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Gemüse mit Caramba!

Die Tomatillo ist hierzulande noch recht unbekannt

06.05.22
Gemüse mit Caramba!

Wenn die dünnen Fruchthüllen aufplatzen, kann die Tomatillo bald geerntet werden. Foto: Cavan - stock.adobe.com

Die erste botanische Erwähnung verdankt die Tomatillo dem spanischen Arzt und Naturforscher Francisco Hernandez, der im 16. Jahrhundert auf Expeditionsreise nach Südamerika ging und dort 3000 Pflanzen und mehr als 500 Tierarten beschrieb.

Die Tomatillo, bot. Physalis philadelphia, ist eine krautige Pflanze, die bis zu zwei Meter hoch werden kann. Physalis sind auch in unseren Breiten bekannte Früchte, die kleinen, orangefarbenen Kugeln, auch als Andenbeere oder Kapstachelbeere bezeichnet, stecken voller Vitamine und Geschmack. Die Tomatillo ist die „große Schwester“ der Physalis und das ist wahrhaft wörtlich zu verstehen. Wie die Andenbeere wächst die Frucht im Inneren einer lampionartigen Hülle heran, im Gegensatz zur Physalis sprengt die Tomatillo ihre Verpackung aber, bevor sie reif ist. Die Früchte werden bis zu 6 Zentimeter im Durchmesser und erinnern im Geschmack an eine Mischung aus Apfel und Stachelbeere. Ihr Name Tomatillo ist übrigens dem Aztekischen entlehnt, sie bezeichneten Beeren mit vielen Samen als „tomatl“. Von dieser Bezeichnung stammt auch das Wort „Tomate“ ab, die ihren Siegeszug um die Welt antrat, wogegen die Tomatillo vorwiegend im mittel- und südamerikanischen Raum Verwendung findet.

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Salsa Verde. Säuerlich-scharfe Sauce zu Steak und Tortilla. Foto: Joshua Resnick - stock.adobe.com

Wer im heimischen Garten die interessante Frucht anbauen möchte, wird sich ein warmes Plätzchen suchen müssen, an dem die einjährige Pflanze kultiviert werden kann. Sie benötigt eine Stütze, da sie sonst leicht umkippt und auf dem Boden weiterwächst, was allerdings zu Ernteverlusten führt. Bereits im März im Warmen vorgezogen, kann die Tomatillo ab Mitte Mai nach draußen. Mit einer Reifezeit von 50 bis 70 Tage ab der Bestäubung kann man die Früchte ab August bis zum ersten Frost ernten.

Warum sollte man diese exotische Pflanze in den Nutzgarten aufnehmen? Die Früchte sind vielseitig einsetzbar, in Lateinamerika werden sie vor allem noch unreif geerntet für Salsas und Gemüsepfannen verwendet. Sie kann roh gegessen werden und mildert in Salsas die Schärfe von Chilis etwas ab. Ein Sud aus Fruchthüllen wird zum Würzen von Reis verwendet und wird in der mexikanischen Volksmedizin als Mittel gegen Diabetes Melllitus eingesetzt.

Rezept Salsa Verde
500 Gramm geviertelte Tomatillos
1 geviertelte Jalapeno (mit Einmalhandschuhen arbeiten und Kerne
entfernen)
1 Zwiebel
etwas Salz
frischer Koriander nach Belieben

Tomatillos und Chili in einen Topf mit Wasser bedeckt geben und etwa 5 Minuten kochen. Mit dem Schaumlöffel die Tomatillos und einen Teil der Chili herausnehmen und in einen Mixer geben. Grob zerkleinern und mit dem Salz würzen. Wer es schärfer mag, kann die restliche Jalapeno ebenfalls mitmixen. Man kann die Salsa einkochen und sie so für den Winter haltbar machen.