Anzeige

Heizenergie versus graue Energie

Wie schnell rechnet sich eine Hausdämmung für die Umwelt?

27.11.23
Heizenergie versus graue Energie

Die eingesetzte Energie für die Herstellung und den Einbau einer Wärmedämmung ist weitaus geringer als die Einsparungen, die sie während ihrer Nutzungszeit erzielt. Foto: djd/puren

Die Dämmung älterer Wohnhäuser ist ein wichtiger Schritt, um deren Energieverbrauch und kosten dauerhaft zu senken. Doch in der Diskussion um die sogenannte graue Energie fragen sich viele Hausbesitzer, ob sich das unterm Strich auch für die Umwelt lohnt. Denn bevor eine Dämmung zur Einsparung beiträgt, muss sie zunächst hergestellt, transportiert, gelagert, verkauft und eingebaut werden. Hinzu kommen die Entsorgung oder Wiederverwertung nach ihrer Nutzungszeit. In all diesen Schritten werden Ressourcen verbraucht und es entstehen Treibhausgase.

Einsparungen bei weitem höher als Herstellungsaufwand

Wie sich die Einsparpotenziale verschiedener Dämmstoffe im Vergleich zur grauen Energie und den grauen Emissionen verhalten, hat eine Studie des Forschungsinstituts für Wärmeschutz e.V. München untersucht. Das Ergebnis für Dämmungen aus Polyurethan (PU) war eindeutig: Je nach energetischer Qualität eines Gebäudes vor der Dämmung und nach Art der Heizenergie überschreiten die Einsparungen des Energieverbrauchs und der Treibhausgasemissionen bereits nach kurzer Zeit den Herstellungsaufwand. Bei Öl oder Gas kann die Umweltbilanz schon nach weniger als einem Jahr ins Plus gehen. Selbst bei der klimafreundlichen Wärmepumpe dauert es etwa drei Jahre, bis die Bilanz positiv wird. Bei einer Nutzungszeit von 40 Jahren ist daher der Umwelt- und Klimanutzen der PU-Wärmedämmung eindeutig belegt.

Geringer Materialverbrauch, hoher Nutzen

Dämmungen aus nachwachsenden Rohstoffen sind dabei synthetischen Polyurethan-Werkstoffen nicht unbedingt überlegen. Zum einen müssen Naturwerkstoffe oft mit chemischen Mitteln oder Bioziden gegen Schädlingsbefall oder Pilze geschützt werden. Zum anderen können Hochleistungsdämmungen etwa von Puren wegen ihrer sehr geringen Wärmedurchgangswerte deutlich schlanker aufgebaut werden, um einen definierten Dämmstandard zu erreichen. Dadurch sinkt der Materialverbrauch insgesamt. Und welchen besseren Einsatz gibt es als zur Reduzierung des Energieverbrauchs und der Abgase, die aus der Verbrennung von Heizöl oder Erdgas entstehen. Dass Polyurethan zudem gesundheitlich unbedenklich ist, belegt außerdem das pure life“-Umweltzeichen. Im Unterschied etwa zu mineralischen Dämmungen müssen PU-Werkstoffe am Ende ihrer Nutzungszeit nicht als Sondermüll endgelagert werden, sondern eignen sich zum Upcycling für andere hochwertige und feuchtebeständige Funktionswerkstoffe. djd