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„Wir können den Frühchen oft deutlich mehr zutrauen“

Das Perinatalzentrum des Marienhaus Klinikums Neuwied kann exzellente Ergebnisse bei der Behandlung von Frühchen vorweisen

24.09.22
„Wir können den Frühchen oft deutlich mehr zutrauen“

Als sogenanntes Perinatalzentrum Level I ist das Team des Marienhaus Klinikums St. Elisabeth spezialisiert auf die Betreuung von Frauen mit Risikoschwangerschaften und Risikogeburten sowie auf die intensivmedizinische Versorgung von kleinen und kleinsten Frühgeborenen.

Etwa 50 bis 60 Kinder mit einem Geburtsgewicht von weniger als 1.500 Gramm kommen jedes Jahr im Marienhaus Klinikum St. Elisabeth Neuwied zur Welt. In den vergangenen Jahrzehnten hat die Medizin rasante Fortschritte gemacht, von denen vor allem auch Babys mit einem Geburtsgewicht unter 1.000 Grammprofitieren. „Heute sehen wir sogar sehr kleine Frühchen, die gesund aufwachsen“, sagt Dr. Michael Ehlen. Der Chefarzt der Klinik für Kinder und Jugendmedizin und sein Team unterstützen und behandeln Kinder ab der 23. Schwangerschaftswoche auf dem Weg ins Leben.

Als sogenanntes Perinatalzentrum Level I ist das Marienhaus Klinikum St. Elisabeth spezialisiert auf die Betreuung von Frauen mit Risikoschwangerschaften und Risikogeburten sowie auf die intensivmedizinische Versorgung von kleinen und kleinsten Frühgeborenen. Dabei nimmt das Haus an einem bundesweiten Qualitätsmanagementsystem teil und stellt sich dem Vergleich mit anderer Perinatalzentren. „Mein Team und ich freuen uns sehr, dass die Überlebenschancen von Frühgeborenen in unserem Haus über dem bundesdeutschen Durchschnitt liegen“, sagt er. „Auch beim Überleben der Kinder ohne schwere Folgeschäden kann unser Haus gute Zahlen vorweisen“.

Während früher die meisten der sehr jungen Frühchen intubiert und künstlich beatmet und dafür auch in eine leichte Narkose versetzt wurden, wird heute sehr genau geschaut, ob das Kind nicht vielleicht doch alleine atmen kann. „Viele Kinder schaffen das“, freut sich Ehlen. „Wir können ihnen oft deutlich mehr zutrauen.“ Das verbessere ihre Prognose, so seine Erfahrung.

Eine wesentliche Voraussetzung dafür ist jedoch die intensive Betreuung der Schwangeren. „Wir kennen heute die Anzeichen, die darauf hinweisen, dass eine Frühgeburt droht“, so Prof. Dr. Richard Berger, der Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, der in diesen Fällen alles unternimmt, um die Schwangerschaft so lange wie möglich aufrecht zu erhalten. „Wenn abzusehen ist, dass wir die Frühgeburt nicht verhindern können, dann bereiten wir die Schwangere und ihr Kind gut darauf vor“, sagt er. So erhält die Mutter spezielle Medikamente, die die Lungenreife des Ungeborenen fördern. Zusätzlich bekommt sie intravenös Magnesium, das das Gehirn des Babys schützt. Auch ein spätes Abnabeln nach der Geburt schont das Gehirn des Babys, denn es sorgt für einen stabilen Blutdruck.

Wenn das Kind dann auf der Welt ist, „orientieren wir uns allein an seinen Bedürfnissen“, sagt Dr. Ehlen. Das gesamte neonatologische Team hat viel Erfahrung, um den Zeitpunkt wahrzunehmen, an dem ein Frühchen intensivmedizinische Hilfe benötigt. Das ist eine wichtige Voraussetzung, um den kleinen und kleinsten Frühgeborenen zu helfen, möglichst unbeschadet groß zu werden.

www.marienhaus-kliniken.de