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Gutes Tauschgeschäft: Winter- gegen Sommerreifen

Gutes Tauschgeschäft: Winter- gegen Sommerreifen

09.04.21
Gutes Tauschgeschäft: Winter- gegen Sommerreifen

Von „O“ (Ostern) bis „O“ (Oktober) gehören Sommerreifen ans Fahrzeug. Foto: ProMotor/T. Volz

Schon x-mal gehört, schon x-mal vergessen: Von O (Ostern) bis O (Oktober) gehören Sommerreifen ans Fahrzeug. Also, liebe Autofahrer, bucht schon jetzt einen Termin für den Reifenwechsel in der Werkstatt. Die Auftragsbücher sind schnell voll, die Lieferzeit für neue Pneus oft lang.

So weit, so gut. Doch warum sollten es gerade Sommerreifen sein? Ganzjahresreifen versprechen Sicherheit bei jedem Wetter. Und wieso reicht es nicht aus, erst dann Luftdruck zu füllen, wenn das RDKS Alarm schlägt? Michael Schwämmlein, Geschäftsführer Technik beim Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk, hat die Antworten.

Was macht Sommerreifen so speziell?

Im Vergleich zu Winterreifen haben sie eine härtere Gummimischung, größere Profilblöcke, weniger Einschnitte und Lamellen sowie stabilere Schultern. Damit bleiben sie selbst bei großer Hitze und Nässe sicher in der Spur.

Wie alt können Sommerreifen eigentlich werden?

Der Gesetzgeber schreibt keine Altersbeschränkung vor. Ausnahme: Reifen an Anhängern mit einer 100-km/h-Zulassung dürfen nicht älter als sechs Jahre sein. Nach zehn Jahren sollte aber jeder Reifen gewechselt werden. Auskunft über das Alter gibt die DOT-Nummer auf der Reifenflanke (3015 = 30. Woche 2015).

Kann man für eine längere Lebensdauer von Reifen etwas tun?

Mit einem regelmäßigen Check, der Minutensache ist, eine ganze Menge: Misst das Profil noch mindestens drei Millimeter? Stimmt der Reifendruck entsprechend den Herstellervorgaben und der Beladung? Gibt es Einfahrschäden? Wer dann noch umsichtig unterwegs ist, zum Beispiel Bordsteinkanten im stumpfen Winkel nimmt, hat schon viel für die Sicherheit und seinen Geldbeutel getan.

Reifendruck-Kontrollsysteme (RDKS) zeigen an, wann gepumpt werden muss. Reicht das?

Nein. RDKS überwachen während der Fahrt zwar ständig den Luftdruck. Das entbindet die Fahrer aber nicht von der Pflicht, selbst Hand ans Druckventil zu legen. Dafür gibt mehrere Gründe: Alle RDKS-Systeme haben eine Messschwelle von 20 Prozent zum Solldruck. Bis dahin kann das Auto bereits deutlich an Grip und Laufleistung verlieren. Auch der Rollwiderstand nimmt zu. Hinzu kommt, dass indirekt messende RDKS im Vergleich zu vielen direkt messenden Systemen mit Sensoren im Reifen den absoluten Luftdruck gar nicht angeben. Hier sollte immer manuell geprüft werden.

Wir empfehlen, mindestens alle zwei Monate den Luftdruck selbst zu testen, am besten aber 14-tägig und am kalten Reifen.

Billig oder Marke? Neu oder runderneuert? Worauf kommt es beim Reifenkauf an?

A und O beim Reifenkauf ist die Beratung durch das Fachpersonal. Dabei steht der Bedarf des Kunden im Mittelpunkt: Fährt er viel, schnell, komfortabel, umweltbewusst? Selbst die lange verpönten runderneuten Reifen kommen angesichts wachsender Altreifenberge aus ökologischer Sicht wieder ins Spiel.