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Bei mir piept’s! 

Tinnitus ist störend und kann langwierig sein

25.06.22
Bei mir piept’s! 

Foto: Pixsooz - stock.adobe.com

Jeder von uns kennt das Pfeifen im Ohr, wenn bei einer Gelegenheit die Außengeräusche einmal zu laut waren. Konzert, Arbeit, Werkstatt, an vielen Stellen ist unser Gehör zuweilen deutlich mehr Dezibel ausgesetzt, als ihm guttut. Ergebnis ist ein mitunter sehr lautet Piepen, Pfeifen oder Klingeln, das aber nach einer gewissen Zeit wieder abklingt.

Wer eine solche Situation schon einmal erlebt hat, der kann aber vermutlich nachvollziehen, was es bedeutet, wenn dieses Geräusch dauerhaft bestehen bleibt. Ein Tinnitus kann zuweilen mit einem Hörverlust einhergehen, in den meisten Fällen bleibt das Hörvermögen aber unbeeinträchtigt. Die Ursachen für einen chronischen Tinnitus, von dem man bei einer Symptomdauer von mehr als drei Monaten spricht, sind vielfältig. Sie reichen von einer harmlosen Verstopfung des Gehörgangs mit Ohrenschmalz über Probleme mit Kiefermuskeln oder Kiefergelenk oder Bluthochdruck bis hin zu einem geplatzten Trommelfell.

Tinnitus ist eine durchaus verbreitete Erkrankung. Zwischen fünf und fünfzehn Prozent aller Erwachsenen haben irgendwann damit zu tun, bei etwa zehn bis zwanzig Prozent dieser Fälle sind die Geräusche so stark, dass sie das alltägliche Leben beeinträchtigen.

Wichtig beim Auftreten eines Tinnitus ist zunächst die Abklärung, ob erkennbare Ursachen vorliegen, die man behandeln kann oder muss. Bei der Diagnosestellung wird Tinnitus in drei Arten unterteilt:

Subjektiver und objektiver Tinnitus – Wie der Name schon vermuten lässt, kann der subjektive Tinnitus nur vom Betroffenen wahrgenommen werden. Ursachen sind Störungen des Hörapparates oder des Hörnervs. Beim objektiven Tinnitus, der sehr selten auftritt, können Mediziner die Geräusche ebenfalls hören oder durch Nervensignale nachweisen.

Primärer und Sekundärer Tinnitus – der primäre Tinnitus, auch idiopathischer Tinnitus, ist der am häufigsten auftretende Fall, bei dem keine direkte Ursache feststellbar ist. Der sekundäre Tinnitus ist meist an eine Ursache geknüpft wie zum Beispiel ein Erkrankung der Gefäße oder ein geplatztes Trommelfell.

Akuter oder chronischer Tinnitus – wie schon beschrieben, wird ein Tinnitus, der mehr als drei Monate anhält, als chronisch beschrieben. Davor gilt er als akut. Auch wenn es für die Betroffenen nur schwer zu akzeptieren ist, häufig ist gegen den Tinnitus „kein Kraut gewachsen“. Verschiedenen Medikamente, die eingesetzt werden, haben bislang keine nachweisbare Verbesserung erbracht und sind häufig mit Nebenwirkungen verbunden. Stress gilt als ein möglicher Verursacher eines Tinnitus, tritt dieser mit einem Hörsturz auf, kann eine sofortige Infusionstherapie helfen.

Der beste Weg, einem chronischen Tinnitus, der keine erkennbaren körperlichen Ursachen hat, zu begegnen ist, sich mit ihm „zu arrangieren“. Hilfe bietet hier eine kognitive Verhaltenstherapie, die zeigt, wie man die unvermeidlichen Geräusche im Alltag besser integrieren und somit aushalten kann.