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„(K)übel zugerichtet“

„(K)übel zugerichtet“

Fallstricke beim Saisonstart vermeiden

06.05.21
„(K)übel zugerichtet“

Foto: absolutimages - stock.adobe.com

Wir alle fürchten den Anblick: Anstelle von schattenspendenden Bäumchen und wohlriechendem Lavendel ragen eingetrocknete Büsche, verholzte Sträucher oder abgestorbene Triebe aus unseren schönen Töpfen und Kübeln. Wer seine Hausaufgaben macht und sicherstellt, dass die Ausgangsbedingungen stimmen, kann Fallstricke beim Saisonstart vermeiden.

Wie bei Beeten auch ist die Wahl der Pflanzenart, Standort, Gefäß und Erde wichtig. Im Nutzpflanzen eignen sich Obstbäume wie Kirschen, Orangen oder Zitronen. Doch Achtung: Beim Kauf von Obstbäumen muss darauf geachtet werden, dass sie selbstbefruchtend sind. Gemüse sind eine valide Option für Kübel. Kartoffeln beispielsweise kann man in einem Pflanzgefäß heranziehen, das 25 Liter fasst, ebenso Salate und Kräuter. Wer Zierpflanzen vorzieht, hat eine reiche Auswahl an Möglichkeiten: Stauden, Rosen und Ziergräser – man darf nur nicht vergessen, sie regelmäßig zurückzuschneiden.

Die Frage nach der Überwinterung muss man sich gleich zu Beginn stellen. Nicht jede Pflanze ist gleich hart im Nehmen, was Frost angeht. Besonders gut überwintern können unter anderem Mandelbäumchen und heimische Wildstauden. Letztere überwintern ohne Probleme im Kübel und treiben im folgenden Frühjahr wieder aus. Sie sind außerdem insektenfreundlich. Für die Bepflanzung sind zudem Stauden geeignet, die trockene Standorte benötigen. Sie kommen mit wenig Platz, Erde und Nährstoffen gut zurecht.

Stufenweise gewöhnt man im Frühjahr seine Kübelpflanzen an das Leben im Freien, denn sollten sie direkt der prallen Sonne ausgesetzt werden, können sie einen regelrechten Schock bekommen. Zuerst kommen sie bei bewölktem Wetter nach draußen oder in den Schatten. Dunkel überwinterte Kübelpflanzen dürfen zunächst ins helle Treppenhaus oder in die Diele. Nach einigen Tagen haben die Blätter ein stärkeres Abschlussgewebe gebildet, und die Pflanzen beziehen ihren endgültigen Standort.

Nicht zu schnell. Aber auch nicht zu zögerlich!

Wer seine Kübelpflanzen möglichst früh ins Freie stellt, regt sie an, früher zu blühen. Am besten holt man die Pflanzen Anfang April sanft aus dem Winterschlaf. Holt man sie zu spät aus dem Winterquartier, dauert es im Sommer ewig, bis sie blühen. Gefordert ist also ein Spagat zwischen zu früh und zu spät. Bis zu den Eisheiligen sollte man allerdings immer noch ein Schutzvlies bereithalten, falls es doch noch einmal frostig wird. Bei der großen Auswahl an Pflanzgefäßen kommt die Frage auf: welches Material ist das richtige?

Die Antwort hängt vom Geldbeutel und Geschmack ab, aber auch von weiteren Faktoren. Leichte Kübel haben den Vorteil, dass sie sich problemlos verschieben lassen, an windigen Standorten können sie aber schnell umfallen.

Zitruspflanzen sollten nicht in Tongefäßen kultiviert werden, denn der Ton ist durchlässig und das schadet den Wärme liebenden Wurzeln. Für Pflanzen, die keinen Kalk mögen wie etwa Hortensien, Rhododendren oder Kamelien, sind Betonkübel nicht geeignet, denn sie geben Kalk ab.

Zuletzt gilt es noch, die richtige Erde und den richtigen Dünger auszuwählen. Da die Erde im Kübel Schwerstarbeit leisten muss und der einzige Wasserspeicher für die Pflanzen ist, sollte sie die ganze Saison locker bleiben. Ideal ist spezielle Kübelpflanzenerde aus dem Fachhandel. Doch wer viele Kübelpflanzen hat, kann sich die Erde auch selbst mischen, und zwar aus je einem Drittel Komposterde, Gartenerde mit Lehm und Rindenhumus aus dem Gartencenter. Dazu kommen noch pro Liter Erde zwei Gramm eines mineralischen Volldüngers.

Empfehlenswert ist ein guter Langzeitdünger, der entweder auf die Pflanzen gestreut oder in die Erde eingearbeitet wird. In den Boden des Pflanzgefäßes zunächst eine Drainageschicht und dann die mit Dünger, beispielsweise Hornspänen, angereicherte Erde einfüllen. Das Substrat sollte möglichst durchlässig sein. Vor dem Einpflanzen den Ballen der Pflanze ausreichend wässern und beim Einpflanzen außerdem darauf achten, dass beispielsweise bei Apfel und Kirsche die Veredelungsstelle nicht mit Erde bedeckt ist. Beste Pflanzzeit für die meisten Obstbäume und Beerensträucher ist der Herbst, man kann sie aber auch im Frühling setzen. (Lara De Simone)