Mundgeruch – „Sagen Sie jetzt nichts!“

In den meisten Fällen liegen die Ursachen für Mundgeruch in der Mundhöhle. Die hier angesiedelten Bakterien - es sind im Regelfall bis zu 1000 verschiedene Arten - zersetzen Eiweiße aus dem Speichel und der Nahrung, wobei Schwefelgeruch entsteht. Die Zersetzung der Eiweiße ist ein wichtiger Teil der Verdauung und an sich nicht schlimm. Wie immer ist die Ausgewogenheit des Bioms von Bedeutung. Nehmen die geruchsbildenden Bakterien Überhand - zum Beispiel als Folge einer Immunschwäche - entsteht wahrnehmbarer Geruch. Grund für Mundgeruch, der in der Mundhöhle entsteht, kann auch mangelnde Mundhygiene oder Zungenbelag sein, Entzündungen im Mund wie Parodontitis, Zahnfleischentzündungen und Abszesse, oder schlecht sitzender und ungepflegter Zahnersatz.

Wer häufig einen trockenen Mund hat, neigt ebenfalls zu Mundgeruch. Ursachen hierfür sind mangelnde Flüssigkeitszufuhr, Rauchen, Schnarchen, Rauchen und das Trinken von Alkohol und die Einnahme von Medikamenten, die die Bildung von Mundgeruch begünstigen. All diese Ursachen sind relativ harmlos, allerdings gibt es auch ernste Erkrankungen, die ebenfalls Mundgeruch begünstigen. So verursachen Lungenerkrankungen wie Pneumonie oder Bronchitis, Entzündungen der Speiseröhre, Magenschleimhautentzündungen und Entzündungen der Nasennebenhöhlen ebenfalls Mundgeruch, auch akute und chronische Mandelentzündungen sind eine Ursache für den unangenehmen Atem. In ganz seltenen Fällen kann der Geruch auch ein Hinweis auf einen Tumor sein.

Was kann man gegen den Geruch unternehmen?

Der erste Weg sollte zum Zahnarzt oder zur Zahnärztin führen. Hier wird geklärt, ob es eine Ursache innerhalb der Mundhöhle gibt, die mit einfachen Maßnahmen zu beseitigen ist. Professionelle Zahnreinigung sollte zur Routine werden. Ansonsten bieten Zahnseide und Mundspülung sowie regelmäßiges Zähneputzen und Reinigen von Zahnersatz eine zuverlässige Abhilfe. Wenn die Ursache nicht in der Mundhöhle zu finden ist, sollte weitere Diagnostik erfolgen. Hier sind HNO-Ärzte und Gastroenterologen die richtigen Ansprechpartner. J.S.