weniger effizient sein. Eine sorgfältige Analyse der lokalen Wetterbedingungen und Sonnenstunden ist daher essenziell. Mit Hilfe von Solarthermie-Kollektoren auf dem Dach können Sonnenstrahlen in Wärme umgewandelt werden. Gefördert wird nicht nur die Erstinstallation, sondern auch die Erweiterung einer Solarthermieanlage zur Warmwasserbereitung oder Heizungsunterstützung. Wird die Solarwärmeanlage mit einer Gas-Hybridheizung kombiniert, können bis zu 30 Prozent der förderfähigen Kosten bezuschusst werden. Beim Austausch einer alten Ölheizung erhöht sich der Fördersatz sogar auf 40 Prozent.

Biomasse: Biomasse, insbesondere Holz, bietet sich als heimischer, nachwachsender Rohstoff mit kurzen Transportwegen an. Während sie eine nachhaltige Ressource ist, kann die Beschaffung und Lagerung von ihr (z.B. Holzpellets) logistische Herausforderungen darstellen.

Zudem ist die Emissionsbilanz abhängig von der Verbrennungseffizienz und der Qualität der Biomasse. Bei der Verbrennung von Biomasse, zum Beispiel in modernen Heizkesseln, wird nur so viel klimaschädliches CO2 freigesetzt, wie das Holz beim Nachwachsen wieder bindet. Gefördert werden automatisch beschickte Heizkessel, die Biomasse-Pellets und Holzhackschnitzel verbrennen sowie Kombianlagen mit Scheitholzkesseln. Gefördert werden bis zu 35 Prozent der Kosten für Biomasseanlagen. Ersetzt die Biomasseanlage eine veraltete Ölheizung, kann der Fördersatz sogar auf 45 Prozent steigen. Die Einhaltung eines Emissionsgrenzwertes für Feinstaub von maximal 2,5 mg/m³ ermöglicht einen zusätzlichen Förderbonus von 5 Prozent.

Wärmepumpen nutzen die Wärme aus Wasser, Luft oder Erde, konzentrieren sie und geben sie an das Heizwasser ab. Diese Technik eignet sich besonders für gut gedämmte Häuser, die mit niedrigen Temperaturen beheizt werden können, zum Beispiel über eine Fußbodenheizung. Der Investitionszuschuss für Wärmepumpen beträgt bis zu 35 Prozent der förderfähigen Kosten, beim Austausch einer alten Ölheizung sogar bis zu 45 Prozent.

Gas-Hybridheizungen kombinieren eine neue Gasheizung mit Technologiekomponenten zur thermischen Nutzung erneuerbarer Energien über eine gemeinsame Steuer- und Regelungstechnik. Die Abhängigkeit von Gaspreisen und die politische Unsicherheit in Bezug auf fossile Brennstoffe können langfristige Kosten und Verfügbarkeit beeinflussen. Bei einem Anteil erneuerbarer Energien von mindestens 25 Prozent können Gas-Hybridheizungen mit bis zu 30 Prozent gefördert werden. Wird eine alte Ölheizung durch eine Gas-Hybridheizung ersetzt, erhöht sich der Fördersatz sogar auf bis zu 40 Prozent. Die Förderung des Gas-Brennwertkessels in einer Hybridanlage beträgt 20 Prozent der förderfähigen Kosten, sofern die thermische Nutzung erneuerbarer Energien innerhalb von zwei Jahren integriert wird.

Innovative und effiziente Heizungsanlagen, die mindestens 80 Prozent erneuerbare Energien zur Wärmeerzeugung nutzen, werden mit 35 Prozent gefördert, beim Ersatz einer Ölheizung sogar mit 45 Prozent. 

Zusätzliche Fördermöglichkeiten und Tipps

Anschluss an Wärmenetze: Die Errichtung, der Umbau oder die Erweiterung eines Gebäudenetzes wird mit 30 Prozent gefördert, wenn das Netz einen Anteil von mindestens 55 Prozent erneuerbarer Energien und/oder unvermeidbarer Abwärme erreicht. Bei einem Anteil von mindestens 75 Prozent erneuerbarer Energien und/oder nicht vermeidbarer Abwärme erhöht sich der Fördersatz auf 35 Prozent. Gefördert wird auch der Anschluss an ein Nah- oder Fernwärmenetz als Alternative zur individuellen Beheizung des Gebäudes.

Für den Anschluss an ein Gebäude- oder Wärmenetz gelten differenzierte Fördersätze. Eine Quote von 30 Prozent wird gewährt, wenn das Netz einen Anteil von mindestens 25 Prozent erneuerbarer Energien und/oder nicht vermeidbarer Abwärme aufweist oder wenn das Wärmenetz einen Primärenergiefaktor von höchstens 0,6 aufweist. Bei einem Anteil von mindestens 5 Prozent erneuerbarer Energien und/oder nicht vermeidbarer Abwärme oder wenn für das Wärmenetz ein im Rahmen des Bundesprogramms Effiziente Wärmenetze (BEW) geförderter Umstellungsplan vorliegt oder wenn das Wärmenetz einen Primärenergiefaktor von höchstens 0,25 aufweist, erhöht sich der Fördersatz auf 35 Prozent. Beim Austausch einer Ölheizung erhöhen sich die Fördersätze für den Anschluss um jeweils 10 Prozent. Zusätzlich zu den genannten Fördermöglichkeiten erhalten Eigenheimbesitzer eine Ölheizungs-Tauschprämie, wenn sie ihre alte Ölheizung durch eine neue, energieeffiziente und umweltfreundliche Heizung ersetzen.

Heizungsoptimierung: Die Energieeffizienz von Heizungsanlagen, ob neu oder alt, kann durch einen hydraulischen Abgleich optimiert werden. Dieser sorgt dafür, dass die richtige Wassermenge mit der richtigen Temperatur am richtigen Ort ankommt. Bei älteren Heizungsanlagen sind zudem hohe Einsparungen möglich, wenn die Heizungspumpe ausgetauscht wird. Moderne Umwälzpumpen verbrauchen bis zu 80 Prozent weniger Strom als ältere Modelle. Eine Heizungsoptimierung wird im Rahmen des Bundesprogramms Energieeffizienz in Gebäuden – Einzelmaßnahmen (BEG EM) mit 20 Prozent der Kosten gefördert.

Brennstoffzellen-Heizgeräte sind effiziente Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, die gleichzeitig Strom und Wärme erzeugen. Der eingesetzte Brennstoff, in der Regel Erd- oder Biogas, wird elektrochemisch in Strom umgewandelt, die entstehende Abwärme wird für Heizung und Warmwasserbereitung genutzt. Im Rahmen des KfW-Programms „Zuschuss Brennstoffzelle (433)“ fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie die Anschaffung einer Brennstoffzellenheizung mit einem Festbetrag von 6.800 Euro und einem leistungsabhängigen Betrag von 550 Euro je angefangene 100 Watt elektrischer Leistung.

- Weitere Informationen sind unter www.kfw.de/433 verfügbar.

Nehmen Sie Ihre Energiezukunft in die Hand

Die Umstellung auf eine energieeffiziente und umweltfreundliche Heizung ist nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch eine Investition in die Zukunft Ihres Eigenheims.

Die Vielzahl an verfügbaren Förderprogrammen macht diesen Schritt attraktiv und finanziell erreichbar.

Nächste Schritte

Energieberatung in Anspruch nehmen: Kontaktieren Sie einen professionellen Energieberater, um Ihr individuelles Einsparpotenzial zu ermitteln. Besuchen Sie www.machts-effizient.de/beg oder rufen Sie das BAFA unter der Telefonnummer 06196 908 1625 für weitere Informationen an.

Fördermöglichkeiten prüfen:

Informieren Sie sich über die verschiedenen Förderprogramme und deren Bedingungen. Nutzen Sie die oben stehende Übersichtstabelle als ersten Anhaltspunkt.

Angebot einholen:

Kontaktieren Sie Fachfirmen, um Angebote für die gewünschte Heiztechnologie einzuholen. Berücksichtigen Sie dabei nicht nur die Anschaffungskosten, sondern auch die langfristigen Einsparungen durch niedrigere Energiekosten.

Finanzierung klären:

Klären Sie die Finanzierungsmöglichkeiten, insbesondere unter Berücksichtigung der Förderprogramme. Manche Banken bieten spezielle Kredite für energetische Sanierungen an. Umsetzung planen: Planen Sie die Umsetzung sorgfältig und berücksichtigen Sie dabei eventuelle Bauzeiten oder die Notwendigkeit einer temporären Heizlösung während der Installationsphase. Durch die Inanspruchnahme von Förderprogrammen und die Modernisierung Ihrer Heizungsanlage leisten Sie nicht nur einen Beitrag zum Umweltschutz, sondern steigern auch den Wert und den Komfort Ihres Eigenheims. Ergreifen Sie jetzt die Initiative und machen Sie Ihr Zuhause fit für die Zukunft!