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Neues Rathaus in Rekordzeit fertiggestellt

Neues Rathaus in Rekordzeit fertiggestellt

Das Verwaltungsgebäude in Dierdorf wird von Kunst am Bau geschmückt – Mehr Platz und moderne Heiztechnik

18.03.22
Neues Rathaus in Rekordzeit fertiggestellt

Rekordzeit: In knapp 1,5 Jahren ist das neue Rathaus entstanden. Foto: Rainer Claßen

Dass das Dierdorfer Rathaus nicht mehr den aktuellen Anforderungen genügte, war schon seit langer Zeit klar. Bis aber tatsächlich die Entscheidung für einen Neubau getroffen wurde, vergingen einige Jahre. Nachdem die Planungen abgeschlossen und die Finanzierung geklärt war, ging es schnell: Zwischen dem Baubeginn und dem Bezug des neuen Rathauses vergingen gerade einmal eineinhalb Jahre. Die Geschwindigkeit ist beeindruckend – insbesondere, wenn man bedenkt, dass Corona, Arbeitskräftemangel am Bau sowie Materialknappheit derzeit viele Zeitpläne durcheinanderwirbeln.

Horst Marzi, der bei der Verbandsgemeinde für Hochbau und Gebäudemanagement zuständig ist, hat das Bauvorhaben betreut, und staunt wenige Tage vor dem Umzug über den reibungslosen Ablauf: „Wir sind aktuell praktisch mit allem im Zeitplan und sehen dem Umzug mit Zuversicht entgegen. Jetzt fehlen nur noch der Glasfaseranschluss und die Eingangstür – an ersterem wird schon gearbeitet, bei der Tür ist es aktuell aber nicht auszuschließen, dass die erst nach dem Bezug geliefert werden kann.“ Wo die Ursache für diese Verzögerung liegt, ist nicht klar – gut möglich, dass die Steuerung wegen der Chipknappheit noch nicht fertig ist. Ansonsten soll die gesamte digitale Infrastruktur aber zum Arbeitsbeginn in den neuen Räumen stehen, sodass der Bürgerservice nicht beeinträchtigt wird.

Der Neubau ist nur wenige Schritte vom bisherigen Sitz der Verwaltung entfernt. Das erleichtert den Umzug. Das bisherige Rathaus war in den frühen achtziger Jahren entstanden – und platzt inzwischen aus allen Nähten. Im viergeschossigen Neubau gibt es dann wieder genug Platz für die MitarbeiterInnen – während zuletzt einige Kompromisse eingegangen werden mussten, wird es im Neubau erst mal keine überbesetzten Büros mehr geben. Nur das Archiv und die Zulassungsstelle bleiben vorläufig noch im Untergeschoss des bisherigen Standortes. In den anderen Etagen des alten Rathauses werden voraussichtlich Wohnungen entstehen.

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Im viergeschossigen Neubau gibt es genug Platz für die MitarbeiterInnen. Fotos: Rainer Claßen
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Bauleiter Horst Marzi freut sich: Der Sitzungssaal ist schon fast fertig. Vorher wird er von der IT-Abteilung noch für die Umzugsvorbereitungen genutzt.

Nicht nur die Angestellten der Verwaltung sollen sich in dem Neubau besser fühlen – auch für die Bürger sind Behördengänge zukünftig deutlich angenehmer. Dafür sorgt unter anderem eine moderne Fernwärme- Heizung, die bei hohen Außentemperaturen ohne großen Energiebedarf auch zur Kühlung der Räume genutzt werden kann. Und auch das „Kunst am Bau“-Projekt steigert unter dem Titel „Von Bäumen, Leitern und Treppen“ die Attraktivität: Die Künstlerin Veronika Olma aus Enkenbach-Alsenborn hat nicht nur das Treppenhaus als Rückzugsort gestaltet, an dem Kunst und Philosophie zusammenkommen. In jeder Woche können über QR-Codes neue Multimedia- Elemente abgerufen werden: Kurzvideos und Ton-Collagen verleihen dem Amtsgang ein künstlerisch-meditatives Element. Gelesen und gespielt werden die von den bekannten Schauspielern Hannelore Bähr und Rainer Furch.

Auch der Sitzungssaal bietet mehr Platz und zusätzlichen Komfort. Er lässt sich flexibel teilen, und kann so zum Beispiel auch für Trauungen genutzt werden – egal ob die, wenn das möglich ist, mit größeren Besuchergruppen durchgeführt werden, oder in kleinem Rahmen stattfinden.

Dass es zu diesem Neubau gekommen ist, dürfte nicht zuletzt dem Einsatz des Bürgermeisters der Verbandsgemeinde zu verdanken sein. Horst Rasbach selbst kann allerdings nur noch kurze Zeit von dem Neubau profitieren, da er Ende März in den Ruhestand geht. Sein Nachfolger Manuel Seiler, der im Januar die Wahl überraschend klar gewonnen hat, darf sich zum Amtsantritt auf das moderne Gebäude freuen – ebenso wie die Bürger und Bürgerinnen der Verbandsgemeinde.