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50 Jahre lang stets auf der Höhe der Zeit

50 Jahre lang stets auf der Höhe der Zeit

Führungswechsel im traditionsreichen Familienbetrieb

25.04.22
50 Jahre lang stets auf der Höhe der Zeit

Firmengründer Heinz Behren wird weiterhin seinen Nachfolgern, Tochter und Enkel, beratend zur Seite stehen. Foto: Autohaus Behren

Das Automobilgeschäft ist schnelllebig und risikobehaftet – selbst die Namen mancher Autohändler, die in der Region einmal großes Ansehen hatten, sind längst wieder verschwunden. Anders sieht es bei Autohaus Behren in Rengsdorf aus: Seitdem der Gründer Heinz Behren sich am 1. April 1972 selbstständig gemacht hat, ist es ihm stets gelungen, die richtigen Entscheidungen zu treffen, und das Unternehmen auf Spur zu halten – dafür ist die treue Kundschaft dankbar.

Behren ist in Neuß aufgewachsen, und zog als Jugendlicher mit seinen Eltern nach Roßbach. Die hatten dort das Hofgut Oberbuchenau übernommen. Nach der Schule lernte Heinz Behren hier den Beruf des Landwirts. Er erkannte aber schon früh, dass seine Zukunft in anderen Bereichen liegt. So entschied er sich für eine zusätzliche kaufmännische Ausbildung. Die Mittagspause verbrachte er während der dann oft auf dem Hof eines BMW-Händlers in einem Nachbarort. Und kaufte hier günstig Fahrzeuge ein, die er dann aufbereitete und im Bekanntenkreis verkaufte.

„Gelernt habe ich das nicht – aber ich war handwerklich schon immer geschickt. Mir wurde dann auch schnell klar, dass man mit gebrauchten Autos gutes Geld verdienen kann. Und so habe ich dann am 1. April 1972 ein Gewerbe angemeldet“ erklärt Behren. Damals war er gerade 26 Jahre alt.

Das Konzept ging auf. Es dauerte keine vier Jahre, bis er genügend Mittel beisammen hatte, um in Roßbach ein Mehrfamilienhaus zu bauen – natürlich war dort eine eigene Werkstatt integriert. Doch auch hier reichte der Platz schon bald nicht mehr – und Erweiterungsmöglichkeiten gab es wegen der Lage in einem Allgemeinwohngebiet nicht. Ein erstes Angebot für eine Vergrößerung kam aus Dernbach – doch 1981 ergab sich eine noch bessere Option: An einem Standort, an dem zuvor ein Teppichhändler beheimatet war, entstand das Autohaus Behren, wie man es heute kennt.

Während zu Beginn fast ausschließlich Fahrzeuge der Marke BMW repariert und verkauft wurden, erweiterte sich das Spektrum nach und nach – Behren gelang es immer wieder, reizvolle Nischen zu finden. Etwa indem er Fahrzeuge der Marken SEAT, Lancia und Rover verkaufte. Wurden die von den jeweiligen Konzernen aufgegeben, hatte er lägst schon Alternativen in der Hinterhand – die Partnerschaft mit SEAT hält allerdings bis heute an.

Auch Ausweitungen des Geschäfts nach Neuwied und – in den frühen 90ern – in die neuen Bundesländer, waren erfolgreich. Während der Boomzeiten nach der Wiedervereinigung fuhr Behren wöchentlich mit einem Fahrzeugtransporter gen Brandenburg.

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In den letzten Jahren konzentriert sich das Unternehmen aber auf das Wesentliche: Den Standort am Ortsrand von Rengsdorf mit Verkauf von Neu- und Gebrauchtfahrzeugen sowie zuverlässigen Reparaturservice. Ganz nebenbei wurden so auch die Weichen für die Zukunft gestellt. Denn schon seit 17 Jahren arbeitet die Tochter des Gründers im Betrieb mit – und deren Sohn hat, nachdem er bei einem Mitbewerber zunächst eine Ausbildung zum KFZ-Mechaniker gemacht und dann auch die Meisterprüfung bestanden hat, die Leitung der Werkstatt übernommen. Vielleicht ist es ein gutes Omen, dass er zu diesem Zeitpunkt – wie sein Großvater bei der Gründung – 26 Jahre alt war.

Gemeinsam werden Mutter und Sohn nun die Geschäftsführung des Autohauses übernehmen. Heinz Behren wird aber weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen. Und auch Zeit in der Werkstatt verbringen – ihm bleibt auch wenig anderes übrig, denn sein Hobby sind verständlicherweise Oldtimer. Auch hier folgt Enkel Moritz den Spuren: Aktuell bereitet er einen 50 Jahre alten BMW auf, um seine Frau zur Trauung zu fahren – ein Fahrzeug, an dem Heinz Behren vor 50 Jahren sicher auch schon großes Interesse gehabt hätte. Rainer Claaßen