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MINT macht Köpfe frisch – nicht nur den Atem!

MINT macht Köpfe frisch – nicht nur den Atem!

 

13.07.22
MINT macht Köpfe frisch – nicht nur den Atem!

Junge Menschen für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik zu begeistern, ist eines der großen Zukunftsthemen, denn die Berufsbilder, die sich in diesem Spektrum ansiedeln, bilden das zentrale Rückgrat einer modernen, digitalen und nachhaltigen Gesellschaft.

Zudem bieten sie Auszubildenden und Studierenden dieser Fachrichtungen eine attraktive und sichere berufliche Zukunft. Aber trotz der vorteilhaften Konditionen und der interessanten Arbeitspraxis ziehen viele Schülerinnen und Schüler eine Ausbildung oder ein Studium in dieser Fachrichtung nicht in Betracht. Genau hier will der Landkreis Mayen-Koblenz ansetzen und durch neue sowie ergänzende Angebote die Schulen dabei unterstützen, Schülerinnen und Schüler in praktischen Kontakt mit MINT-Inhalten zu bringen.

Die Angebote sollen eine vorurteilsfreie und einnehmende Auseinandersetzung mit Technik ermöglichen, wobei Schülerinnen und Schüler in der Auseinandersetzung mit den Lehrinhalten wichtige prägende Erfahrungen der Befähigung, der Selbstwirksamkeit und der Freude am kreativen Werkeln im Feld der Technik erfahren. Um diese Entwicklung in unserer Region verstärkt voranzutreiben, hat der Landkreis sich im vergangenen Jahr erfolgreich beim MINT-Förderwettbewerb des Landes beworben. Mit einer Förderung von 30000 Euro können in den nächsten zwei Jahren gezielt Projekte umgesetzt werden. Die Konzepte hinter den Projekten wurden in Zusammenarbeit mit lokalen MINT-Akteuren entwickelt. Genauer gesagt, von Vertretenden der (Hoch) Schulen, Unternehmen, lokaler Initiativen und der Kommunen.

Der „MINT-Tag“

An einem Tag im Jahr will der Kreis in Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen und MINT-Institutionen es Schulklassen oder anderen schulischen Gruppen (LKs, Interessierte, Jugend-forscht) anbieten, MINT-Berufe visuell und erlebbar vor Ort zu erfahren. Mit einem von uns zur Verfügung gestellten Bus sollen die Schülerinnen und Schüler abgeholt werden um entlang einer vorkonzipierten Route an den jeweiligen Unternehmensstandorten verschiedene MINT-Tätigkeitsfelder kennen zu lernen. Wichtig ist hierbei, dass das Kennenlernen der Tätigkeiten weniger theoretisch stattfindet, sondern die Schülerinnen und Schüler visuelle Eindrücke gewinnen und aktiv miteingebunden werden. Die Routen werden unter Berücksichtigung von Standort und inhaltlicher Ausrichtung der Schule sowie der Klassenstufe konzipiert.

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Foto: industrieblick - stock.adobe.com

Evaluation der Ausstattungssituation

Die Evaluation der MINT-Ausstattungssituation der Schulen soll Defizite kenntlich machen und als bedarfsgerechte Antwort darauf, diese mit ergänzenden Räumen und Ausstattungen vernetzen. Ergänzt wird der Ansatz zukünftig um eine mögliche technische Lösung (Buchungssystem) zur Verfügbarmachung ungenutzter Räumlichkeiten. Ziel ist es, bedarfsgerechte räumliche Lösungen an den richtigen Orten gemeinsam mit den Schulen und den lokalen Akteuren verfügbar zu machen. Diese Projektidee entstand insbesondere aus dem Bewusstsein heraus, dass bereits einige dieser Räumlichkeiten innerhalb des Landkreises beziehungsweise in den beteiligten Institutionen und Unternehmen zur Verfügung stehen, aber nicht alle gleich gut ausgestattet und vernetzt sind. Dies setzt eine umfangreiche und detaillierte Bestandsaufnahme voraus, welche insbesondere auch Informationen zu Ansprechpartnern, Möglichkeiten der Buchung, Zugang, Ausstattung und Belegungsanzahl abbildet.

Der MINT-HUB

Hierbei geht es um die Erstellung, Pflege und Bespielung einer Online Kommunikations-, Informations- und Partizipationsplattform zum Thema MINT in MYK für alle MINT-Akteure und -Interessierten. Hier soll die Möglichkeit zum Einbringen eigener Ideen, MINT-Projekte, Suche und Biete-Funktion, Umfragen und vieles mehr als Portal für den gesamten Landkreis und auch mit separaten Seiten für die kommunale/kleinräumige Ebene zur Vernetzung der verschiedenen Akteure in den Bereichen Schule, Wirtschaft, Kommune, Unternehmen und Sonstige bestehen. Akteure können sich sowohl regional als auch lokal organisieren, austauschen und somit auch neue Projektimpulse anstoßen und ausarbeiten.

MINT-Dokumentation

Dieses Projekt beinhaltet die kreative und insbesondere filmische Dokumentation und Begleitung des MINT-Prozesses im Landkreis Mayen-Koblenz sowie begleitender ausgewählter MINT-Initiativen von Kooperationspartnern sowie deren Arbeit und Umsetzung im Rahmen der MINT-Weiterentwicklung. Neben dem Fokus auf einzelne Best-Practice-Beispiele können auch besondere Zukunftsthemen wie beispielsweise Gender-Aspekte in den geplanten MINTAngeboten berücksichtigt werden. Eine solche Dokumentation soll weiteren MINT-Akteuren und Interessierten im Landkreis und der Region den niederschwelligen Zugang zu Informationen und Ansprechpartnern ermöglichen, das Interesse sowie die Begeisterung steigern, die Hürden oder Vorurteile ausräumen und die Vorteile in den Vordergrund stellen.

Diese Dokumentationen können auch für den Erfahrungsaustausch und Wissenstransfer sowie zu Werbe- und Marketingzwecken innerhalb des MINT-Netzwerkes in Rheinland-Pfalz zur Verfügung gestellt werden.

MINT & Praxis

Im Rahmen dieser Projektidee steht die Überlegung im Vordergrund, die MINT-Praxis in die alltägliche Schulumgebung zu transferieren. Dies allerdings anders als es Projekte wie KiTec schon sehr erfolgreich vorgeben: nicht über die materielle oder monetäre Förderung und Unterstützung durch Baukästen und damit verbundenen Schulungen und Kompetenzaufbau der Lehrkräfte, sondern durch eine regional verankerte externe personelle Kompetenz. Nach dem Motto und Vorbild „Mitarbeiter machen Schule“ besteht hierbei die Möglichkeit, Mitarbeiter regionaler Unternehmen für die eigene Schule oder den Kindergarten zu engagieren, sodass eine externe Fachkraft als Vorbild die Kinder und Jugendlichen über MINT-Angebote und Projekte im eigenen Unternehmen anhand von erlebbaren oder visuellen Materialien und Experimenten aufklärt. So wird keine zusätzliche Kompetenz in der jeweiligen Schule bei den Lehrkräften aufgebaut, sondern vielmehr von extern nach Bedarf hinzugezogen. Dies kann im Zuge eines Projekttages, einer Schul-AG oder generell in den Unterrichtseinheiten geschehen. Die Lehrkraft unterstützt den Praktiker somit in der Durchführung und Nachbereitung, ist selbst aber auch Teilnehmer. Dadurch sollen die Lehrkräfte nicht noch zusätzlich mit Fortbildungen, Schulungen und neuen Anwendungen überfordert werden. Die Praktiker können über bestehende Unternehmenspatenschaften hinzugezogen werden oder eben speziell über eine Auflistung beim Landkreis angefragt werden. Für die Anwendung und Weitergabe der Informationen an die Schüler oder Kinder soll die Akzeptanz gesteigert und die Hürden minimiert werden. KV MYK