Sich effektiv engagieren, Gutes tun und gleichzeitig ein positives Zeichen setzen: Diese Ziele verfolgt Andrea Bergheim Küttner, als sie im Dezember vergangenen Jahres nach Thailand fliegt, um sich im Elephant Nature Park für Elefanten einzusetzen, das dortige Reservat zu unterstützen und eine Spende zu übergeben. Und was sie von dieser Reise mitbringt, sind mehr als nur wertvolle Erfahrungen, es ist vor allem die Gewissheit, mit ihrer Förderung das Richtige zu tun.
Schon seit ihrer Jugend trägt sich die heute 64-jährige Neuwiederin mit dem Gedanken, im Ausland Menschen und Organisationen zu unterstützen, die dringend Hilfe benötigen - und diese fand sie in Thailand. ,,Ich bin durch Zufall bei Facebook auf den Channel eleflix gestoßen und war sofort beeindruckt von der Arbeit und der Gründerin", berichtet Bergheim Küttner. Konkret handelt es sich bei eleflix um einen Kanal, der regelmäßig Videos und Fotos aus dem thailändischen Elephant Nature Park postet, der vor 30 Jahren von Saengduean Lek Chailert Dank einer Spende von amerikanischer Seite errichtet wurde und der seitdem als Zufluchtsort für alte, kranke und schwer misshandelte Elefanten fungiert, die Chailert nach und nach freikauft und pflegt. Ein Ansatz, der Bergheim Küttner beeindruckt, mit einem Hintergrund, der entsetzt, denn als die 64-Jährige erfährt, wie Elefantenbabys den Müttern entrissen und mithilfe der Foltermethode Phajaan gefügig gemacht werden, steht fest, dass sie helfen möchte. „Ich war tief bewegt und beeindruckt von diesem Engagement und habe zunächst von Deutschland aus die Patenschaften für zwei Elefanten übernommen", sagt Bergheim Küttner.
Dies sei allerdings nur eine kleine Hilfe, denn die jährlich anfallenden Kosten von rund 105 US Dollar decken nicht annähernd den Betrag, der nötig ist, um einen Elefanten zu versorgen. ,,Ein Tier dieser Größe benötigt jeden Tag kiloweise Futter", weiß Bergheim Küttner. Da kommen pro Monat leicht 1000 Euro zusammen. Und diese Kosten, nicht nur für das Futter, sondern auch für den Erhalt des großen Reservats, werden ausschließlich aus Spenden finanziert,denn eine staatliche Förderung gibt es nicht. Genau das Gegenteil seit der Fall, denn seit Gründung des Parks sieht sich Chailert mit Anfeindungen konfrontiert.
Sogar die eigene Familie verstieß sie, da ihr Einsatz für die Elefanten im Gegensatz zu Normen, Werten und Traditionen stehe. Diese Geschichte vor Augen wollte Bergheim Küttner noch mehr tun, sodass sie sich, inspiriert von dem Engagement der Reservatsgründerin entschied, selbst nach Thailand zu gehen, um dort freiwillig und ehrenamtlich zu helfen. Die Entscheidung fiel bereits 2020, doch hat mir Corona lange einen Strich durch die Rechnung gemacht, sodass ich meine Abreise immer wieder verschieben musste", erinnert dich Bergheim Küttner.
Vor Ort helfen
Am 11. Dezember vergangenen Jahres war es dann doch soweit: Die 64-Jährige, die in Neuwied eine podologische Praxis betreibt, trat ihre Reise nach Thailand an, wo sie gemeinsam mit zahlreichen weiteren Freiwilligen aus der ganzen Welt die Arbeit im Reservat unterstützte. Im Gepäck hatte sie nicht nur jede Menge Motivation, sondern auch eine Spende, die dank ihrer Patienten zusammenkam: ,,Ich habe in meiner Praxis Spenden gesammelt, und zahlreiche Patienten waren ebenso wie ich tief bewegt von dem Einsatz für die leidenden Elefanten", sagt Bergheim Küttner. Auf diese Weise kam letztlich eine Summe in Höhe von 1300 Euro zusammen. Und das war nicht das einzige Mitbringsel, das von Deutschland aus nach Thailand ging. Ebenfalls mit tatkräftiger Unterstützung ihrer Patienten hatte Bergheim Küttner eine gehäkelte Patchwork-Decke entstehen lassen, die in kalten Morgen- oder Abendstunden die alten Elefanten wärmt. ,,Es war viel Arbeit, eine Decke dieser Größenordnung zu fertigen, daher bin ich meinen Patienten sehr dankbar für die Hilfe", sagt Bergheim Küttner.
Und die Reise im vergangenen Dezember wird nicht der letzte Aufenthalt in Thailand sein. Schon jetzt plant Bergheim Küttner ihren nächsten Trip gen Osten, um das Reservat bei seiner Arbeit zu unterstützen. ,,Die Arbeit im Reservat verdient es, wahrgenommen zu werden", betont die 64-Jährige. Schließlich handele es sich bei den Elefanten um schwer kranke und misshandelte Tiere, denen dringend geholfen werden müsse und um Menschen, die seit Jahrzehnten gegen alle Widerstände kämpfen, um genau diese Hilfe zu leisten. rsz
Unterstützung ist nötig und willkommen
In den vergangenen 30 Jahren hat sich der Elephant Nature Park im Norden Thailands für unzählige Elefanten-Rettungen eingesetzt. Mittlerweile leben dort neben 115 Elefanten rund 5000 Tiere, darunter auch Katzen, Hunde, Kaninchen, Wasserbüffel und Pferde aus schlechter Haltung. Das Engagement seiner Gründerin und des rund 300-köpfigen Teams brachte dem Reservat bereits zahlreiche Auszeichnungen ein. Aktuell leben in Thailand noch etwa 5000 Elefanten, davon 2500 in Gefangenschaft.
Wer eine Patenschaft übernehmen, eine Spende schicken oder freiwillig den Park tatkräftig unterstützen möchte, findet alle wichtigen Informationen unter www.elephantnaturepark.org im Internet.