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Licht aus!

Licht aus!

Energiespartipps, mit denen man der Energiepreiserhöhung begegnen kann

15.10.22
Licht aus!

Foto: Farknot Architect - stock.adobe.

Kaum jemand, der in diesem Jahr keine Post vom Energieuntemehmen Krisen in der ganzen Welt und insbesondere der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine haben dazu geführt, dass das ohnehin schon volatile Energiepreisgefüge an den internationalen Märkten komplett aus der Bahn geraten ist. Sanktionen, Preispoker und das Wissen um die Abhängigkeit von Mensch und Maschine von Energie machen uns zu leichten Zielen der internationaler Konzerne und größenwahnsinniger Staatenlenker. Was bleibt uns, die wir an den heimischen Herd und vor allem die heimische Heizung gebunden sind? Ein Lagerfeuer im Wohnzimmer wird kaum die Lösung sein, also müssen wir uns andere Strategien überlegen.

Energiesparen als Herausforderung

Zunächst gilt es, sich ein reales Bild über die Energieverbraucher im Haushalt zu machen. Stellen sie ihre Gewohnheiten auf den Prüfstand. Sind sie ein Standbyer"? Lassen sie Geräte wie den Fernseher oder Computer über Nacht im Bereitschaftsmodus? Das kleine blaue Lämpchen suggeriert geringen Stromverbrauch, so ist es aber nicht. Wer sich seiner Energiesünden bewusst ist, hat schon den ersten Schritt in Richtung Energiesparen getan.

Heizkosten sparen ist die Devise in diesem Winter. Foto: M. Schuppich - stock.adobe.com
Heizkosten sparen ist die Devise in diesem Winter. Foto: M. Schuppich - stock.adobe.com

Standby-Geräten den Strom abdrehen

Die Kosten durch unnötigen Standby-Verbrauch werden deutschlandweit auf satte 4 Milliarden Euro geschätzt und im Haushalt können diese Kosten schon mal ein Zehntel der Gesamtkosten ausmachen. Ganz klar, dass hier das größte Potenzial liegt. Steckdosenleisten, die im Handel für kleines Geld zu finden sind, helfen dabei, abends den ,,Schalter umzulegen".

Energieklassen der Geräte prüfen

Auch wenn jetzt angesichts der steigenden Kosten für Energie der Gedanke an die Anschaffung eines neuen Gerätes irgendwie kontraproduktiv klingen mag, manch einer hat noch ein ,,altes Schätzchen" in Stube oder Keller, das fröhlich vor sich hinsummt und dabei Unmengen an Strom verbraucht. Ein kritischer Blick auf die heimische ,,Weißware" zeigt, wo Verbesserungspotenzial zu finden ist und je höher die Energiepreise, um so höher sind auch die Einsparmöglichkeiten, also amortisiert sich eine Neuanschaffung möglicherweise schneller als bei niedrigen Energiekosten.

Kochen mit Deckel

Man glaubt es kaum, aber der passende Deckel zum Topf spart Geld! Nicht nur dauert es weniger lange, bis Wasser kocht, auch beim Kochen von Gemüse und Suppe kann man mit einem Deckel durchaus Energie sparen. Darauf achten, den Herd vielleicht etwas früher abzustellen und die Restwärme im Topf zu nutzen, auch hiermit lässt sich sparen. Zu viel Wasser zum Nudeln oder Reis kochen verbraucht unnötig viel Energie, auch hier kann man zukünftig den Verbrauch reduzieren.

Kühlschrank und Gefriertruhe

Oh ja, Kühlen kostet mindestens so viel Energie wie Heizen und kein Haushalt, in dem nicht mindestens ein Kühlschrank, meistens auch ein Tiefkühler steht. Hier lohnt der Blick auf die Energieklasse und die Neuanschaffung eines Gerätes mit guter Effizienzklasse spart auf Dauer jede Menge Geld. Für alle Nutzer gilt der Tipp, nicht gedankenlos die Türen offen zu lassen. Was fast lächerlich klingt, kostet am Ende des Tages jede Menge Strom. Daher immer darauf achten, dass die Türdichtungen gut anliegen. Wenn sich Eis im Kühlschrank oder Gefrierschrank bildet, wird es Zeit, das Gerät unter die Lupe zu nehmen.

Wäsche?

Im Sommer ist es keine Frage, draußen trocknet Wäsche besonders schnell und gut, anders sieht das im Winter aus. Da ist der Trockner schon hilfreich und schnell beladen. Zukünftig sollte man sich das aber lieber überlegen und eher die Wäsche, auch im Winter, auf der Wäscheleine oder dem Trockengitter trocknen. Das dauert vielleicht etwas länger, dafür spart man damit einiges an Energie. Der Verzicht auf den Trockner kann bis zu 180 Euro an Einsparungen bringen.

Und wo wir gerade beim Waschen sind, sollten wir auch über die Temperatur nachdenken. 60 Grad sind nur dann notwendig, wenn wirklich hartnäckige Flecken auf der Wäsche sind, die sich trotz Vorbehandlung mit Gallseife partout nicht lösen lassen. Ansonsten kann man die Temperatur durchaus irgendwo zwischen 30 und 40 Grad einstellen, Waschmittel (auch die mit abbaubaren Inhaltsstoffen] sorgen schon bei niedrigen Temperaturen für Sauberkeit.

Laptop oder PC?

Auch an dieser Stelle lässt sich einiges an Energie einsparen, denn im Vergleich der beiden Rechner liegt der Laptop energetisch vorne. Während ein Multimedia-PC im schnitt etwa 200 Watt benötigt, kommt ein Laptop mit nur 30 Watt aus. Damit ist eine Ersparnis von mehr als 50 Euro im Jahr möglich.

Wem es jetzt in den Fingem juckt, seinen Energieverbrauch unter die Lupe zu nehmen, der hat die Herausforderung angenommen und kann das Einsparen als Challenge" annehmen, dann macht es mehr Spaß und man fühlt sich nicht mehr so ausgeliefert. J.S.


Mit Fahrplan zu mehr Effizienz

Bei der energetischen Modernisierung im Altbau Schritt für Schritt vorgehen

Zwei von drei Hausbesitzern in Deutschland ist die Energieeffizienz ihrer Immobilie laut Statista „wichtig“ oder „sehr wichtig". Gleichwohl sind viele ältere Gebäude, insbesondere wenn sie vor der Jahrtausendwende errichtet wurden, energetisch nicht auf der Höhe der Zeit. Durch gar nicht oder nicht ausreichend gedämmte Fassaden und Dächer beispielsweise geht viel wertvolle Heizenergie nach außen verloren. Angesichts der stark gestiegenen Energiepreise wird Modernisieren umso wichtiger und rechnet sich nochmals schneller. Doch wie sollten Immobilienbesitzer dabei vorgehen?

Individueller Fahrplan für die Sanierung

Empfehlenswert ist in jedem Fall ein planvolles Sanieren, damit die Einzelmaßnahmen sinnvoll ineinandergreifen. Das senkt auch die Kosten, zum Beispiel indem Hauseigentümer die ohnehin vorgesehene Verschönerung der Fassade mit dem Anbringen eines Wärmedämm-Verbundsystems koppeln. Zertifizierte Energieberater vor Ort sind die richtigen Ansprechpartner für eine individuelle Bestandsaufnahme der jeweiligen Immobilie und die Entwicklung geeigneter Sanierungsschritte. Wenn ein individueller Sanierungsfahrplan vorliegt, erhöhen sich zudem die staatlichen Zuschüsse aus der Bundesförderung für effiziente Gebäude auf dann 25 Prozent aller Kosten einer Einzelmaßnahme. Oft zeigt die Ist-Analyse, dass eine wirksame und langlebige Wärmedämmung den sinnvollen ersten Schritt zu geringeren Energiekosten im Eigenheim bildet. Durch einen effektiven Wärmeschutz, bei Bedarf noch ergänzt durch den Einbau neuer energiesparender Fenster, kann etwa die neue Heizungsanlage anschließend optimiert werden.

Auf Dämmleistung und Langlebigkeit achten

Bei der Wahl des geeigneten Dämmmaterials sind Faktoren wie Dämmleistung, Langlebigkeit, Robustheit und einfache Verarbeitung wichtig. Mit diesen Vorteilen, ergänzt um attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis, bewährt sich etwa EPS, besser bekannt unter dem Markennamen Styropor, seit über 60 Jahren im Baubereich. Es weist eine jahrzehntelange konstante Wirkung auf, ist witterungsbeständig und einfach an der Fassade zu verarbeiten. Neue Recyclingverfahren verbessern die Gesamtbilanz nochmals und tragen zu einem nachhaltigen, ressourcenschonenden Bauen bei. Aber auch natürliche Dämmstoffe finden mehr und mehr Verwendung. So kann man bei der Energieerspamis gleich nachhaltig vorgehen. Eine Wärmedämmung ist nicht nur als Energiesparer während der Heizsaison von Vorteil: In der warmen Jahreszeit verhindert die Dämmschicht ein Überheizen der Innenräume und trägt somit ganzjährig zu einem ausgeglichenen, gesunden Raumklima bei. djd