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Zu Hause entschleunigen

Zu Hause entschleunigen

Bei einem neuem Badezimmer müssen Gestaltung, Technik und Zweck perfekt aufeinander abgestimmt sein

20.11.21
Zu Hause entschleunigen

Wie in anderen Zimmern gilt auch im Bad: Mit Licht kann man Akzente setzen und so einen Raum inszenieren. Foto: slavun - stock.adobe.com

Das Badezimmer gilt für viele Menschen als kleine Wellness-Oase im Zuhause. Die Zeiten, in denen das Bad ein Nutzraum zum Duschen, Zähneputzen und Baden war, sind längst vorbei. Genauso die kleinen bunten Kacheln der 70er- und 80er-Jahre, Eleganz ist in den Nassraum eingezogen. Und auch die Zugänglichkeit hat an Bedeutung gewonnen – Stichwort Barrierefreiheit.

Irgendwann steht also die Badrenovierung an. Wie bei allen Bauprojekten ist auch hier eine detaillierte Vorplanung unabdingbar. Nicht nur, um die Arbeitsschritte aufeinander abzustimmen, sondern auch, um den Stil, die Optik und den Zweck des neuen Bades entsprechend umzusetzen. Das gilt sowohl für Bäder in einem neu gebauten Haus als auch für die Sanierung eines Bades in Bestandsimmobilien. Wo soll die Wanne stehen, wo platzieren wir die Toilette, das Waschbecken oder die Dusche? Auch die Größe und Farben der Fließen entscheidet über die Optik und das „Feeling“, das das neue Bad versprühen soll. Und soll eine Fußbodenheizung die müden Füße am frühen Morgen wärmen?

Bei einer Sanierung muss man sich an die vorgegebene Raumstruktur und beispielsweise die Platzierung der Anschlüsse anpassen, wer neu baut, kann bereits den Raum so gestalten, dass man mühelos das Traumbad umsetzen kann. Um sicher zu gehen, dass das, was man sich ausgedacht hat, auch umsetzbar ist, sollte man einen Fachbetrieb vor Ort kontaktieren. Die Profis können nicht nur auf ihre jahrelange Erfahrung zurückgreifen, sondern auch auf moderne Technik, um das neue Bad in einem 3-D-Programm zu simulieren. Zudem können die Fachleute das Bad von der Planung bis zu Fertigstellung aus einer Hand umsetzen.

Fliesen lassen Energien fließen

Mit den Fliesen kann man den Stil des Bades bestimmen. Soll es zeitlos elegant sein, ein Feng-Shui-Bad oder eine Wellness-Oase im Landhausstil? Wer ersteres bevorzugt, wird sich für Fliesen mit zurückhaltenden Mustern entscheiden. Die Farben sind perfekt aufeinander abgestimmt, Creme-, Beige- und Brauntöne gehen harmonisch ineinander über. Der Landhausstil zeichnet sich durch Wärme und Behaglichkeit aus. Das zeigt sich bereits in den Farben, hier dominieren Orange- und Ockertöne. Darauf abgestimmte Mosaike oder Verlegmuster sorgen für eine verspielte Atmosphäre, die aber nicht überladen wirken sollte, sonst kommt zu viel Unruhe ins Bad, in dem man ja entspannen möchte. Ebenfalls für den Landhausstil geeignet sind Fliesen in Holzoptik oder ein für Nassräume geeigneter Holzboden. Wer sich wie im Urlaub fühlen möchte, greift zu Fließen in Weiß- und Blautönen – Sie versprühen ein maritimes Flair. Als Ausgleich werden die Wände hier eher unaufdringlich gestaltet. Eine wahre Wellness-Oase ist das Feng-Shui-Bad. Um Ruhe in den Raum zu bekommen, werden große, in hellen Weiß- und Cremetönen gehaltene Fliesen verlegt. Die Harmonie sollte sich auch bei unaufdringlichen Möbeln und weichen Akzenten fortsetzen.

Fliesen sind auch ein sehr guter Wärmeleiter und ideal für eine Fußbodenheizung geeignet. Deshalb finden sich auch in vielen älteren Bädern bereits Flächenheizungen auf dem Boden. Doch was ist bei einer Renovierung? Muss man die alten Fliesen dann austauschen? Grundsätzlich kann man die alten Fliesen entfernen, bevor man die neuen im Bad verlegt. Es geht aber auch anders. Man kann die alten Fließen einfach mit den neuen überkleben. Das sollte die Heizleistung kaum spürbar minimieren. Worauf man achten sollte: Der zu verwendende Kleber muss für Fußbodenheizungen geeignet sein und man muss die Aufbauhöhe beachtet werden. Was nutzt einem ein neuer Bodenbelag, wenn man anschließend die Tür nicht mehr schließen kann oder der Unterschrank nicht mehr unter das Waschbecken passt. Die Fliesen sind also entscheidend, wenn es darum geht, welche Energie – und damit ist nicht nur die Heizenergie, sondern auch die atmosphärische gemeint – durch das Bad fliest.

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Das Badezimmer im Landhausstil zeichnet sich durch seine erdigen Farbtöne aus. Foto: mavoimages - stock.adobe.com

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Im barrierefreien Bad gehört die Wanne mit Einstieg zur Grundausstattung. Foto: Rony Zmiri - stock.adobe.com

Modern und klug

Das Smart Home macht auch nicht vor dem Badezimmer halt. Heute sorgt High-Tech für Sicherheit und Wellness im Bad. Und sie sorgt dafür, dass die vielen Features, die zur Entspannung führen sollen, auch ohne großen Aufwand entsprechend funktionieren. So kann man mit dem Smartphone viele Einstellungen regeln: die Heiztemperatur, die Wassertemperatur und die Farbtemperatur. Möchte ich ein unaufdringliches, gedimmtes Licht, eher weiß oder eher warm? Auch im Bad gibt es heute viele Möglichkeiten, mit Licht Atmosphäre zu schaffen. Und natürlich kann man über das Handy auch die passende Musik im Bad spielen lassen und diese unter der Regendusche genießen. Aber auch praktische Dinge lassen sich so regeln, etwa, wann die Waschmaschine läuft. Zudem kann die moderne Technik über berührungslose Armaturen oder Toiletten mit Reinigungs- und Trockenfunktion die Hygiene im Bad deutlich erhöhen.

Freiraum ohne Hürden

Selbstverständlich möchte man auch im höheren Alter die Wellness-Oase genießen, vielleicht sogar noch mehr als in jungen Jahren. Doch eine Dusche oder eine Badewanne kann für Menschen mit körperlichen Einschränkungen eine unüberwindbare Hürde bedeuten. Da wir alle älter werden, macht es also Sinn, sich schon bei der Badrenovierung über die Barrierefreiheit Gedanken zu machen. Als erstes kommt einem dabei die Dusche in den Sinn. Eine bodenebene Dusche sieht modern und schick aus und man kann sie problemlos betreten. Ähnliches gilt für die Wanne. Ein Einstieg unterstützt Menschen mit Einschränkungen, die so ihr angenehmes Bad genießen können. Griffe an der Wanne, in der Dusche und neben der Toilette helfen, aufstehen oder sich festhalten zu können. Weitere Sicherheit bringen rutschfeste Bodenbeläge. Ebenfalls wichtig für ein barrierefreies Bad ist das Platzangebot. Man sollte genügend Platz einplanen, damit auch Menschen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, sich mühelos im Bad bewegen können. Entsprechend hohe Armaturen sorgen dafür, dass diese auch mit dem Rollstuhl unterfahren werden können.

Es gibt also einiges zu beachten, wenn man sich ein neues Bad leisten möchte. Ideen sammeln und Konzepte entwerfen ist die eine Sache, eine andere die genaue Planung und Umsetzung. Da ein neues Badezimmer auch eine kostspielige Investition sein kann, sollte man sich mit einem Fachbetrieb in Verbindung setzen und mit den Profis die Renovierung eines alten Bades oder den Bau des neuen Bades gemeinsam angehen.