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Mehr Sicherheit im Winter

Mehr Sicherheit im Winter

Flächendeckende Informationen helfen dem Winterdienst

18.01.21
Mehr Sicherheit im Winter

Glätte-Warnsysteme werden bereits heute in Fahrzeugen als ein Assistenzsystem angeboten. Foto: djd/Verband der Kali- und Salzindustrie e.V./Getty Images/CasarsaGuru

Ein Wintermorgen kurz nach halb 7. Die Wettervorhersage hat von Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt gesprochen.

In der klaren Nacht hatte sich die Fahrbahn ausgekühlt. Die feuchte Luft aus der Flusssenke gefror auf dem Asphalt und verwandelte knapp 150 Meter Straße in eine lebensgefährliche Glatteisfalle. Der Fahrer hat Glück. Sein Wagen schlingert, bricht aus, aber er kommt nicht von der Straße ab. Automatisch übermittelt ein Assistenzsystem im Auto eine Warnmeldung. Über ein cloudbasiertes Netzwerk werden andere Fahrzeuge in einem Kilometer Umkreis vor dem lebensgefährlichen Glatteis gewarnt. Die beschriebene Situation ist ein fiktives Beispiel, aber möglicherweise nicht mehr lange.

Winterdienst arbeitet mit komplexen Daten

Glätte-Warnsysteme werden bereits heute in Fahrzeugen als ein Assistenzsystem angeboten. Darüber hinaus sind die einzelnen Autos aber nur ein Baustein in einem weitaus größeren Gesamtsystem. „Die Vernetzung dient dazu, dass wir flächendeckende Informationen erhalten“, so Professor Dr. Thorsten Cypra von der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes. Eine Glatteis-Warnmeldung könnte auch eine Straßenmeisterei empfangen, um dann zu reagieren.

Im Normalfall allerdings wird der Winterdienst schon weitaus früher tätig: Denn seine Aufgabe ist es, diese Glättesituationen erst gar nicht aufkommen lassen. Dafür arbeiten Winterdienste mit einem komplexen Datenmix, der von Wetterdiensten, Fahrbahnzustandssensoren sowie lokalen Straßenwetterstationen geliefert wird. Am Ende muss aus all diesen Daten die Entscheidung getroffen werden: Wann, wo und wie viel wird gestreut?

Gezielte Salzanwendung

Welche Streustoffe verwendet werden, richtet sich nach der Verkehrsbedeutung der Straßen, deren Trassierung und dem Einsatzfall. Dabei gilt aber immer:

Den Salzverbrauch auf ein notwendiges Mindestmaß zu senken. Die heute üblichen geringen Streumengen und die digitalisierte Steuerung der Streugeräte verhindern eine kritische Belastung der Umwelt. Dank der gezielten und sparsamen Anwendung ist Salz ökologisch besser zu bewerten als die Streuung von Splitt oder Granulat – und gilt gleichzeitig als wesentlich effizienter. djd