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Kompost in der Küche 

Ein Bokashi-Eimer macht es möglich

06.05.22
Kompost in der Küche 

Foto: MyBears - stock.adobe.com

Viele von uns haben zwar einen grünen Daumen, aber keinen Garten, sondern einen Balkon. Auch hier kann man seine Freude am Gärtnern ausleben und selbst die kleinste Fläche in ein blühendes Paradies oder einen produktiven Kleingarten verwandeln. Für einen Komposthaufen ist allerdings selbst auf der geräumigsten Dachterrasse kein Raum übrig, also wandern die organischen Küchenabfälle – und damit wertvolle Pflanzennährstoffe – bestenfalls in die braune Tonne, oder gleich in den Mischabfall. Wer sich mit Nachhaltigkeit befasst, für den ist dieser Zustand ein Dorn im Auge, aber es gibt eine Lösung. Sie kommt, wie könnte es anders sein, aus dem dicht bevölkerten Japan, wo insbesondere in den Millionenmetropolen der Platz so eng bemessen ist, dass Effektivität an oberster Stelle steht. Der Bokashi-Eimer ist die Lösung für all jene, die ihre Küchenabfälle als Dünger nutzen möchten.

Das Geheimnis des Bokashi sind die zum Einsatz kommenden „Effektiven Mikroorganismen“, kurz EM, einer Mischung aus Milchsäurebakterien, Hefen und Bakterien, die Photosynthese betreiben. Mit ihnen vermischt man seine Küchenabfälle und gibt sie in den speziell dafür vorgesehenen Eimer, wo sie luftdicht verschlossen binnen zwei Wochen fermentieren und sich zersetzen.

Die Resultate sind zum einen ein hochwertiger Flüssigdünger, der sich sowohl für das Wohnungsgrün als auch für die Bepflanzung des Balkons eignet, aber auch der Kompost, der sich mit Erde vermischt für die Verbesserung der Bodenqualität in Balkonkästen eignet. Wer jetzt denkt, das in der Küche durch den Zersetzungsprozess unangenehme Gerüche entstehen, dem sei gesagt, dass dies nicht der Fall ist. Der „Prozess-Geruch“ des Eimers erinnert bestenfalls an Sauerkraut.

Was braucht man für den Küchen-Kompostierer?  

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Foto: Ida Wastensson - stock.adobe.com

Die speziellen Eimer kann man im Handel erstehen, sie bestehen aus einer Kammer und einem Siebeinsatz, in den der zerkleinerte Abfall gefüllt wird. Nachdem dieser gut angepresst ist, wird er mit der EM-Lösung besprüht und mit einer Tüte voll Sand oder Wasser beschwert. Mit dem Beutel sollte die Oberfläche des Inhalts vollständig bedeckt sein, damit keine Luft mehr an den Abfall kommen kann.

Der Eimer wird verschlossen und ruht etwa zwei bis drei Wochen bei Zimmertemperatur. In dieser Zeit kann und sollte alle zwei Tage die entstehende Flüssigkeit durch den Auslaufhahn abgezapft werden. Mit Wasser verdünnt ergibt diese Flüssigkeit einen exzellenten Dünger. Nach zwei Wochen kann die fermentierte Masse mit Erde vermischt auf Beete oder in Kästen.

Kompostieren ohne Pause?

Was geschieht im Winter, wenn zwar Küchenabfälle entstehen, aber weder Dünger noch Kompost benötigt werden? Versierte Bokashi-Nutzer wissen längst, dass sich der Bokashi-Saft hervorragend zum Reinigen von Abflussrohren eignet und verlegen die „Bokashi-Kur“ kurzerhand im Winter nach innen. Den entstandenen Kompost kann man in luftdichten Säcken kühl und dunkel bis im Frühjahr lagern. Für den effektiven Einsatz des Bokashi-Eimers sollte man zwei Einheiten, also zwei Eimer besitzen, die immer abwechselnd befüllt werden. Wenn die eine Füllung „reift“, kann die nächste Füllung schon vorbereitet werden.

Bokashi- Starterset

Was darf in dem Bokashi-Eimer?
Gemüsereste roh
Schnittblumen ohne Plastik oder Metall
Kaffeesatz
Teesatz
Was soll nicht in den Bokashi-Eimer?
Essensreste gekocht
Papier
Asche
Knochen
Schalen von gespritztem Obst und Gemüse