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Frühling auf dem Teller

Frühling auf dem Teller

Was jetzt bereits regional und frisch zu kaufen ist

23.05.22
Frühling auf dem Teller

Pasta begleitet vom Traum-Trio Erbsen, Spargel und dicke Bohnen. Ein Hochgenuss! Foto: al62 - stock.adobe.com

Die Zeit von Februar bis Ende Mai galt in früheren Zeiten, als noch kein Supermarkt für eine lückenlose Versorgung mit allem, was nur vorstellbar ist, sicherstellte, als „hungry gap“, also als Hunger-Zeit. Die letzten überwinternden Kohlsorten wie Rosenkohl und auch Lauch sind gegessen, keine Kartoffel ist mehr übrig und auch der letzte Kürbis aus dem Herbst ist längst in den Kochtopf gewandert.

Die Fastenzeit des Christentums erscheint vor diesem Hintergrund noch einmal in einem vollkommen neuen Licht, denn mitten im Sommer, wenn Gemüse und Obst im Überfluss zur Verfügung stehen, fällt eine Fastenphase durchaus schwerer, als wenn ohnehin keine frischen Dinge zu essen da sind.

Für unsere Vorfahren bedeutete diese Zeit also eine Zeit des Hungers, denn erst wenn im Mai nach den Eisheiligen die Temperaturen stabil über Null Grad blieben, stand der neuen Ernte nichts im Weg. Mit dem Erntebeginn der Saubohne begann dann auch wieder die Zeit der guten, vitaminreichen und sicheren Ernährung.

Auch wenn dieser Tage solche Hungerzeiten nicht mehr zu unserem Alltag gehören, fiebern wir doch alle auf den Moment hin, an dem es das erste frische Gemüse des Jahres aus heimischem Anbau gibt. Kurze Transportwege machen aufwändige Konservierung unnötig, vom Feld oder aus dem Garten direkt auf den Teller – auch wenn man dafür bei manchen geliebten Früchten wie den Erdbeeren ein paar Tage (oder Wochen) länger warten muss.

Aber was liegt tatsächlich dieser Tage auf dem Teller?

Allen voran dominieren zwei „Feldfrüchte“ die aktuelle Saison. Erdbeeren aus heimischem Freilandanbau sind inzwischen überall zu haben und auch in den eigenen Gärten sind sie reif. Sie läuten die Beerensaison ein, denn an den Sträuchern kann man bereits sehen, dass ihnen Johannisbeeren und Stachelbeeren bald folgen werden. Spargel als besonders edles und geliebtes Maigemüse ist in diesem Jahr – sehr zum Leidwesen der regionalen Spargelbauern – erst nach Ostern auf den Markt gekommen, seither sorgen die milden Temperaturen aber für eine gute Ernte. Spargel aus heimischem Anbau hat eine gute Klimabilanz und schmeckt, geschält und roh eingefroren, das ganze Jahr über wunderbar. Bis zum Johannistag am 24. Juni wird traditionell geerntet, anschließend lässt man der Pflanze Zeit, neue Kraft für das nächste Jahr zu tanken.

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Sie sind die ersten süßen Boten des nahenden Sommers: Erdbeeren. Foto: matin - stock.adobe.com

Dicke Bohnen sind ein Gemüse, das lange Jahr verpönt war, inzwischen aber wieder zu Ehren gekommen ist. Richtig zubereitet sind der frische, grüne Inhalt der Schoten, die schon rund um die Frostgrenze herum zu wachsen beginnen, ein Hochgenuss. Sie haben wenige Kalorien, sind aber voller Mineralstoffe, Eiweiß und Ballaststoffe. Wer dicke Bohnen frisch zubereiten möchte, nimmt sie aus ihrer Schale und wäscht sie mit kaltem Wasser ab. Anschließend können sie in Salzwasser oder Brühe gargekocht werden. Sie eignen sich für Salate, als Gemüsebeilage und auch als Grundstock für Suppen. Traditionell werden sie mit Speck und Mehlschwitze serviert, aber längst geht man dazu über, dem zarten Geschmack dieses Frühlingsgemüses mehr Raum zu geben. Gemeinsam mit den ersten Erbsen eine unwiderstehliche Beilage!

Die ersten Salatköpfe sind jetzt ebenfalls in den heimischen Gärten und bei regionalen Anbauern erntereif. Radieschen, Ruccola, Frühlingszwiebeln, Spinat, Rhabarber und die ersten, früh vorgezogenen Kohlrabi eröffnen nun endgültig die Frischesaison. Die volle Portion Vitamine für den Teller!