Anzeige
AsA: Nachwuchs sichern mit assistierter Ausbildung

AsA: Nachwuchs sichern mit assistierter Ausbildung

Arbeitsagentur Montabaur: Hilfe für junge Mensch bei fachlichen und schulischen Defiziten

20.06.23
AsA: Nachwuchs sichern mit assistierter Ausbildung

Foto: Panthermedia/Markus W. Lambrecht

Das Lernen ist Jan (16) immer schwergefallen, und zu Hause bekam er keine Unterstützung. Mit Mühe hat er den Hauptschulabschluss geschafft. Er ist geschickt und kann anpacken; deshalb wäre eine Ausbildung im Handwerk genau das Richtige. Der Installateur-Betrieb im Nachbarort sucht dringend einen Lehrling. Aber: Der Meister kann sich über das Fachliche hinaus nicht um den Jungen kümmern, und der hat vor allem einen Riesenrespekt vor der Berufsschule. Kann der Einstieg ins Berufsleben unter diesen Bedingungen gelingen? Ja – mit der passenden Starthilfe.

Die kommt von der Bundesagentur für Arbeit. „Jan ist kein Einzelfall“, sagt Elmar Wagner, Chef der Arbeitsagentur Montabaur. „Branchenübergreifend wird es für die Unternehmen immer schwieriger, geeignete Azubis zu finden. Vor allem durch den demografischen Wandel und die anhaltend hohe Studierneigung schmilzt das Potenzial, aus dem sie schöpfen können. Daher sollte sich der Blick auch auf Jugendliche richten, die den Erwartungen nicht ganz entsprechen.  Noch nicht. Denn mit der entsprechenden Förderung können sie sich zur wertvollen Fachkraft entwickeln.“

Ein vielversprechender Weg ist die assistierte Ausbildung, kurz AsA. Mit dieser Begleitung beauftragen Arbeitsagentur oder Jobcenter einen Bildungsträger; dem Betrieb entstehen keine Kosten. Der junge Mensch, um den es geht, bekommt Hilfe bei fachlichen und schulischen Defiziten, aber auch im sozialen Bereich. Der Arbeitgeber erhält alle nötigen Informationen und wird organisatorisch entlastet.

AsA ist ein flexibles Instrument, das zu jedem Zeitpunkt der Ausbildung genutzt werden kann – auch in einer Vorphase, wenn es ein Arbeitgeber einen potenziellen Azubi erst einmal kennenlernen möchte. Außerdem lässt sich diese Förderung mit einer weiteren „Brücke ins Erwerbsleben“ verbinden: der Einstiegsqualifizierung.

Einstiegsqualifizierung

• Die Einstiegsqualifizierung (EQ) ist ein betriebliches Langzeitpraktikum mit Sozialversicherungspflicht, das mindestens sechs bis maximal zwölf Monate dauert. Ziel ist die Übernahme in Ausbildung.

• Arbeitsagentur beziehungsweise Jobcenter zahlen dem Betrieb einen Zuschuss zur Vergütung und eine Pauschale zur Sozialversicherung.

• Der Antrag auf eine EQ muss vor Beginn gestellt werden.

• Teilnehmende besuchen die Berufsschule. Auch wenn keine Pflicht (mehr) besteht, wird der Unterricht in der jeweiligen Fachklasse empfohlen.

• Der Arbeitgeber stellt nach der EQ ein Zeugnis aus, das die vermittelten Kenntnisse bescheinigt. Damit kann bei der zuständigen Kammer ein Zertifikat beantragt und die anschließende Ausbildungszeit verkürzt werden.