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Coole Sache?

Coole Sache?

Klimaanlagen auch im privaten Bereich – eine Betrachtung

18.06.22
Coole Sache?

Die zunehmend heißen Sommer können besonders in der Nacht anstrengend sein. Foto: Diego Cervo - stock.adobe.com

Obwohl die Anzahl an Tagen mit extremer Hitze in den Sommermonaten seit Jahren stetig zunimmt, halten die meisten Deutschen eine Klimaanlage bislang nicht für notwendig. Viele lehnen eine solche Installation sogar aus Gründen des Umweltschutzes ab. Dabei erhöht eine solche Technik nicht nur den Wohnkomfort und sorgt für eine entspannte Nachtruhe, sondern sie steigert auch das Konzentrationsvermögen und damit die Leistungsfähigkeit.

Aber welche Möglichkeiten hat der Verbraucher, und wie hoch sind die Kosten, wenn im Eigenheim nachgerüstet werden muss?

Es gibt mobile Geräte, fest installierbare Split-Klimageräte oder einfache Ventilatoren mit Kühlfunktion. Darüber hinaus können Sanierer auch mit einer Wärmepumpe kühlen. Monoblockgeräte sind günstig und einfach zu installieren. Sie funktionieren im Grunde wie ein Kühlschrank oder eine Wärmepumpe. Infrage kommt ein solches Gerät vor allem dann, wenn man im Haus einzelne Räume oder die Zimmer einer Dachgeschosswohnung kühlen will. Allerdings produzieren solche Geräte mitunter einen hohen Geräuschpegel. Tritt durch die unvermeidlichen Schläuche bei geöffneten Fenstern zudem viel warme Außenluft ein, erhöht sich, selbst bei effizient arbeitenden Geräten, die Kühllast, und das bedeutet wiederum einen Anstieg der Kosten.

Alternative Split-Klimaanlage
Eine Alternative bieten Split-Klimaanlagen, die wie mobile Geräte funktionieren, aber aus einer Außen- und einer Inneneinheit bestehen und damit ohne störende Schläuche auskommen. Die beiden Einheiten lassen sich über schlanke Leitungen verbinden, die durch zwei dünne Bohrungen in der Außenwand führen. Der Verbraucher profitiert also von einem effizienten System, das außerdem sehr leise arbeitet. Da man bei Bedarf auch mehrere Innengeräte mit einem Außengerät verbinden kann, können Hausbesitzer im Sommer mehrere Räume mit nur einer Anlage kühlen, die man im Winter sogar noch als Wärmepumpe und damit zum Heizen nutzen kann.

Außerdem kann man zu Ventilatoren mit Kühlfunktion greifen. Diese bestehen aus konventionellen Ventilatoren, die mit einem Wassertank und einer Verdunstungsmatte ausgestattet sind. Ist alles Wasser verdunstet, fällt die Kühlleistung auf null, das Gerät wirkt wie ein konventioneller Ventilator. Ein klarer Vorteil dieses Systems sind die niedrigen Anschaffungs- und Stromkosten.

Eine Klimaanlage im Haus zu installieren bedeutet - und dies mag ebenfalls ein Grund für die ablehnende Haltung vieler Bürger sein - einen gesteigerten Wasseranteil in der Raumluft, was Schäden durch Feuchtigkeit und sogar die Bildung von Schimmel begünstigen kann.

Bedarfsgerechte Planung ist wichtig
Vor dem Kauf einer Klimaanlage sollte deshalb unbedingt eine bedarfsgerechte Planung erfolgen, damit man sich nicht ungewollt einen „Stromfresser“ anschafft. Die Anlage sollte nach Art, Größe und Leistung zu dem Haus und seinen Bewohnern passen. Entscheidend ist, wie hoch der Bedarf an Kühlung ist, ob alle oder nur einzelne Räume gekühlt werden sollen, in welchem allgemeinen energetischen Zustand sich das Haus befindet und ob alle anderen Maßnahmen zur Vermeidung von Hitze in Innenräumen ausgeschöpft sind. Der Einbau und die regelmäßige Wartung sollten in jedem Fall von einem Fachbetrieb vorgenommen werden.

Während es mobile Geräte mit Schlauch schon für 200 bis 500 Euro gibt, kosten Split-Geräte mit einer Innen- und einer Außeneinheit in der Regel 1000 bis 2500 Euro. Entscheidend hierfür ist die Kühlleistung. Wer Systeme mit mehreren Inneneinheiten braucht, sollte die technische Planung inklusive verbindlichem Angebot von einem Installateur durchführen und erstellen lassen. Besonders günstig sind Ventilatoren mit Kühlfunktion. Diese sind bereits für 50 bis 200 Euro erhältlich.

Wie viel Strom eine Anlage bei Betrieb verbraucht, verraten die Angaben auf der Verpackung oder dem Energielabel. Möchten Hausbesitzer die laufenden Kosten überschlagen, muss die elektrische Anschlussleistung mit der jährlichen Nutzungszeit und den aktuellen Stromkosten multipliziert werden. Martin Püsch