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Zu Gast im Königreich der Gartenkunst

Gartenreisen nach England

06.05.22
Zu Gast im Königreich der Gartenkunst

Foto: yolfran - stock.adobe.com

Am dieser Stelle „outet“ sich die Redakteurin als Fan britischer Gartenkunst und Fernsehsendungen. „Gardening“, also das Gärtnern, ist in der britischen DNA so festgeschrieben wie Fish and Chips und wenn in Deutschland Kindern der erste „selbstgekaufte“ Blumenstrauß für Muttertag in die Hand gedrückt wird, haben britische Kids bereits ihre ersten eigenen Beete, für die sie verantwortlich sind. Englisches Fernsehen ohne Gartensendungen ist so undenkbar wie das Deutsche Fernsehen ohne die Tagesschau, Gärtnern ist kein Modetrend, es ist „national Heritage“, also nationales Erbe.

Müßig, sich darüber Gedanken zu machen, woher diese – zum Teil obsessive – Leidenschaft für Gartenbau kommt, viel besser ist es, sich die Resultate hunderter Jahre Erfahrung, Liebe und Arbeit anzusehen und zu genießen. Eine Gartenreise nach England ist die logische Konsequenz und wahrlich, man ist zu Gast im Königreich der Gartenkunst.

Traditionell wird der Süden des Landes angefahren und das hat gleich mehrere Gründe. Die am Ärmelkanal gelegenen Landstriche Kent, Sussex, Dorset, Southamptonshire, Devon und Cornwall profitieren ebenso wie die direkt im Kanal gelegene Ile of Wight vom Golfstrom, der allen ein fast mediterranes Klima beschert. Als Folge gedeihen hier Pflanzen, die in unseren Breiten die Winterfröste nicht überstehen würden. Die vergleichsweise sichere Versorgung mit ausreichenden Regenmengen - obwohl diese in Zeiten des Klimawandels deutlich unberechenbarer geworden sind – trägt noch zusätzlich zum üppigen Wachstum bei.

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Foto: Mathieu - stock.adobe.com

Beste Voraussetzungen für schöne Gärten. Britische Gartenkunst – und als solche möchte man sie wahrlich verstanden wissen – setzt im Großen auf den unbemerkten Eingriff in die Natur, auf das Ordnen, Anordnen, ohne dass dem Betrachter die formale Sprache italienischer Gartengestaltung die Blickrichtung aufdrängt. Wirklich „englische“ Parkanlagen sind das Abbild einer Natur, so wie sie in Kinderbüchern illustriert wird, üppig und bunt, sie sind klein und voller Blumen oder überspannen ganze Landstriche, die sich erst auf den zweiten Blick als nicht „natürlich entstanden“ entpuppen. Daneben existieren unzählige streng geordnete und mit großer Hingebung und Geometrieverliebtheit gestaltete Gärten, die von den vielen internationalen Einflüssen des British Empire zeugen. Für Gartenliebhaber eine schier unüberschaubare Anzahl von Eindrücken.

Für eine Gartenreise nach England empfiehlt sich die organisierte Reise – vorzugsweise im Bus, denn die vielen Kleinode, die überall im Land verstreut liegen, sind als Individual-Tour kaum zu bewältigen – und teilweise auch gar nicht zugängig.