Anzeige

Heiraten ohne schlechtes Gewissen

Wie Brautpaare nachhaltig in den Stand der Ehe treten

05.10.22
Heiraten ohne schlechtes Gewissen

Nachhaltiges Heiraten geht bei den Hochzeitskleidern los: Statt teuer zu kaufen lohnt sich der Blick auf attraktive Second-Hand- sowie Leihangebote. Foto: Andrey Bandurenko - stock.adobe.com

Eine aufwendige Trauung vor Alpenkulisse? Oder lieber auf Sylt? Wer nachhaltig heiraten möchte, sollte schon bei der Organisation der Feierlichkeiten auf einen umweltschonendes Zeremoniell setzen. Eine nachhaltige Hochzeit beginnt nämlich nicht erst beim Kauf des Brautkleides, sondern schon bei den Hochzeitsvorbereitungen.

Wie Brautpaare nachhaltig in den Stand der Ehe treten

„Green Weddings“ sind klar im Trend: Viele Brautpaare entscheiden sich bewusst dafür, ihren ökologischen Fußabdruck bei der Hochzeit so gering wie möglich zu halten. Schon beim Verfassen der Gästeliste lassen sich hierbei einige Stellschrauben drehen. Eine Hochzeitsfeier im kleinen Kreis, die bis zu 40 Personen umfasst, ist übersichtlicher und verringert in Summe die Anfahrtskilometer der Gäste zum Feierort. Zudem sollten Hochzeitswillige auch nicht fernab der Heimat heiraten, sondern die vorhandene Infrastruktur in der Region nutzen. Da in der Regel in den warmen Monaten zwischen April und September geheiratet wird, ist auch ein Termin abseits der üblichen Hochzeitssaison für eine nachhaltige Hochzeit ratsam. Wer allerdings eine verregnete Hochzeit oder eine Outdoor-Feier mit energiefressenden Heizpilzen, beheizten Zelten und teuer bestelltem Feierequipment vermeiden möchte, sucht sich am besten gleich von Anfang an eine Location aus, die sowohl eine trockene und warme Umgebung bietet, den Rahmen der Feier atmosphärisch setzen kann und obendrein noch biozertifiziert ist. Entsprechende Hotels in Deutschland bieten bereits einen solchen umfassenden Service an. Der Vorteil: Alle Gäste sind in einer Unterkunft untergebracht, die Beteiligten haben relativ kurze Wege und die Speisen für die Hochzeitsfeier sind qualitativ hochwertig sowie saisonal zubereitet.

Bei Anreise auf Fernbus und Bahn setzen
   

Heiraten ohne schlechtes Gewissen -2
Auch Hochzeitsgeschenke lassen sich nachhaltig gestalten: Upcycling und das Nutzen von Pflanzen aus dem eigenen Garten sind nicht nur im Trend, sondern bieten auch tolle Gestaltungsideen. Foto: Caterina Trimarchi - stock.adobe.com

Schon bei der Hochzeitseinladung sollte man auf das Prinzip Nachhaltigkeit achten. Wenn machbar, sollten alle Gäste frühestmöglich per E-Mail zur Hochzeiteingeladen werden. Wer auf die klassische Papiereinladung nicht verzichten möchte, sollte Recycling-Papier oder handgeschöpftes Papier für die Hochzeitseinladung verwenden. Beim Druck sollten umweltverträgliche Stoffe eingesetzt werden. Optische Hinkucker sind kalligrafisch angefertigte Einladungen, die filigran per Schönschrift oder mit Füller verfasst sind. Schon in der Einladung solltedarauf verwiesen werden, dass Gäste bei der Anreise möglichst Fahrgemeinschaften bilden oder bevorzugt eine Anreise per Fernbus oder Bahn wählen sollten.

Ein sehr angenehmer Service, besonders für ältere Gäste, ist ein eingesetzter Busshuttle vom Bahnhof zum Feierort.

Sind die Einladungen verteilt und steht der Festort fest, können sich Brautpaare Gedanken über ihre Festkleidung machen. Dabei muss nicht immer ein Brautkleid oder ein Hochzeitsanzug gekauft werden. Second-Hand- und attraktive Leihangebote ersetzen bei einer nachhaltigen Hochzeit den teuren Ersterwerb, der nach der Hochzeit in der Regel im Schrank ein einsames Dasein trachtet. Wer nicht leihen möchte, kann auch Freunde oder Verwandte fragen, ob sie bei gleicher Größe ihre Hochzeitskleider herausgeben möchten. Besonders ältere Schnitte, der sogenannte „Vintage-Look“, ist gerade groß im Kommen. Gebrauchte Kleider können relativ einfach bei der lokalen Änderungsschneiderei an die eigenen Körpermaße angepasst werden. Wer sich dennoch für den Kauf eines Hochzeitkleides entscheidet, kann dies auch nach der Hochzeit noch weiter nutzen: Weiße Stoffe eignen sich ideal zum Einfärben. Auf diese Weise bekommt das Hochzeitskleid nicht nur eine neue Optik, sondern kann auch bei anderen Anlässen getragen werden. Zudem kann der Bräutigam seinen Anzug durch den Wechsel von Accessoires auch im Alltag nutzen. Hierzu einfach beim Erwerb auf unnötige Extras wie eingefärbte Obermaterialien beim Sakkos verzichten.

Bäume im heimischen Wald pflanzen

Auch bei der Hochzeitsreise lässt sich der ökologische Fußabdruck verbessern. So muss man nicht unbedingt ins Flugzeug steigen, denn auch das Schöne ist relativ nahe mit dem Zug erreichbar. Lokale Hotelbetriebe freuen sich auf entsprechende Buchungen. Orientierung für eine nachhaltige Hochzeitreise bietet Brautpaaren beispielsweise das „Öko-Hotel-Label“. Noch besser ist allerdings, wenn man gar nicht erst eine separate Hochzeitsreise plant, sondern den Sommerurlaub einfach entsprechend ausdehnt, um noch besser die gemeinsame Zeit effektiv nutzen zu können. Nachhaltige Geschenkideen müssen nicht aufwendig und weit weg sein. So gibt es deutschlandweit bereits lokale Aufforstungsprojekte, die Festgäste mitfinanzieren können. Auch eine Spende an eine wohltätige Organisation ist denkbar. Wer dennoch etwas schenken möchte, sollte bei einer nachhaltigen Hochzeit das Prinzip des „Upcyclings“ wahren und Geschenkpapier lieber meiden. Gestalterisch wertvoll können Naturmaterialien aus dem Garten oder schöne Blumen, die zu Schleifen und hochwertige DekoArtikeln gebunden werden können. Gerne kann hier auch mit Papierresten gearbeitet werden, die normalerweise im Hausmüll gelandet wären. Der eigenen Kreativität ist hierbei keine Grenze gesetzt. cm