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Liebe Leserinnen und Leser,

Liebe Leserinnen und Leser,

27.03.21
Liebe Leserinnen und Leser,

Foto: Dr. Matthias Schneider

Schon länger als ein Jahr beherrscht Corona unseren Alltag. Für uns alle hat die Seuche Einschränkungen gebracht, für viele unermessliches Leid und existenzielle Nöte. Daher kann sich der allabendliche Wunsch von Tagesthemen-Moderator Ingo Zamperoni – „Bleiben Sie zuversichtlich“ – leider nicht mehr für jeden erfüllen.

Auch wenn es noch so schwerfällt, ist es in tiefen Krisen wie der jetzigen, die unbestritten die tiefste seit dem Zweiten Weltkrieg ist, umso wichtiger, die Zuversicht nicht zu verlieren oder sie zurückzuerlangen.

Immer wieder erleben wir Menschen, die kaum von Corona betroffen sind, aber ständig hadern, weil sie befürchten, ihren nächsten Urlaub nicht in Form einer Fernreise oder einer Kreuzfahrt verbringen zu können. Umgekehrt imponiert es mir, wie von der Covid-19-Pandemie arg gebeutelte Mitbürger weiterhin mit Freude und Optimismus ans Werk gehen. Dabei denke ich auch und gerade an unsere Gastronomen, die sich in den zurückliegenden zwölf Monaten länger im „Lockdown“ befanden als sie öffnen durften. Fast alle erfüllten nach der ersten Zwangsschließung im Frühjahr 2020 bereitwillig und mit Bravour die Hygienevorschriften und empfingen ihre Gäste mit einem freundlichen Lächeln. Trotzdem legte der Staat im November die Gastronomiebetriebe wieder still und stellte wenigstens für die Weihnachtzeit „Lockerungen“ in Aussicht. Jetzt ist immer noch unsicher, wie es an Ostern aussieht. Nicht jede Gaststätte verfügt über einen Außenbereich, Inzidenzzahlen und Wetter sind weitere Fragezeichen.

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Foto: ©Igor - stock.adobe.com

Bei der Gastronomie und unseren Freizeitaktivitäten ist es wie so oft im Leben: Dass wir etwas erst dann so richtig zu schätzen wissen, wenn es uns fehlt. Eine Wanderung auf einer Traumschleife oder eine Radtour in unserer wunderschönen Landschaft unserer Nationalparkregion sind für viele von uns erst dann ein perfektes Erlebnis, wenn auch die Möglichkeit der Einkehr besteht.

Positive Aspekte in einer Krise zu finden, die allein in unserem Landkreis mehr als 80 Menschenleben gekostet und zahlreiche wirtschaftliche Existenzen gefährdet oder sogar vernichtet hat, ist zugegebenermaßen nicht einfach. Dennoch fällt mir auf, dass sich Menschen wieder auf etwas freuen oder als Besonderes wahrnehmen, das sie vorher als Selbstverständlichkeit angesehen haben, und ungeahnte Sehnsüchte empfinden. Dazu zählen zum Beispiel der Kontakt mit Angehörigen und Freunden, eben der ersehnte Fernurlaub, der etlichen Einwohnern unseres Kreises vor Augen geführt hat, was unsere starke Heimat zu bieten hat. Dazu zählt vor allem Gesundheit.

Zu unserer starken Heimat gehören auch das Verständnis und das disziplinierte Verhalten des größten Teils der Bevölkerung, der die Entbehrungen geduldig ertragen und dazu beigetragen hat, dass uns die Pandemie nicht noch härter getroffen hat. Zu unserer starken Heimat gehört auch das bewundernswerte Engagement der Leistungsträger unserer Gesellschaft im Gesundheitswesen und in der Pflege, das gar nicht genug gewürdigt werden kann.

Zu unserer starken Heimat gehört auch die Bereitschaft, unternehmerische Verantwortung zu übernehmen und – sofern möglich – in kritischen Situationen soziales Handeln gegenüber den Beschäftigten zu beweisen. Ich hoffe sehr, dass die vom Staat versprochenen Hilfen auch bei den tatsächlich Bedürftigen ankommen und nicht am Ende in erster Linie die, die schon oder noch mehr als genug besitzen, von der Unterstützung der öffentlichen Hand profitieren. Mit unserer Wirtschaftsförderungsgesellschaft steht allen Firmen ein kompetenter Partner zur Seite, der sie durch das bürokratische Dickicht begleitet und stets ein offenes Ohr hat.

Ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute und Inspirationen durch die Lektüre dieser interessanten Beilage. Bleiben Sie gesund!

Dr. Matthias Schneider
Landrat