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Adieu Wand, hallo Platz

Adieu Wand, hallo Platz

Mit dem Abriss einer Wand kann man neue Räume schaffen – Statik muss vorher geklärt sein

20.11.21
Adieu Wand, hallo Platz

Sind die Statik und das Material, aus dem die Wand ist, geklärt, kann es mit dem Abriss losgehen. Foto: spatesphoto - stock.adobe.com

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Wände formen Räume, sie bieten Schutz und Privatsphäre, können aber auch beengend wirken. Insbesondere ältere Häuser haben eher kleine Räume zu bieten, aber große Räume sind schön und entsprechen moderner Architektur. Viele Hausbesitzer denken deshalb darüber nach, wie man kleine Räume zu einem großen verbinden kann. Spätestens dann, wenn die Kinder aus dem Haus sind und die Kinder- und Spielzimmer nicht mehr genutzt werden. Das einfachste Mittel, kleine Räume zu einem großen zusammenzufassen, ist, die Wand zu entfernen. Aber einfach mit dem großen Hammer loszulegen, empfiehlt sich nicht.

Keine Sorge, man kann auch tragende Wände durchbrechen. Bevor man aber den Hammer schwingt, sollte man mindestens einen Profi aufsuchen, der klärt, welche Wand welche Aufgabe erfüllt. Ein Architekt, Bauingenieur oder Statiker kann dies anhand des Bauplanes bestimmen und dem Heimwerker helfen, die Maßnahme umzusetzen, ohne Schaden anzurichten.

Eine tragende Wand einfach zu entfernen ist durchaus gefährlich. Denn das kann im schlimmsten Fall zu einem Einsturz führen. Deshalb sollte ein Profi klären, ob dies möglich ist. Unmöglich ist es jedenfalls nicht, wenn man einen Unterzug einbaut, der die Last, den die Wand trug, auffängt und verteilt. Bereits zu Beginn der Überlegung, die Wand zu entfernen, kann man testen, ob es sich um eine tragende Wand handelt.

Einfach dagegen klopfen. Am Klang kann man erkennen, ob es sich um eine dünne oder dicke Wand handelt. Auch am Türrahmen kann man erkennen, ob es eine dicke oder eher dünne Wand ist. Letztere sind selten tragende Wände und können entfernt werden. Ab einer Wanddicke von mehr als 17 Zentimetern kann man davon ausgehen, dass es sich um eine tragende Wand handelt. Hat man eine nicht tragende vor sich, kann es losgehen. Aber nur mit dem passenden Werkzeug. Denn es kommt darauf an, aus welchem material die Wand besteht. Eine Wand aus Gipskarton ist einfach zu entfernen. Mit dem Winkelschleifer kann man bequem einen Rahmen in die Wand schneiden. Bei einer gemauerten Ziegelwand sieht das schon anders aus. Neben einem entsprechenden Hammer und dem Meißel benötigt man hier einen Winkelschneider mit Diamantaufsatz oder einen Schlagbohrer. Hier sollten im Raum keine Möbel mehr stehen, denn die Staubentwicklung ist nicht zu unterschätzen, weshalb man auch eine Atemmaske, Handschuhe und eine Schutzbrille aufsetzen sollte. Egal, um welche Wand es sich handelt, sollte man wissen, was sich hinter der Wandoberfläche befindet. Schnell sind Wasser- oder Stromleitungen gekappt, was zu teuren Reparaturarbeiten führen kann. Und wenn man mit Absicht auf die Strom und Wasserleitungen verzichten möchte, sollte man im Auge behalten, dass diese unter Umständen neu verlegt werden müssen.

Auch wenn der Abriss einer Wand etwas martialisch klingt, muss man mit Feingefühl vorgehen. Denn Wände stehen nie allein für sich, sie sind immer mit anderen Wänden verbunden. Beim Abriss einer Wand kann eine andere in Mitleidenschaft gezogen werden, es kann zu Rissen oder abplatzendem Putz kommen, was man aber verhindern kann, wenn man vorsichtig und Stück für Stück die Wand entfernt. Ist der Rahmen in die Wand geschnitten oder geklopft, geht es an die Kanten, die natürlich schön grade aussehen sollen.

Hier für eignet sich der Winkelschneider, mit dem man sehr genau arbeiten kann. Bei einer tragenden Wand darf auf keinen Fall vergessen werden, einen Sturz einzuziehen. Zudem kann die Statik erfordern, dass zusätzlich seitliche Stützen notwendig sind. Diese können später mit Gipskarton wieder unsichtbar gemacht werden.

Es ist also möglich, auch als Heimwerker eine Wand herauszureißen. Wegen der Statik sollte man einen Profi hinzuziehen und auf keinen Fall den Container vergessen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sucht sich ein lokales Unternehmen, um die Arbeiten auszuführen.