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Neue Wege und Ideen in Hachenburg, Bad Marienberg und Umgebung

Neue Wege und Ideen in Hachenburg, Bad Marienberg und Umgebung

Kommunale Kooperation mit Ruanda / DENKFABRIK Bad Marienberg / Stöffel-Park in Enspel

27.02.23
Neue Wege und Ideen in Hachenburg, Bad Marienberg und Umgebung

Foto: Denkfabrik/Urheber: Denkfabrik

Ganz unterschiedliche Menschen und Firmen haben ganz unterschiedliche Ideen, was der Region guttut und sie voranbringt. Dieser Artikel erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, berichtet eher von einzelnen Neuigkeiten. So wie der Gedanke von Gabriele Greis - Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Hachenburg - und Marco Dörner, dem Ersten Beigeordneten, Fachkräfte aus dem Partnerland Ruanda zu gewinnen. Damit beschreitet die VG einen etwas anderen Weg, um dem Thema Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

,,Seit fünf, sechs Jahren besteht auch eine kommunale Kooperation mit dem Partnerland von Rheinland-Pfalz, Ruanda. Im vergangenen November hat eine Delegation sich selbst ein Bild vor Ort gemacht", erklärt Marco Dörner. Kontakte gibt es auch über die Ruandahilfe Hachenburg e.V. Seit 2005 fördert der Verein Hilfsprojekte im Partnerdistrikt Gisagara, im Süden Ruandas, einer besonders armen Region des Landes. Dazu zählen verschiedene Projekte in Sachen Klimaschutz, Gesundheit und eben im Bereich Fachkräfte. Auch in Ruanda herrscht ein Mangel, aber in anderer Hinsicht.

Ein Impuls kam von einem Unternehmen aus der Pfalz, das seine Auszubildenden in Ruanda gefunden hat und sie zunächst mit einem Deutschkurs versorgt bevor die Ausbildung startet. Mit einer Handvoll begonnen, soll es noch weitergehen: das Ziel sind 100 Azubis. Alle können nach der Ausbildung entscheiden: gehen sie zurück nach Ruanda oder bleiben sie.

Der Unternehmer suchte Mitstreiter, besonders aus der Metall- und Elektrobranche, auch im Westerwald und in Altenkirchen, die ebenfalls Auszubildende aufnehmen. Die Resonanz einer Infoveranstaltung war eher verhalten, äußert sich Marco Dörner enttäuscht. Er ist zuversichtlich, dass sich beispielsweise in Zusammenarbeit mit der Hochschule für öffentliche Verwaltung Rheinland-Pfalz, mit der man in der Verbandsgemeinde Hachenburg in puncto Personalgewinnung ebenfalls kooperiert, in Zukunft Möglichkeiten ergeben, dem Fachkräftemangel hier wie da zu begegnen.

Ein wenig unverständlich, herrscht doch auch in unserer Region Fachkräftemangel und stellt mittlerweile fast alle Unternehmen vor große Herausforderungen. Wenn selbst nach intensiver Suche offene (Ausbildungs-) Stellen nicht besetzt werden können, müssen manchmal neue Wege gegangen werden, um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens langfristig zu sichern.

Das tat auch die Karl Georg GmbH aus Ingelbach-Bahnhof, gerade so Kreis Altenkirchen. Sie beschäftigt seit letztem September eine Zerspanungsmechanikerin in Ausbildung aus Ruanda. Michael Gulden, Personalleiter bei der Karl Georg GmbH, erklärt wie das Unternehmen mithilfe einer Personalvermittlungsagentur eine Bewerberin aus Ruanda rekrutieren konnte. ,,Der bürokratische Aufwand bei der Rekrutierung aus Nicht-EU-Ländem ist für mittelständische Unternehmen ohne einen Dienstleister aus zeitlichen Gründen nicht zu schaffen. Neben einem hohen Sprachniveau ist vor allem die Unternehmenskultur entscheidend für die Akzeptanz der Kandidaten und die daraus resultierende Unterstützung durch die Mitarbeiter."

Wie man auf die Herausforderung durch Corona auch reagieren kann, zeigt ein Beispiel Marienberg.

DENKFABRIK

Die Idee für die Denkfabrik stammt von Stefan Weber. ,,Die Corona-Pandemie hat massiven Einfluss auf unser tägliches Arbeitsleben genommen. Meetings und Konferenzen wurden oft oder sogar meist gar nicht oder nur noch via Video-Übertragung abgehalten. Abstände mussten eingehalten und Hygiene-Vorschriften beachtet werden", sagt der Inhaber und Geschäftsführer der EBENER GMBH Innovative Fassaden und Steig-Alm Restaurant und Hotel. Selbst wenn so langsam die Pandemie mit ihrer Gefahr und der Wucht für Mensch und Gesundheit nachgelassen hat, hat sie doch das Verhalten der Menschen stark verändert. Unbehagen verursacht immer noch die Situation mit mehreren Menschen in engen Räumen und auf engstem Raum zusammen zu sein und der Wunsch nach Luft und Licht, Platz und Abstand wird noch lange der Begleiter sein. Besprechungen in den gewohnten Räumlichkeiten konnten eine Zeit lang nicht mehr so stattfinden wie vor Corona.

,,Die klassischen Konferenzräume mit Teppichboden und Gipskartondecke werden schon bald Geschichte sein", war Webers Befürchtung. Aber statt den Kopf in den Sand zu stecken, überlegte er, wie es noch gehen könnte.

Und genau an dieser Stelle ist die Idee zur ,,DENKFABRIK Bad Marienberg" entstanden. Ein Raum für Idee, Kreativität, Schulungen, Versammlungen, Präsentationen, Vorführungen, Tagungen, Online-Übertragungen oder Fortbildungsveranstaltungen. Eben mit genau dem Platz, Licht und frischer Luft, im gefälligen und modernen Loft-Style und Industriecharakter. Das Steig-Alm-Team managt die in 2022 neu eröffnete Veranstaltungslocation, die auf 400 Quadratmetem Platz für bis zu 120 Personen bietet. An dem Ort, an dem früher ein Buchbinder seinem kreativen Gewerbe nachging, werden nun neue Ideen geschmiedet, erfunden und vielleicht sogar gebunden. Die ursprüngliche Halle wurde umgebaut und erhielt eine futuristische Fassade von Ebener. Das lag irgendwie nahe.

Auch Menschen und Unternehmen, die zu Gast in der DENKFABRIK waren, sind begeistert. Wie etwa HUF HAUS aus Hartenfels und die Hachenburger Brauerei. ,,Anfang des Jahres hat unser internationales Vertriebsmeeting in der DENKFARBIK mit rund 50 Teilnehmenden stattgefunden. Die Organisation verlief ab dem ersten Treffen reibungslos und hoch professionell. Ob verschiedene Besprechungssituationen, die passende technische Ausstattung, unsere Firmenfarbe als Ambientebeleuchtung oder ein digitaler Timer für unsere Workshop-Stationen: jeder Wunsch wurde schnell und zuverlässig erfüllt. Auch die Verpflegung und der Service in den Pausenzeiten waren hervorragend - eine rundum gelungene Veranstaltung." Christian Huf, geschäftsführender Gesellschafter von HUF HAUS.

,,Wir konnten in der Denkfabrik einen Trainingstag unseres Management-Teams verbringen und wurden vom Team der Steig-Alm und der Denkfabrik rundum gut betreut. Wir freuen uns, dass dort großer Wert auf Regionalität gelegt wird und gerne unsere Bierspezialitäten zum Ausschank kommen", so Jens Geimer, Geschäftsführender Gesellschafter der Westerwald-Brauerei.

Neues aus Westerburg

Foto: Denkfabrik/Urheber: Denkfabrik
Foto: Denkfabrik/Urheber: Denkfabrik

Wer kennt ihn nicht, den Stöffel-Park in Enspel? Und dessen Leiter, Martin Rudolph. Bereits im April 1985 - er ist somit fast ein Urgestein im Steinbruch - hat Martin Rudolph auf Wunsch seines Onkels Bernhard bei der Verbandsgemeinde in Westerburg angefangen zu arbeiten. Und tut es noch bis heute. Der Jahrgang 1957 geht zum September 2023 in die Regelaltersrente. Damit wäre Rudolphs letzter Arbeitstag der 31. August.

Westerburgs Bürgermeister Markus Hof möchte den Stöffel-Park am Geschäftsführer des Zweckverbandes 1. September 2023 als Mitarbeiter in Teilzeit an seinem Arbeitsplatz im Büro Stöffel-Park begrüßen. Wenn ich gesund bleibe, möchte ich diesem Wunsch nachkommen." Doris Kohlhas