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Sehr geehrte Leserinnen und Leser!

24.06.22
Sehr geehrte Leserinnen und Leser!

Es tut nicht weh und man kann es nicht sehen. Doch wenn sich die im Normalfall nur daumendicke Hauptschlagader im Bauch erweitert, kann es schnell ernst werden. Ab einem Durchmesser von fünf Zentimetern steigt das Risiko, dass dieses Aneurysma plötzlich reißt. Ein Notfall, den acht von zehn Patienten nicht überleben. Sehr häufig ist ein solches Aneurysma ein Zufallsbefund und verursacht nur wenig Beschwerden. Platzt ein Aneurysma, verspürt der Betroffene einen starken Vernichtungsschmerz im Brust- oder Bauchbereich, ähnlich der Symptome eines Herzinfarkts. Die starken inneren Blutungen führen zu einem Kreislaufschock. Allein in Deutschland sterben jährlich bis zu 9000 Menschen an einer krankhaft erweiterten Schlagader im Bauch.

Das Aortenaneurysma ist eine Aussackung der Hauptschlagader. Es wird zwischen einem Aneurysma der Aorta auf Höhe des Brustkorbs und der Bauchvariante unterschieden. Am häufigsten ist das Bauchaortenaneurysma. Wird es nicht entdeckt und schreitet es weiter fort, droht eine Ruptur, bei der der Betroffene innerlich verbluten kann. Ursache ist eine Gefäßwandschwäche, die dem Blutdruck nachgibt.
 

Ab einem Lebensalter von 50 Jahren beginnt sich die Bauchaorta vor allem bei Männern unter dem ständigen Einfluss des Blutdrucks zu weiten. Frauen sind seltener, aber auch betroffen. Neben Alter und Geschlecht sind das aktive und sogar das ehemalige Rauchen hohe Risikofaktoren, ebenso wie eine Herzerkrankung oder zu hohe Blutfettwerte. Deshalb ist es wichtig, sich bei familiärer Belastung schon ab 60 Jahren und generell ab 65 Jahren regelmäßig screenen zu lassen.

In unserer Klinik für Gefäßchirurgie in Limburg praktizieren wir, wenn eben möglich, besonders schonende Operationsmethoden ohne Bauchschnitt: Anstelle der konventionellen offenen Bauch-OP, die oft über mehrere Stunden geht und mit hohem Anästhesierisiko sowie großer Belastung für das Herz verbunden ist, wählen wir die endosvaculäre Vorgehensweise. Dabei wird die Gefäßprothese durch die Leistenarterie eingeführt, der erkrankte Gefäßabschnitt wird durch die Prothese ausgeschaltet. Dieser schonende Eingriff belastet den Kreislauf deutlich weniger und lässt sich auch bei sonst inoperablen Patienten durch- führen. Lesen Sie hierzu mehr auf den Seiten 8 + 9 und vor allem: Lassen Sie sich regelmäßig screenen!

Ihre
Dr. Patricia Schaub
Chefärztin
Klinik für Gefäßchirurgie St. Vincenz-Krankenhaus
Limburg