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Blütenfülle auf dem Grab

Blütenfülle auf dem Grab

29.05.24
Blütenfülle auf dem Grab

Foto: Magnus - stock.adobe.com

Der Frühsommer ist da und damit kommen komm auch die Blüten - und farbenreiche Zeit auf den Friedhof. Doch nicht nur die Angehörigen sind Nutzniesser dieser Blütenpracht, vor allem sollen auch die Insekten reichlich Nahrung vorfinden.

Gerade ein großes Sortenspektrum blütenreicher Pflanzen bietet geradezu paradiesische Auswahlmöglichkeiten - ganz nach eigenem Gusto - auch, um die Biodiversität zu fördern, haben die Experten in gartenbaulichen Versuchsanstalten bei ihren Untersuchungen festgestellt. Denn unterschiedliche Blüten locken auch unterschiedliche Insekten an, nicht nur auf dem heimischen Balkon, sondern eben auch auf Omas Grab.

So haben sich beispielsweise die Fächerblume (Scaevola), der Zauberschnee (Euphorbia), der Zweizahn (Bidens) oder die Strohblume (Bracteantha) als echte Insektenmagnete in den Versuchen als ideal erwiesen. Interessant war auch, dass beim Zweizahn vor allem die weiß- und rosablühenden Sorten Insekten anlockten und diese Blütenfarben mehr besucht wurden als die rot-gelben oder gar rein gelben Bidens-Blüten. Aber auch Stauden, wie Lavendel oder das bodendeckende Efeu und sogar Kräuter, wie Salbei, der gerne als Strukturpflanze auf dem Grab verwendet wird, tragen dazu bei, dass ein Grab bienenfreundlich bepflanzt ist.

Lebenswichtig für alle Insekten ist zudem eine Blüten-Konstanz vom Frühjahr bis in den späten Herbst. Wer nach dem Sommerflor das Grab seiner Angehörigen neu bepflanzt lässt, der sollte auch im Herbst auf Blütenschmuck achten. Glockenheide (Erica), Christrose (Helleborus), Funkie (Hosta) oder Herbstaster bieten dann ein ausreichendes Futterangebot. Nicht nur durch Grabbepflanzung und Wechselbepflanzung tragen Angehörige und Friedhofsgärtner zu einer ökologischen Vielfalt auf Friedhöfen bei, sondern auch durch ihre gärtnerbetreuten Grabfelder haben die Friedhofsgärtner vor Ort ein abwechslungsreiches Angebot an Stauden und Gehölzen ausgewählt und eine blütenreiche Kulisse gezaubert. Und damit Orte der Trauer geschaffen, die die Seele der Besucher streichelt und für viele Insekten den Tisch deckt.

Ziel ist es, mit aller Unterstützung das gesamte „Ökosystem Friedhof“ auf gesunde Füße zu stellen und unsere Friedhöfe nicht nur zu Orten der Trauer, sondern auch zu lebendigen Oasen für Mensch und Tier zu wandeln. grabpflege