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Chronisches Schmerzsyndrom 

Wenn der Schmerz nicht aufhören will 

25.06.22
Chronisches Schmerzsyndrom 

Foto: peterschreiber.media - stock.adobe.com

Auch wenn sie zum Teil sehr schwer zu ertragen sind, Schmerzen erfüllen eine wichtige Funktion in unserem Körper. Schmerz warnt uns, dass etwas in unserem Körper nicht so ist, wie es sein sollte.

Wissenschaftler unterscheiden mehrere Arten von Schmerzen

Nozizeptive Schmerzen entstehen durch eine Verletzung, Hitze oder Störungen in Gewebe oder an Organen. Hier hat der Schmerz eine wichtige Schutzfunktion. Diese Schmerzen können brennend, stechend oder pochend sein, aber auch, wenn sie auf Probleme an inneren Organen hinweisen, dumpf und krampfartig.

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Foto: fizkes - stock.adobe.com

Entzündungsschmerzen entstehen aufgrund von Infektionen, die entzündliche Prozesse im Immunsystem auslösen. Einige dieser Vorgänge können zu chronischen Verläufen führen, bei denen es immer wieder lokal zum Aufflammen der Entzündungen kommt. Das ist zum Beispiel bei einer rheumatoiden Arthritis der Fall. Auch eine Arthrose löst lokale Entzündungen im Gewebe aus, die Schmerzen auslösen.

Neuropathische Schmerzen sind Nervenschmerzen, die auf Reizungen oder Schädigungen an Nervenfasern zurückgehen. Sie können verschiedene Ursachen haben und chronifizieren häufig. Neben temporären Schmerzen bei Erkrankungen wie Gürtelrose oder Verletzungen sind vor allem Diabetiker und Menschen mit Stoffwechselerkrankungen betroffen. Bandscheibenvorfälle und Ischialgien führen zu Nervenschmerzen.

Bei dysfunktionale Schmerzen liegt kein erkennbarer Grund für Schmerzen vor, die aber unbestreitbar empfunden werden.

Beim komplexen chronischen Schmerzsyndrom verliert der Schmerz seine ureigene Funktion und wird selbst zur Erkrankung. Insbesondere bei anhaltenden Schmerzen durch die Fehlbelastung des Stütz- und Bewegungsapparates ist diese Sichtweite allerdings nicht unumstritten. Wie auch immer die genaue Definition lautet, in einem Punkt ist man sich einig: wenn Schmerzen länger als drei bis sechs Monate anhalten oder länger, als die Zeit für eine Heilung vorsieht, spricht man von chronischen Schmerzen.

Das „Schmerzgedächtnis“

Langanhaltende und starke Schmerzen verändern die Vernetzung in unserem Gehirn und führen dazu, dass Schmerzen empfunden werden können, obwohl die Ursache hierfür bereits behoben ist. Sie führen zu einer Herabsetzung der Schmerzschwelle und haben in den meisten Fällen eine Veränderung der gesamten Lebensumstände der betroffenen Person zur Folge. Wer ständig unter Schmerzen leidet, vermeidet soziale Kontakte und zieht sich häufiger zurück, zudem führen langanhaltende Schmerzen häufig zur Entwicklung einer Depression.

Viele Gründe, viele Ansätze

Das chronische Schmerzsyndrom trägt nicht umsonst die Bezeichnung „komplex“, denn Ursachen und Behandlung sind vielfältig. Ein erfolgreicher Therapieansatz setzt immer eine genaue Diagnostik voraus. Den größten Anteil an chronischen Schmerzsyndromen haben Schmerzen des Bewegungs- und Stützapparates, hier gibt es vielversprechende Ansätze wie zum Beispiel die Nutzung eines undulierenden, unipolaren Stroms (wellenförmig in eine Richtung verlaufend), der mit Hilfe von elektrischen Sonden punktgenau in das erkrankte Gewebe platziert wird. Die als Axomera-Therapie bekannte Behandlung basiert auf der Modulation körpereigener, bioelektrischer Felder im Gewebe. So können Entzündungsstoffe im Gewebe neutralisiert werden und die Regeneration von Muskeln, Bändern, Sehnen und Nerven initiiert werden. Aus diesem Grund ist diese Behandlung besonders für Sportverletzungen gut geeignet.

Wenn konservative Methoden nicht greifen, kann eine gezielte medikamentöse Schmerztherapie Erfolg bringen. Hier gilt es, mit erfahrenen Schmerztherapeuten einen Plan zu erstellen, der genau so viel Medikation vorsieht, dass der Alltag der Patienten zu bewältigen ist und die Lebensqualität erhalten oder zurückerlangt wird. Auf diese Weise kann auch eine konservative Therapie unterstützt werden. red