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Was Südafrika den Diamanten...

Was Südafrika den Diamanten...

Der heimische Hauyn zählt zu den seltensten Edelsteinen der Welt

26.10.22
Was Südafrika den Diamanten...

Durchaus ein kleines Vermögen. Hauyne sind als Schmucksteine sehr begehrt. Foto: andy koehler - stock.adobe.com

Hätten Sie gewusst, dass Südafrikas Diamantminen gar nicht die teuersten und seltensten Edelsteine der Welt liefern? Nein, denn in der Umgebung des Laacher Sees wird ein noch seltener und damit noch wertvollerer Stein gefunden: Der Hauyn. Seine besonders beeindruckende blaue Farbe wird von Edelsteinliebhabern besonders geschätzt und seine Seltenheit macht ihn insbesondere für Sammler zu einem Objekt der Begierde.

Hauyn wird in basischer Magma gebildet und bei explosiven vulkanischen Eruptionen aus der Tiefe der Erdkruste an die Oberfläche geschleudert. Dort findet man ihn in den Aschen und Bimsschichten, kleine bis sehr kleine Stücke, die selten größer als 1-2 Millimeter werden. Häufig sind sie mit anderen Mineralien zusammengewachsen, was eine Bearbeitung unmöglich macht. Wie beim Diamanten auch, senken Einschlüsse im Kristall dessen Qualität und Wertigkeit. Das strahlende Blau ist nicht die einzige Farbe, in der ein Hauyn entstehen kann, es wurden auch weiße, graue, gelbe, grüne und rote Hauyne gefunden. Sie sind aber extrem selten und nicht in verwertbaren Größen vorhanden.

So findet man den Hauyn in den hiesigen Bimsgruben. Ein Exemplar zu finden, das groß genug zum Schliff ist, ist selten. Foto: Björn Wylezichstock.adobe.com
So findet man den Hauyn in den hiesigen Bimsgruben. Ein Exemplar zu finden, das groß genug zum Schliff ist, ist selten. Foto: Björn Wylezichstock.adobe.com

Ein neonblauer, nicht trüber (häufig sind Hauyne vernebelt") Stein erzielt geschliffen zwischen 60 und 90 Euro pro 0,1 Karat, damit liegt der Hauyn schon in der Oberliga, denn für diesen Betrag bekommt man schon einen gleichgroßen Brillanten von passabler Qualität. Aufgrund seiner außergewöhnlichen Farbe und Seltenheit ist der Hauyn ein begehrter Schmuckstein, der auch in Größen von weniger als zwei Millimetern geschliffen wird.

Mendig, Nickenich und Andernach sind weltweit die Vorkommen mit der höchsten Qualität und bei Hobbymineralogen sind die Abbaugebiete rund um den Laacher See zu Pilgerorten geworden. Hier hat es vor fast 13000 Jahren die Explosion des Wingertsberg-Vulkans gegeben, als Wasser in die Magmakammer des Vulkans gelangte, der bei seiner Eruption vor mehr als 200000 Jahren einen Krater hinterlassen hatte, in dem sich anschließend Wasser sammelte. Als die Kammer einbrach, kam es zu einer gewaltigen Explosion, bei der auch die Kristalllösung, aus der die Hauyne entstehen sollten, an die Oberfläche geschleudert wurde.